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5 Farben Blau

5 Farben Blau

Titel: 5 Farben Blau
Autoren: Kajsa Arnold
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für Alex arbeiten .«
    »Und ich möchte, dass Sie für mich arbeiten!«
    Cunningham sagt es mit solch einem Nachdruck, dass ich nicht wage, zu widersprechen, schließlich ist er der Chef. Er erhebt sich und ich tue es ihm gleich, denke, das Gespräch ist beendet, doch er legt leicht die Hand auf meinen Rücken und bittet mich, auf der Sitzgruppe Platz zu nehmen.
    »Ich möchte Sie gerne überzeugen«, sagt er mit schmeichelnder Stimme, zieht im Gehen seine Anzugjacke aus und krempelt die Ärmel seines blauen Hemdes auf. Gebräunte Haut mit dunklen Haaren kommt zum Vorschein.
    Ich muss schlucken.
    Er setzt sich nur eine Handbreit von mir entfernt schräg neben mich, um mir direkt in die Augen zu sehen.
    »Glauben Sie, Alex hätte etwas dagegen, wenn Sie für mich arbeiten ?« Er legt seinen Arm lässig auf die Lehne der Couch, hinter meinen Nacken. Obwohl er mich nicht berührt, spüre ich die Hitze, die von ihm ausgeht.
    Das macht mich ganz nervös. Mein Mund ist trocken und ich fahre mir mit der Zunge über die Lippen, um sie zu benetzen. Cunninghams Blick bleibt an meinem Mund hängen, ich glaube zu hören, dass er leise »Shit« murmelt.
    Seine Gesichtsfarbe wechselt und er ändert seine Sitzposition, schlägt die Beine übereinander. Etwas scheint ihm ganz und gar nicht zu gefallen und ich weiß nicht, womit ich ihn verärgert haben könnte.
    Etwas verlegen räuspert er sich schließlich. Irritiert schaue ich ihn an, ich hätte nicht geglaubt, dass diesen Mann irgendetwas in Verlegenheit bringen könnte. »Jaz, ich möchte, dass Sie begreifen, worauf Sie sich einlassen. Sie wissen genau so gut wie ich, wie das hier endet, wenn Sie für Alex arbeiten.«
    Ich weiß nicht wovon er spricht und bin vollkommen durcheinander. »Nein, nicht direkt.«
    Er lacht heiser. Sofort antwortet mein Körper wieder mit einer Gänsehaut, die ich auf die Schnelle kaum verbergen kann.
    »Schauen Sie, was ich mit nur einem Lächeln bei Ihnen anrichte .« Er blickt auf meine Arme, wo sich die Härchen wie feindliche Krieger aufgestellt haben. Diese gemeinen Verräter!
    »Ich verspreche Ihnen, Jaz, ich habe ein eisernes Prinzip. Meine persönlichen Assistentinnen sind tabu. Die von Alex nicht. Sie werden nicht einmal eine Woche für Ihren Bruder arbeiten, dann werden wir uns bereits gegenseitig den Verstand aus dem Schädel vögeln, das garantiere ich Ihnen.«
    Obwohl ich schlucken muss, bleibt mir die Spucke weg und ich fahre wieder mit meiner Zunge über meine Lippen. Was läuft denn hier für ein Film ab?
    Völlig überrumpelt von seiner derben Ausdrucksweise stehe ich auf, um etwas Abstand zwischen uns zu bringen.
    »Mr Cunningham, ich befürchte, unser Gespräch ist zu Ende.«
    » Nichts ist zu Ende. Setzen Sie sich und spielen Sie hier nicht die keusche Jungfrau. Ich werde schon nicht über Sie herfallen. Es ist nur wichtig, dass Sie wissen, welche Wirkung Sie auf mich haben.«
    Oh mein Gott, ich muss hier weg. Schnell drehe ich mich um und greife nach meinen Unterlagen, doch Cunningham ist schneller. Er nagelt meine Hand auf dem Tisch fest und flüstert mir ins Ohr: » Jaz, wir wissen beide, dass ich recht habe. Sagen Sie nicht, Sie hätten es heute Morgen in Ihrem Haus nicht auch gespürt, oder vorhin im Aufzug. Am liebsten hätte ich Sie direkt dort genommen und glauben Sie mir, Sie hätten nach mehr geschrien.«
    Ich richte mich auf, hole ohne zu überlegen aus und versetze ihm eine schallende Ohrfeige. »Wie können Sie es wagen, so mit mir zu sprechen?«, zische ich wütend. Von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz habe ich schon gehört, es wird Zeit, dass dieser blauäugige Adonis begreift, was ich davon halte.
    Verblüfft greift Cunningham nach meiner Hand, hält sie fest und lächelt: »Das ändert nichts daran, was sich hier zwischen uns anbahnt, auch wenn Sie mich noch so oft schlagen, Jaz. Sie sind doch genauso scharf auf mich wie ich auf Sie. Geben Sie es zu!«
    Steif stehe ich vor ihm und bin fassungslos. Kein Job der Welt ist es wert, sich derart bedrängen zu lassen. Für einen kleinen Moment jedoch bedauere ich, dass wir uns nicht unter anderen Umständen begegnet sind.
    Natürlich hat er recht, es gibt eine starke Anziehung zwischen uns, aber mit seiner Direktheit hat er mich vollkommen ernüchtert. Denke ich. Kopfschüttelnd will ich meine Hand aus seiner befreien und endlich dieses Büro verlassen, aber m ein Körper scheint eine Art Eigenleben zu führen und presst sich gegen meinen Willen an ihn, als er
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