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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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öffneten sich zu einem Schrei, der mir im Innersten weh tat.
    Ohne in der Verfolgung von Khon dem Mak innezuhalten, hob ich die linke Hand und zeigte beschwörend die leere Handfläche.
    »Kein Grund zur Aufregung. Dir wird nichts passieren.«
    Das Mädchen kreischte weiter. Nun, bei Vox, wer konnte es ihr verdenken?
    Ich umrundete das Bett und lief auf den Durchgang zu. Im nächsten Raum wurde es hell. Das Wespennest geriet in Aufregung!
    Ein Blick durch den offenstehenden Durchgang verriet mir, welches Unheil dort wartete!
    Nath G'Goldark, der von Khon dem Mak an die Macht gebrachte Hohepriester Dokertys, stand dort, während der Kov ihm etwas zubrüllte und an ihm vorbeirannte. Khon zeigte in meine Richtung. Seine Worte blieben unverständlich, aber ihre schreckliche Bedeutung wurde sofort ersichtlich.
    G'Goldark hielt das Flutubium in der Faust. Die beiden im Lampenlicht glitzernden Schwingen trafen an ihren Spitzen zusammen. Dieses Dokerty geheiligte Symbol enthielt das Prisma der Macht.
    Das wußte ich nur zu gut, und ich gebe zu, mein erster, von Mitleid erfüllter Gedanke galt der Kleinen im Schlafgemach.
    »Tu es, du sollst es tun!« schrie Kov Khon Khonstanton und versteckte sich hinter dem Rücken des Hohenpriesters. »Du weißt doch, wer er ist!«
    Der Priester trug sein rotes Gewand. Er hob die Arme und richtete das Schwingensymbol an mir vorbei auf das noch immer auf dem Bett kauernde, hysterisch schreiende Mädchen.
    »Dokomek!«

19
     
     
    Ich sah über die Schulter.
    Der Schrecken nahm seinen Anfang.
    Der Körper des wunderschönen jungen Mädchens, das gerade an der Schwelle zur Frau gestanden hatte, blähte sich auf und schwoll an. Die Kette um den Hals zerriß, die bunten Perlen schossen in einem regenbogenfarbenen Schauer kaskadenartig über das Bett. Das Mädchen erhob sich, und einen kurzen Augenblick lang stand sie da in der ganzen Pracht ihrer Nacktheit. Dann brach das Bett unter ihr zusammen, ihre Beine krümmten sich, ihr wuchsen am ganzen Körper Haare. Die Hände verwandelten sich in Klauen. Rasiermesserscharfe Krallen schoben sich aus den Zehen. Sie stieß einen gurgelnden Schrei aus. War es tatsächlich der verzweifelte, verlorene Aufschrei eines überraschten Mädchens, den ich in diesen Schreckensmomenten zu hören glaubte?
    Sie sprang von dem zerstörten Bett. Ihre Klauen hieben mit instinktiver Zerstörungslust durch die Luft.
    Unerschütterliche Mordlust und der Wille, sich durch nichts vom Töten abhalten zu lassen, verwandelten das Gesicht des Mädchens in ein Virago, das dämonische Antlitz eines Teufels aus der Hölle.
    Ihr Gestank breitete sich auf übelkeiterregende Weise in dem Raum aus.
    Mit einem Satz, so tödlich wie der Sprung eines Leems, stand ich vor Khon dem Mak und seinem Priesterfreund.
    Ein wilder Faustschlag schickte Mak Khon besinnungslos zu Boden.
    Ich packte das Flutubium mit der linken Hand und traf den verfluchten Dokerty-Priester so hart, daß er gegen die Seidenbehänge flog, die die Zeltwände schmückten. Er brach zusammen, das zerstörte Gesicht nur noch eine blutige Maske.
    Ich blickte einen flüchtigen Moment lang auf den reglos am Boden liegenden Hyr Kov und bedauerte, daß ich ihn nicht mitnehmen konnte. Aber ich war Apim und hatte nun einmal nur zwei Arme. Es war zu bezweifeln, daß ihm der Schlag Vernunft eingebleut hatte, aber es war ein Anfang.
    Das Gebrüll im Schlafgemach nahm an Lautstärke zu. Der Ibmanzy versetzte sich in seinen gefürchteten Blutrausch.
    Ohne weitere Zeit zu verschwenden, lief ich auf den nächsten Durchgang zu. Vermutlich würde der Dämon mir folgen. Ich war das bewegliche Ziel, und man konnte sicher davon ausgehen, daß der Ibmanzy die beiden besinnungslosen Männer am Boden nicht weiter beachten würde.
    Also lief ich los.
    Eine Reihe von Nischen und Korridoren führte in einen größeren Raum, in dem Schlafende von dem mich verfolgenden Lärm aufgeweckt wurden. Wider Erwarten handelte es sich nicht um die Söldner der persönlichen Leibwache von Khon dem Mak. Es waren auch keine Dokerty-Priester oder Tchekedos.
    Aus dem Schlaf gerissen, hatten sie sich lautstark gefragt, was hier geschah, und als ich in den Raum stürmte, fingen sie alle auf ohrenbetäubende Weise an zu kreischen.
    Opaz allein weiß, wofür sie mich hielten, als ich hineinplatzte, nur mit einem Lendenschurz bekleidet und mit schlamm- und blutverschmiertem Körper. Ich hob das Schwingensymbol und schüttelte es.
    »Meine Damen!« brüllte ich über
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