Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
lohischen Langbogen und senkte ihn wieder. »Das ist nun Arbeit für die Zauberer, mein Herz.«
    »Und die sind wohl zu Cottmers Höhlen ausgewandert!« schrie Delia förmlich. »Bei Vox! Wir müssen etwas tun!«
    Doch wir alle wußten, daß wir nichts Vernünftiges unternehmen konnten, bis unsere Kameraden, die Zauberer aus Loh, ihre Thaumaturgie vollendet hatten.
    Nalgre der Erkensator kam und trug ein Zinntablett mit Krügen voller Sazz. Delia stieß hervor: »Nalgre, kümmere dich bitte darum, daß jeder etwas zu trinken bekommt. Bald wird es Arbeit geben, die durstig macht.«
    »Quidang, Jis.«
    Der Sazz war mit schwarzen Johannisbeeren versetzt worden und kitzelte im Hals. Carazaar beschrieb noch einen Kreis, wie ein flammender Komet am Himmel. Die Jungs verlagerten das Gewicht von einem Fuß auf den anderen, und es gelang ihnen, ruhig zu bleiben. Mir graute bei der Vorstellung, was wohl an Bord der anderen Schiffe geschehen mochte. Sie hatten alle Flaggen hochgezogen, die förmlich darum bettelten, sich entrollen zu dürfen.
    Ohne das Geräusch verdrängter Luft – da er sich ja in Wirklichkeit gar nicht hier befand – erschien Deb-Lu auf den Decksplanken vor mir.
    Sein weises altes Gesicht sah abgezehrt aus. »Es ist vollbracht, Jak.« Er schluckte. »Khe-Hi erfleht für dich den Segen und Schutz der Sieben Arkaden. Geh mit Opaz.«
    Ich stand auf einer weichen, gelben Oberfläche, die wie ein unsicheres Boot im Seegang schwankte. Hohe Rauchsäulen erhoben sich vor mir, und der Himmel bestand nur noch aus flammenartigem Gelb. Ein Lufthauch fuhr mir ins Gesicht und trug Leichengestank heran, doch der Wind brachte weder mein Haar durcheinander, noch bewegte er die aufsteigenden Rauchsäulen. Um mich herum breitete sich ein gelbes Leuchten aus.
    Aus der Öffnung zwischen den Rauchsäulen watschelte eine Alptraumgestalt hervor. Zwei verkümmerte geschuppte Beine trugen einen Körper und einen schuppenförmigen flachen Kopf, dessen Augen unter nackten Knochenwülsten bösartig glotzten. Vier tentakelartige Arme webten Muster in die Luft, und jeder Arm endete in einem kugelförmigen Kopf, der an jeder Seite des mit Reißzähnen bestückten breiten Rachens über zwei Augen verfügte. Einer dieser Köpfe hatte mir ein Stück aus dem Arm gebissen; ich hatte alle vier Köpfe abgeschlagen und mein Schwert in den Leib der Kreatur gestoßen. Doch es war nicht getötet worden. O nein, denn es war Arzuriel, Carazaars schreckliches Schoßtier.
    Arzuriel watschelte direkt auf mich zu, und ich stürzte mich auf ihn.
    Vor einiger Zeit hatten er und sein Herr mich lange genug aufgehalten, um zu verhindern, daß ich das Leben San Tuong Mishuros rettete. Nun versuchten sie mich aufzuhalten, damit die Fischgesichter ihren Sieg über uns vollenden konnten.
    Die Krozairklinge fuhr viermal in die Höhe, zur Seite und wieder nach unten. Vier wild um sich beißende kugelförmige Köpfe rollten auf der gelben Wolke davon.
    Ich sprang über den zusammenbrechenden Körper hinweg und wußte, daß dies nicht das Ende Arzuriels war, denn er war ein mehrdimensionales Wesen.
    Der Boden wankte, und ich kam zu dem Schluß, daß es sich um eine Wolke handelte, dieselbe verdammte Wolke, auf der Carazaar und sein verfluchter Thron schwebten!
    Ich sprang zwischen den Rauchsäulen hindurch, und die Hitze versengte mich. Direkt vor mir schoß eine blendende Flammen- und Rauchwand aus dem Boden, die meine ganze Sicht mit einem Raster aus schwarzen Tränen versah. Ich faßte keinen vernünftigen Gedanken. Ich drückte einfach das Kinn an die Brust und stürzte mich blindlings vorwärts. Ich durchbrach die Feuerwand. Mein Körper wurde von sengender Hitze gemartert. Ich fühlte, wie mir der Atem in den Lungen brannte. Dann war ich durch, und da saß er, der Erzteufel persönlich!
    Sofort sauste mir ein schwarzbefiederter lohischer Pfeil tückisch am linken Ohr vorbei.
    Die schneidende, zischende Stimme sagte: »Bleib stehen, Dray Prescot! Bleib ruhig stehen!«
    Das war N'gil, der blutegelartige kleine Mischling aus einem Fisch und einem anderen unheiligen Vorfahren. Der rote Schlitz des Mauls öffnete sich in dem leichengrauen Gesicht. »Deine Streitkräfte erleiden den Untergang!«
    Handelte es sich bei dem kleinen gefährlichen Kerl um eine geisterhafte Erscheinung? Ich glaubte nicht. Als ich weiterlief, erkannte ich erst wirklich, was Deb-Lu und Khe-Hi vollbracht hatten.
    Ein weiterer Pfeil flog auf mich zu, und diesmal sollte er treffen. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher