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5 Farben Blau

5 Farben Blau

Titel: 5 Farben Blau
Autoren: Kajsa Arnold
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hatte ihn vollkommen überwältigt und ihm den Atem geraubt. Wie ein Tornado war die Lust in seine Lenden geschossen und dort explodiert. Wie ein Vierzehnjähriger hatte er sich nicht wehren können gegen den Orgasmus, der ihn machtlos und laut aufstöhnen ließ, zu verblüfft, um überhaupt etwas anderes denken zu können als Darling . Selbst als er sich unter einem fadenscheinigen Vorwand entschuldigte und schnell nach Hause fuhr, um zu duschen und sich umzuziehen, war er noch zu benommen gewesen, um zu verstehen, was geschehen war.
    Ausgerechnet sie auf seine Gehaltsliste gesetzt zu haben, war mit Sicherheit die größte Dummheit, die er je begangen hatte.
    ~
    Mein neues Büro ist wundervoll. Es hat ein Fenster mit Blick auf das Messegelände und ist luxuriös ausgestattet, wie das von Cunningham. Zwar ist es wesentlich kleiner, aber es gehört ganz allein mir. Mein Gott, ich habe einen Job, mit einem Monatsgehalt, das weit über dem liegt, was ich bisher verdient habe. Allerdings habe ich nach meinem Studium auch nur zwei Monate gearbeitet, bevor diese ungnädige Sache aufflog.
    Ich sitze an meinem Schreibtisch und schaue aus dem Fenster. Obwohl ich mich freue, habe ich ein eigenartiges Gefühl im Bauch. Die blauen Augen von Rhys Cunningham verfolgen mich. Ich erinnere mich an seinen Duft, seine Hände, die meine Mappe vor wenigen Minuten noch gehalten haben. Meine Finger gleiten über sie und ich habe das Gefühl, ich würde seine Hände berühren. Was sich da eben zwischen uns abgespielt hat, kann ich im Moment gar nicht sortieren, dazu benötige ich Abstand. Das kann ich nicht mit dem Wissen, dass Cunningham direkt hinter der nächsten Wand sitzt. Mir ist klar, dass er anders ist, nur wie sehr, kann ich noch nicht einschätzen.
    In meine Gedanken platzt Alex hinein. Endlich. Er betritt ohne anzuklopfen den Raum. »Was machst du hier? Ich warte schon die ganze Zeit auf dich !«, sagt er und lässt sich in einen der Besucherstühle fallen, die vor meinem neuen Schreibtisch stehen.
    »Ich arbeite nun für deinen Boss.«
    »Was? Aber du solltest doch für mich arbeiten! Außerdem ist Rhys nicht mein Boss .«
    »Nicht?« Ich bin verwirrt.
    »Nein, was glaubst du hat da Da in CuDa zu bedeuten? Rhys hat mich vor vier Jahren zu seinem Partner gemacht. Liest du gelegentlich auch mal die E-Mails, die ich dir schreibe?«, fragt er beleidigt.
    »Mr Cunningham hat mich als seine Assistentin angestellt. Ich dachte, das wäre der Job, von dem du mir erzählt hast .«
    »Nein, verdammt. Das war nicht der Job, von dem ich dir erzählt habe. Ich suche eine Assistentin. Jaz, ich glaube nicht, dass dieser Job das ist, was du dir vorstellst.«
    » Alex, deine Fürsorglichkeit mir gegenüber in Ehren, aber ich bin erwachsen und weiß genau, worauf ich mich einlasse.«
    »Bist du sicher, Jaz? Denk an Hawaii!« Alex streicht sein blondes Haar aus dem Gesicht. »Ich möchte nicht, dass er dir wehtut, denn das wird er. Rhys ist ein Herzensbrecher der schlimmsten Sorte. Er hinterlässt haufenweise gebrochene Herzen, über die er mit großen Schritten hinwegschreitet. Er ist unberechenbar und gefährlich.«
    Genervt schaue ich Alex an. » Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich aus meinen Fehlern lerne? Mache ich wirklich den Eindruck, als würde ich mich jedem x-beliebigen an den Hals werfen? «
    »Rhys ist alles andere als x-beliebig. Er ist ... sehr speziell .«
    »Speziell?« Ich schaue meinen Bruder fragend an. »Was meinst du damit?«
    »Halte dich einfach von ihm fern, okay !«
    »Alex, wir reden hier über einen Job, nicht über eine Verlobung! Außerdem wird es schwer, mich von ihm fernzuhalten, wenn ich als seine persönliche Assistentin eingestellt bin.«
    Wir werden durch das Klopfen an der Tür unterbrochen. In unsere Unterhaltung platzt Susan Whitehead, sie hat einige Unterlagen in der Hand, die wohl für mich bestimmt sind. Alex bleibt missmutig in dem Besuchersessel sitzen.
    »Hallo, Alex«, begrüßt sie meinen Bruder und mustert mich streng durch die Brille. Ich fühle mich unwohl unter ihren Blicken, besonders jetzt, wo Alex mich wie unter einem Mikroskop beobachtet.
    »Mr Cunningham hat Sie also eingestellt!« Es ist keine Frage, sondern die Feststellung einer Tatsache, die ihr wohl nicht zu gefallen scheint.
    »Ja, ist das so verwunderlich?« Die Frage rutscht mir einfach so heraus.
    Susan Whitehead , eine Frau mit einer altmodischen Brille an einer noch altmodischeren Kette, hebt kurz die Schultern. »Gewöhnlich
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