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5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT

5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT

Titel: 5 STERNE FÜR DIE LEIDENSCHAFT
Autoren: CATHERINE MANN
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die Boote, die im Hafen lagen.
    „Mein Glaube an Romantik ist leider ganz schön erschüttert“, sagte sie, und ihre Stimme zitterte. „Meine Mutter hatte eine Affäre mit ihrem Schwager, meinem Onkel. Als das herauskam, haben meine Eltern sich getrennt. Ich hatte immer gedacht, sie würden die perfekte Ehe führen … und jetzt bricht alles um mich herum zusammen.“
    Sam stand auf und ging zu ihr hinüber. Am liebsten hätte er sie tröstend in die Arme genommen. „Das tut mir sehr leid für Sie.“
    Über die Schulter sah sie ihn an. Eben hatte sie noch mit den Tränen gekämpft, aber jetzt funkelten ihre Augen angriffslustig. „Ich weiß überhaupt nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle.“
    „Vielleicht mussten Sie es einfach mal loswerden.“
    „Ja, wahrscheinlich.“
    Sie war so schön, so begehrenswert, aber er hielt sich zurück.
    Er wollte nichts überstürzen, und es war ihm wichtig, dass sie aus freien Stücken blieb. Umso schöner würde es für sie beide werden. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen dazu nicht viel sagen kann, Bella, aber was das Eheleben angeht, bin ich wahrlich kein Experte. Meine Cousins wollen alle in Kürze heiraten, aber mein Ding ist das ganz und gar nicht. Vielleicht bin ich zu zynisch oder …“
    Bella lachte leise und sah ihn an, ein paar Sekunden länger als nötig. „Ist es in der Ehe Ihrer Eltern auch nicht so gut gelaufen?“
    Die Frage machte ihn etwas verlegen. Es war nicht seine Art, Fremden oder Zufallsbekanntschaften seine Lebensgeschichte aufzutischen. Andererseits war das Ganze kein Geheimnis. Die Presse hatte seine Mutter damals mächtig durch den Dreck gezogen. Alles, was er Bella erzählte, konnte sie auch anderswo erfahren.
    Und wer weiß, dachte er, wenn ich ihr gegenüber offen bin, bringt uns das einander vielleicht noch näher. Mich regen die alten Geschichten sowieso nicht mehr auf.
    Er schob die Hände in die Hosentaschen, um Bella nicht versehentlich zu früh zu berühren und dadurch vielleicht zu vertreiben. „Meine Eltern waren nicht mal verheiratet. Mein Vater war ein unmoralischer Opportunist, dem es nur darum ging, sich eine der Frauen aus dem Clan der reichen Garrisons zu angeln. Mom verliebte sich sofort in ihn – und wurde schwanger. Zum Glück kam sie zur Vernunft, bevor sie sich mit einem Jawort an ihn kettete.“
    Mitfühlend legte Bella die Hand auf seinen Arm. „Das tut mir leid … für Ihre Mutter und für Sie.“
    „Besser so als andersrum. Ich vermisse ihn nicht, er ist ein gewissenloser Dreckskerl. Einmal wollte er das Sorgerecht für mich einklagen, aber allen war klar, dass es ihm in Wirklichkeit nur um den Treuhandfonds ging, den meine Familie für mich eingerichtet hatte. Vor Gericht hat er eine saftige Niederlage erlitten, als plötzlich drei Frauen auftauchten, die alle Heiratsurkunden mit seinem Namen besaßen.“
    „Er war vorher schon verheiratet gewesen?“
    „Ja, aber nie geschieden.“
    „Auweia. Ihr Vater war ein Bigamist?“
    „Ein mehrfacher. Oder nennt man das dann Trigamist oder Quadrigamist?“ Natürlich sprach er nicht gerne über dieses Thema, aber wenn es ihm half, Bella zu erobern – warum nicht? Ihn schmerzten diese Erinnerungen schon lange nicht mehr; die Zeit hatte die seelischen Wunden geheilt. „Tja, und so stand Mom dann da. Einundvierzig Jahre alt, allein, schwanger … und von der Pressemeute verfolgt.“
    Erstaunt sah Bella ihn an. „Ihre Mutter war schon einundvierzig, als sie Sie bekommen hat? So wie Sie die Geschichte erzählt haben, hätte ich gedacht, sie wäre jünger gewesen.“
    Eben nicht, und deshalb haftete seiner Mutter dieses Klischee an – das späte Mädchen, das auf einen jüngeren Verführer hereingefallen war. Sie hatte ihm einmal anvertraut, dass gerade das sie besonders demütigte, und die Presse hatte natürlich nichts Besseres zu tun gehabt, als sie wieder und wieder so darzustellen. Aus Kummer darüber hatte sie sich immer mehr zurückgezogen und lebte einsam und allein in einem Bungalow auf einem winzigen Inselchen vor der Küste Floridas.
    Das Schicksal seiner Mutter erinnerte ihn an die junge und lebhafte, aber auch sehr verletzliche Bella. Würde es der Pressemeute gelingen, auch sie fertigzumachen? Oder war sie stark genug, um all das an sich abprallen zu lassen?
    Wo sie gerade beim Thema Beziehungen und Trennungen waren … „Sie haben einen Exfreund erwähnt …“
    Verlegen blickte sie aus dem Fenster. „Mein Filmpartner in ‚Ehre‘. Ridley, die
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