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5 Tage Liebe (German Edition)

5 Tage Liebe (German Edition)

Titel: 5 Tage Liebe (German Edition)
Autoren: Adriana Popescu
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passieren. Obwohl mir das manchmal tief im Inneren ein bisschen Angst macht, grinse ich jetzt doch. Ich bin fast dreißig und genieße mein Leben noch immer. Ich brauche keinen Ring an meinem Finger um zu wissen, dass ich glücklich bin.
    „Mensch Jonas, eines Tages musst auch du sesshaft werden.“
    „Einfamilienhaus etwas außerhalb mit Kiesauffahrt und zwei Kindern?“
    „Plus Hund.“
    „Ich passe.“
    Patrick sieht mich nachdenklich an. Ich spüre, der Spaß ist weg, die Leichtigkeit dahin. Wir werden nicht mehr lange beste Freunde bleiben. Das hat weniger etwas mit Melanie zu tun als vielmehr mit mir. Ich bin stehen geblieben, während Patrick große Schritte in die richtige Richtung gemacht hat. Das fühlt sich nicht schlimm an, wenn ich mein ganzes Leben betrachte. Es macht mich nur traurig, weil ich weiß, dass unsere Tage als beste Freunde gezählt sind. Er hat dann immer noch Melanie, die er schon sein ganzes Leben geliebt hat, und mir bleibt der zweite Controller meiner Playstation.
    „Du weißt, das Angebot mit Saskia steht immer ...“
    Ich lache und schiebe seinen Arm von meiner Schulter.
    „Vorher besorge ich mir einen Hund.“
    Wir lachen beide und wissen doch genau, irgendwie wird sich sehr bald alles ändern. Und obwohl wir es noch nicht wissen können, werden wir beide recht behalten. Nur nicht so, wie wir angenommen haben.

 
     
    Ein Blick auf die Liste lässt mich zufrieden lächeln. Nach dem lustigen Zug durch die Stadt, bei dem sich Patrick gehörig zum Affen machen wird, ist ein Raum in einem angesagten Club gemietet. Das kostet uns ein kleines Vermögen, aber es ist nichts verglichen mit den unzähligen Gehirnzellen, die ich während Patricks Schulbalzerei wie Konfetti weggeworfen habe.
    Die Getränkepreise habe ich auf ein faires Level gehoben und auch der DJ, der zum Glück ein guter Freund ist, sollte uns mit genug tanzbarer Musik beschallen. Soweit steht alles. Die Gäste wissen Bescheid, die T-Shirts sind bestellt und werden morgen früh von einem Kumpel abgeholt. Der letzte Punkt auf der Liste ist dann noch die Entkleidungskünstlerin, die wir zur Tarnung nur „Tänzerin“ nennen wollen, um möglichst wenig Ärger mit der weiblichen Gegenseite zu bekommen. Eine Stripperin muss her, aber ich gestehe, wenig Erfahrung mit genau diesen Frauen zu haben. Sicher, gesehen habe ich einige, aber kenne ich welche? Nein. Zumindest nicht persönlich.
    Vermutlich bin ich die ganze Sache falsch angegangen. T-Shirts kosten so ihr Geld, genauso die Miete eines Hinterzimmers im Club ... Woher hätte ich ahnen können, dass eine Frau, die sich vor lüsternen und betrunkenen Männer auszieht, so verdammt viel Geld verlangen darf? Das wäre vielleicht noch das kleinste Problem. Aber die Ansprüche? Ich sage ja, Frauen! Kennst du eine, kennst du alle. Aber alleine diese Erkenntnis löst noch lange nicht mein Problem. Mit genug Alkohol würde ich vielleicht eine alte Freundin dazu bringen, sich auszuziehen; allerdings wäre das weder erotisch noch im Takt der Musik, also scheitert auch mein Plan B.
    Und dann fällt mir Moritz ein. Moritz und mich verbindet eine ganz seltsame Freundschaft. Eigentlich kennen wir uns nur von verschiedenen Gesprächen an der Theke, meistens ist dann einer von uns betrunken, oder wir sind es beide. Ich beneide ihn um seinen Job. Er ist Rausschmeißer in einem Strip-Club, der eigentlich ein Bordell ist. Er kennt alle Frauen, nackt wie angezogen, und darf gratis gerne ihren Brüsten zusehen, wie sie sich beim Tanzen auf und ab bewegen. Welcher Mann würde ihn da nicht beneiden?
    Irgendwo habe ich seine Nummer auf einem Bierdeckel, so wie ich die meisten meiner Kontakte notiere, die ich nach unzähligen Kneipentouren dann daheim auf dem Schreibtisch sammle und nie sortiere, auch wenn ich es mir zu Silvester immer vornehme. Moritz könnte mir vielleicht helfen, einen Freundschaftspreis bei einer der Damen zu bekommen, immerhin hat er einen guten Draht zu ihnen. Sie sehen ihn als Beschützer und harmlosen Freund, wie er es mir beschreibt. Er selbst schaut gerne zu, wenn sie tanzen, aber er hat sie nie angemacht oder sexuell begehrt. Verwirrend, aber ich denke, das ist wie bei einem Kuchenbäcker. Wenn man den ganzen Tag mit dem Süßkram zu tun hat, will man abends nicht auch noch eine Sachertorte ohne Sahne auf dem Teller haben.
    Jetzt ist Moritz meine Rettung, denn er nennt mir ein Mädchen. Sie nennt sich „Lucy“ und würde oft mal auf Partys tanzen, für rund hundert
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