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300 Fragen zur Schwangerschaft

300 Fragen zur Schwangerschaft

Titel: 300 Fragen zur Schwangerschaft
Autoren: Brigitte Holzgreve
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Hälfte der Schwangerschaft, wenn sowohl Mutter als auch Kind ihre Blutbildung verstärken, auf etwa 30 mg. Das ist das Doppelte des normalen Bedarfs und diese Menge ist kaum über die Nahrung aufzunehmen. Daher werden zunächst die Körperspeicher der Schwangeren geleert, doch bei vielen Frauen sind die Reserven durch Monatsblutungen und vorhergehende Schwangerschaften sehr niedrig. So kommt es spätestens ab der 30. SSW häufig zu den Symptomen eines Eisenmangels, wie Müdigkeit, Blässe und Infektionsanfälligkeit. Die Einnahme eines Eisenpräparats ist spätestens dann auf jeden Fall sinnvoll.
    Tipp
    Vitamin C hilft dem Körper bei der Eisenaufnahme aus der Nahrung. Geben Sie deshalb einen Spritzer Zitronensaft an die Mahlzeiten oder trinken Sie ein Glas Orangen- oder Grapefruitsaft dazu!

    ? Mein Hämoglobinwert ist sehr niedrig, aber Eisenpräparate vertrage ich überhaupt nicht. Was kann ich tun?
    Ein niedriger Hämoglobinwert (Hb) zeigt an, dass eine Blutarmut (Anämie), also ein Mangel an roten Blutkörperchen, besteht. Es ist jetzt sehr wichtig, dass Sie ein Eisenpräparat einnehmen, denn der Sauerstoff wird über die roten Blutkörperchen zu Ihrem Kind transportiert. Leider haben die gängigen Eisenpräparate oft Nebenwirkungen, am häufigsten Übelkeit, Magenschmerzen und Verstopfung. Es ist aber praktisch unmöglich, einen niedrigen Hb-Wert allein durch eisenhaltige Nahrung wieder auf ein normales Niveau zu heben. Bei Unverträglichkeit bleibt oft nur, den Magen-Darm-Trakt zu umgehen und das Eisen in Form einer Spritze oder Infusion zu geben.
    ? Meine ebenfalls schwangere Freundin nimmt täglich eine Fluoridtablette ein und meint, das sei schon jetzt für ihr Baby gut. Ist das richtig?
    Tatsächlich empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zur Sicherung der Reserven und zur Kariesprophylaxe des Fetus während der Schwangerschaft die Aufnahme von etwa 2 mg Natriumfluorid pro Tag; das entspricht 1 mg Fluorid.
    Gute Fluoridquellen sind fluoridreiche Mineralwässer, für die eine Kennzeichnungspflicht besteht, wenn der Fluoridgehalt mehr als 1,5 mg pro Liter beträgt. Auch schwarzer Tee ist fluoridreich, hemmt aber die Eisenaufnahme aus der Nahrung und sollte deshalb und wegen seiner stark anregenden Wirkung in der Schwangerschaft reduziert werden. Gute Alternativen dazu sind fluoridiertes Speisesalz, fluoridreiche Zahnpflegeprodukte und letztlich auch Fluoridtabletten. Bei der Tabletteneinnahme muss jedoch die Dosierung genau beachtet werden, weil ein Überangebot an Fluor zu weißen Flecken auf dem Zahnschmelz führen kann.
    ? Darf ich in der Schwangerschaft vorsorglich Magnesium einnehmen, auch wenn ich keine Wadenkrämpfe habe?
    In der Schwangerschaft ist Magnesium einer der wichtigsten Mineralstoffe. Ein Magnesiummangel macht sich sehr rasch etwa in Form von Wadenkrämpfen bemerkbar, außerdem scheint er ein Faktor bei der Entstehung von Schwangerschaftsübelkeit (siehe > ), vorzeitigen Wehen (siehe > ), Bluthochdruck (siehe > ) und Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie, siehe > ) zu sein.
    Selbst eine gezielte Ernährung – wie mit Magnesium angereichertes Mineralwasser, geschälte Mandeln und viel grünes Gemüse – kann oft nicht genügend Magnesium zur Verfügung stellen. Daher fordern einige Experten eine generelle Magnesiumgabe von 450 mg pro Tag für alle Schwangeren und stillenden Mütter. Selbst bei einer Überdosierung wären kaum Nebenwirkungen, höchstens Müdigkeit und eine Stuhlverdünnung, zu erwarten. Ob die positive Vorsorgewirkung allerdings tatsächlich eine allgemeine Empfehlung und die dadurch entstehenden Kosten rechtfertigt, muss erst noch gründlicher untersucht werden.
    ? Ich esse nicht gern Fisch. Wie kann ich meine Jodaufnahme verbessern?
    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Schwangeren eine tägliche Jodzufuhr von etwa 250 µg. Diese Menge ist durch regelmäßigen Fischkonsum (zweimal pro Woche) und konsequente Verwendung von jodiertem Speisesalz im Haushalt nur annähernd zu erreichen. Deshalb wird von Schilddrüsen-Experten die zusätzliche Einnahme von Jodidtabletten (200 µg pro Tag) gefordert. Besprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt, ob dies für Sie sinnvoll wäre. Es gibt einige wenige Stoffwechselerkrankungen, bei denen zu viel Jod auch schädlich sein kann.
    Mit Meersalz können Sie Ihre Jodaufnahme übrigens kaum verbessern, da dessen Jodgehalt zu gering ist.
    ? Welche Kalziumquellen gibt es für Schwangere wie mich, die
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