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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen
Autoren: Alan Burt Akers
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erinnerte mich an die Überlegungen, die ich seinerzeit über die Bogenmädchen aus Loh angestellt hatte und bei denen es um ihre hypothetische Fähigkeit ging, magische Pfeile zu verschießen, die ich nicht abwehren konnte. Darum wich ich dem Pfeil aus und stürmte weiter. Ein weiterer Pfeil flog heran.
    Diesmal mußte ich ihn mit dem Langschwert beiseite schlagen. Die Klinge wehrte den Pfeil ab, und das damit verbundene Geräusch und die Vibration gaben mir Auftrieb.
    »Bleib stehen, Dray Prescot!« Die pfeifende Stimme Carazaars ertönte wie der Frosthauch der Eisgletscher von Sicce. »Dir wird es hier schlecht ergehen!«
    Der Stand auf der gelben Wolke mochte unsicher sein. Ich hatte gelernt, die Balance zu halten, während ich in finsterster Nacht eine Rahe entlanglief. Ich flog die Wolke gleichsam entlang, und nun hieb ich die Pfeile mit verächtlicher Leichtigkeit aus der Luft. Ich war aufgebracht. Das gebe ich zu. Der stinkende Teufel auf seinem Thron stand für alles, was meine Freunde und ich in Paz auf Kregen bekämpften. Er würde uns niederwerfen und dafür sorgen, daß wir getötet oder versklavt würden, damit seine Freunde, die Shanks, über uns triumphieren könnten. Nun, ich würde ihn erwischen! O ja, ich gebe es zu, ich gebe es zu, ich, Dray Prescot, stürzte mich, von Wut erfüllt, wie ich sie noch nie in meinem Leben gefühlt hatte, direkt auf ihn.
    Dieser dämonische Geisteszustand schloß ohne weiteres auch die Vernichtung der Bogenschützinnen aus Loh mit ein. Sie hatten sich diesem Teufel verdingt, also sollten sie zusammen mit ihm und seinen Schoßtieren ausgelöscht werden.
    Er war keine geisterhafte Erscheinung. Meine Krozairklinge würde durch seinen Körper schneiden und das Blut hervorspritzen lassen. Die scharfe Spitze würde sein Herz sprengen. Die geschliffene Klinge würde seine Kehle durchtrennen. Ich wußte, daß ich, wenn ich ihn einmal traf, nicht aufhören würde, bis er in kleine Stücke zerlegt war.
    Carazaars teuflisches Gesicht, knochig-weiß, verkniffen, spiegelte einen plötzlichen, neuen und verängstigten Gedanken wider. Die Augen mit ihrer schwer faßbaren blauschwarzen Farbe, in denen das verrückte Rauchrot funkelte, starrten mich rotglühend an. Ich stürmte weiter über die gelbe Wolke auf ihn zu. Ich befand mich nun näher bei ihm, näher, als er es erwartet hatte. N'gil zischte warnend.
    Ich erwartete tatsächlich, daß Carazaar die Doppelaxt höbe und von seinem Thron herabstiege, um mich zum Kampf herauszufordern.
    Da konnte ich lange warten!
    Er verfluchte die Bogenmädchen, und die Anführerin gab eine bissige Antwort. Ich wappnete mich. Seine Zauberkraft war sehr groß. Die Annahme, ein gewöhnlicher Kämpfer könne einen Zauberer im Vollbesitz seiner magischen Kräfte mit dem Schwert angreifen und besiegen, ist Unsinn. Dies alles geschah lediglich, weil Zauberei gegen Zauberei kämpfte.
    Aus der auf dem Thron sitzenden Gestalt Carazaars schälte sich ein weiterer Carazaar heraus, der die Axt ergriff und auf die gelbe Wolke trat. Carazaar saß, von seinen Schoßtieren, seinem Chail Sheom, seinen Kreaturen umgeben, auf dem Thron und stolzierte vor mir hin und her, die Axt geschultert. Der brennende Blick bohrte sich mir tief in die Augen, und er stand zum Kampf bereit.
    Ich fragte mich, ob Deb-Lu und Khe-Hi dies vorausgesehen hatten?
    Welcher von den beiden Teufeln war der echte, welcher das Trugbild?
    Mit einem Fauchen, das so tückisch war wie das seine, lief ich weiter. Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden!
    Gerade, als ich ihn erreichte, standen plötzlich und erschreckenderweise zwei Carazaars vor mir, und der dritte saß lachend auf dem Thron!
    Eine Beidhandaxt gegen ein zweihändiges Schwert.
    Es kommt alles auf das Können an.
    Trotz seiner Schläue und Zauberei wußte der Bastard vermutlich nicht, was ein Krozair-Langschwert anrichten konnte. Er griff mich selbstsicher an – beide taten es. Ich wandte einen sauberen und raffinierten Doppelangriff an, den Pur Zanath na Zenrik vor dreihundert Perioden entwickelt hatte. Die Krozairklinge schnitt nach links und ließ Eingeweide durch das Kettenhemd quellen, parierte mit demselben Schwung die zuschlagende zweite Axt und fuhr mit der Spitze in den zweiten Leib.
    Ich trat zurück.
    Die beiden Körper verschwanden, bevor sie auf die gelbe Wolke sinken konnten.
    Von den Bogenschützinnen war nichts zu sehen.
    N'gil kreischte etwas Unverständliches.
    Die kleine geschuppte Kreatur an Carazaars
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