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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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würde einige Zeit dauern, bis die Banden sie leergeplündert hatten. Unter den umherhastenden Gestalten entdeckte ich Katakis, die auf die ihnen eigene Weise plünderten. Die Jibrfarils trieben hilflose, verstörte Bürger zusammen und legten sie für Sklavenbagnios an die Kette. Wie sehr es mich auch den Fingern juckte, dieser Unmenschlichkeit ein Ende zu bereiten, blieben die Ibmanzys doch meine erste und dringlichste Aufgabe. Es wäre natürlich sehr lehrreich gewesen, einen Kampf zwischen einem Dämon und einem Peitschenschwanz zu beobachten. Aber es war natürlich sehr unwahrscheinlich, daß es dazu kommen würde. Also flogen wir weiter.
    Der Kyro vor dem Tempel Dokertys zeigte noch immer kein Zeichen von Leben. Überall lagen tote Shanks. Die vier toten Dokerty-Kultisten boten einen ekelerregenden Anblick. Die stinkenden Cramphs von rotgewandeten Priestern hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihre Toten für ein vernünftiges Begräbnis einzusammeln.
    Die Bürger machten offenbar einen großen Bogen um den Tempel. Das war der Ort, an dem man Teufel machte. Eine gewisse, durchaus nicht aus der Luft gegriffene Möglichkeit hatte mir schon seit einiger Zeit Sorgen gemacht, und jetzt, wo wir im Begriff standen, den Tempel niederzubrennen, konnte sie unser Vorhaben zu Fall bringen. Doch wir mußten es trotzdem versuchen.
    Während des kurzen Fluges hatte Vedas Gesicht seine normale Farbe angenommen. Als sie das Werk der Dämonen und Fischköpfe betrachtete, wurde sie nicht blasser; an ihrem Kiefer zuckte ein Muskel. Sie sagte kein Wort. Nun, bei Djan, was gab es da auch schon zu sagen? Sie bückte sich anmutig, nahm einen Feuertopf und wog ihn prüfend in der Hand.
    »Wenn du es wünschst, übernehme ich das Steuer«, sagte Larghos ganz leise. »Dann kannst du ...«
    »Schon gut«, erwiderte ich. Larghos nickte und nahm sich einen Feuertopf.
    Die Größe des unter uns befindlichen Gebäudes würde unsere gesamten Wurfgeschosse in Anspruch nehmen. Ich ließ den Voller eine sanfte Kurve beschreiben und hielt über der nächsten Ecke des Gebäudes an. Wir würden die ganze Fläche stückweise überfliegen, methodisch Feuer auf den verdammten Tempel herabregnen lassen und uns daran erfreuen, wie dieser stinkende Bau niederbrannte.
    Eine rote, huschende Bewegung auf einer Terrasse bedeutete, daß die Priester uns gesehen hatten. Nun, schlechtes Cess für sie alle! Sie konnten fliehen oder im Feuer sterben.
    Da wurde mein alter Voskschädel erneut von jener schrecklichen Befürchtung heimgesucht.
    Und sogar als Veda den Zünder ihres Feuertopfes zu flackerndem Leben erwachen ließ und die zerstörerische Waffe in die Tiefe schleuderte, ließ mich der Gedanken nicht mehr los, daß vielleicht, nur vielleicht, die Priester bei einem Tempelbrand alle noch vorhandenen Besessenen in die Stadt ausschwärmen lassen und die Verwandlung zum Ibmanzy auslösen würden!
    Sollte das geschehen, würden meine Jungs auf der Himmelsstürmer eingreifen und sich um die Dämonen kümmern müssen. Der verdammte Tempel mußte brennen.
    Während das Flugboot ungestört über den Tempel flog, warfen meine beiden Gefährten ihre Feuertöpfe. Bald darauf verdichteten sich die ersten Rauchfahnen zu dicken, fetten Wolken, die in den Himmel stiegen. Rotes und orangefarbenes Feuer schoß in die Höhe. Wir flogen methodisch weiter und lenkten die Flamme der Zerstörung.
    »Achtet auf Ibmanzys«, sagte ich mit einer trotz aller Anspannung und in mir gärenden Wut beherrschten Stimme. »Wenn ihr welche entdeckt, werde ich mich über sie setzen, und ihr müßt dann versuchen, sie mit einem Feuertopf zu treffen.«
    Nicht daß unter diesen Bedingungen die Chancen auf einen Treffer günstig sind, dachte ich im stillen.
    »Sie öffnen ein Dach!« rief da der Botschafter.
    Ein Stück weit vor uns, in einem Teil des riesigen Gebäudes, wo die Flammen noch nicht hingekommen waren, klappte ein zylindrisches Dach in der Mitte auf, dann rollten die beiden Hälften zurück. Wir hatten die Stelle noch nicht erreicht, als sich ein Schweber durch die Öffnung schob. Es handelte sich um ein Flugboot von beträchtlicher Größe mit zweistöckigen Decksaufbauten. An den Masten flatterten rote Flaggen.
    »Die Blintze entwischen uns!« schrie Veda.
    Ich kippte die Kontrollhebel wild nach vorn. Wir legten Geschwindigkeit zu, aber es war klar, daß das feindliche Flugboot in der Luft sein würde, bevor wir es erreichen konnten. Man brauchte keine Zeit mit Mutmaßungen
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