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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Dann packte ich Partagus und schleppte ihn weiter. Wir gingen um die drei Biegungen des Felsganges, und ich setzte ihn vor den drei Tunnelausgängen ab.
    »Du bleibst hier, Magier. Ich komme wieder.«
    Zumindest hoffe ich das, dachte ich im stillen, als ich den Weg zurückging.
    Kregen lag ruhig da, gefangen im Bann der Nacht. Mehr Sterne waren zu sehen, und die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln schwebte am Himmel.
    Ein Windstoß peitschte über die nackte Felswand und erstarb.
    Ob dort oben wohl der Gdoinye seine beutesuchenden Kreise zog und mich beobachtete, um sich zu vergewissern, daß ich den Befehlen der Herren der Sterne gehorchte? Darauf hätte ich keine Wette abgeschlossen.
    So leicht das Kästchen mit dem Prisma der Macht auch war, als ich wieder hervorholte, so lag es doch wie ein Stück Blei in meiner Hand. Welch ein Unsinn, rief ich mich zur Ordnung. Das Ding würde in die Tiefe fliegen, soviel stand fest. Wenn es dann endlich auf dem Boden auftreffen und die Welt in gleißendes rotes Licht und feurige Zerstörung tauchen würde, würde ich schon längst zusammen mit Partagus in einer Höhlenecke kauern.
    Warum zögerte ich dann noch?
    Zum Teufel damit, sagte ich mir und schleuderte das verdammte Ding so weit in die Nacht, wie ich nur konnte. Für den Bruchteil eines Augenblicks sah ich zu, wie das kleine, dunkle, unverdächtige Kästchen durch die Luft flog.
    Ein mächtiger Windstoß, der die ganze Wut und Wildheit eines Sturms in sich vereinigte, schoß aus dem Nichts heran.
    Das Kästchen wirbelte in die Höhe. Es drehte sich um die eigene Achse. Der Wind fing es auf und spielte damit, dann trieb er es direkt zum Höhleneingang zurück.
    Plötzlich öffnete sich das Kästchen, und ein unheimlicher roter Lichtstrahl schoß hervor.
    Ich stand entsetzt da.
    Das unheilige Ding flog direkt auf mich zu.

20
     
     
    Einen Augenblick lang, der mir wie ein halbes Leben vorkam, blieb ich dort wie ein Narr stehen. Das unheilige rote Feuer gewann an Stärke, als sich der Behälter öffnete und in den Klauen des Windes herangetragen wurde. Ich kniff die Augen zu. Beweg dich, Mann, beweg dich! schrie ich mir in Gedanken selbst zu.
    Mit offenstehendem Mund und zur Hälfte geschlossenen Augen fuhr ich herum und rannte in die Höhle hinein. Dreimal geriet ich ins Stolpern und krachte gegen die Felswände. Ich rappelte mich jedesmal wieder auf und stürmte weiter.
    Nach Luft ringend warf ich mich um die letzte Biegung. Partagus gab gurgelnde Geräusche von sich. Er sah mein Gesicht. Sofort begriff er, was ich Schreckliches getan hatte.
    Er starrte mich wild an, und sein Gesicht verzerrte sich zu einem Ausdruck absoluten, unaussprechlichen Entsetzens. Seine panischen Schreie ließen den Knebel vibrieren, das Stück Stoff zuckte wie ein wildes Tier, das tief unter der Erde gefangen war.
    Das furchteinflößende Wissen, was gleich draußen geschehen würde, verstärkte die Furcht nur noch; ich machte mich so klein, wie ich nur konnte. Wir hatten nur eine geringe Chance; uns blieb allein die Hoffnung, daß der Wind, der das verdammte Prisma der Macht zufällig auf die Felswand zutrieb, es nicht in den Höhleneingang schleuderte. Es mußte – bei allen Göttern Kregens! – unterhalb der Höhle gegen den Berg prallen.
    Die Tatsache, daß ich Ihnen diese gefährlichen Geschehnisse überhaupt schildern kann, ist natürlich der Beweis, daß das sich öffnende Kästchen tatsächlich ein Stück in die Tiefe fiel und unterhalb des Höhleneingangs gegen den Fels prallte.
    Die ganze Welt wurde in grelles Rot getaucht. Ein bösartiges Licht brannte sich durch meine Lider. Das unerträgliche Gleißen dauerte an, bis uns die Erschütterungen heimsuchten.
    Alles erbebte. Wir wurden durchgeschüttelt wie Tänzer auf einem Trampolin. Eine gigantische Druckwelle schoß durch den Höhlengang und schüttelte uns durch mit der Gewalt des schlimmsten Rashoons vom Auge der Welt. Die Röte verblich, und ich öffnete ein Auge einen Spaltbreit.
    An den Felswänden breiteten sich Risse aus, einem Netzwerk kranker Adern gleich. Felsbrocken fielen von der Decke, Staubwolken wallten auf, hüllten uns ein und reizten uns zum Husten.
    Schließlich verlor der Sturmwind an Kraft. Ich wußte, was draußen geschah. Eine gigantische Säule aus blutrotem Feuer stieg in den Himmel. Der Lärm des heulenden Windes und der Druck ließen nach, und einen unheimlichen Augenblick lang kauerten wir in einer Oase unnatürlicher Ruhe.
    Die drei Biegungen des
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