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3. Reich Lebensborn E.V.rtf

3. Reich Lebensborn E.V.rtf

Titel: 3. Reich Lebensborn E.V.rtf
Autoren: Will Berthold
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Ein Herr Günther wurde zum Propheten der Dummheit und lieferte die Würze zu dem braunen Plan. Selbst in der Hilfsschule konnte man lernen, daß sich das deutsche Volk aus einem Schmelztiegel von Völkern im Laufe der Jahrhunderte gebildet hatte. Mit diesem geschichtlichen Prozeß wollten nunmehr Männer á la Westroff-Meyer kurzen Prozeß machen. Sie schickten sich an, eine ›neue Rasse‹ mit den gleichen Mitteln zu schaffen, wie man einem morschen Apfelbaum einen frischen Ast aufpfropft ...
    »So«, sagte der SS-Sturmbannführer, »fertig für heute.«
    »Wo ist denn eigentlich das Heim Z?« fragte Schmidtchen.
    »In Polen«, antwortete er, »vorläufig ... wir werden es bald nach Oberbayern verlegen ...«
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    »Und die Mädchen sind ... einfach so ... so bereit?«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Westroff-Meyer scharf.
    »Na, ich denke ... ich meine ... die Kinder ...«
    »Die Kinder?« fragte er mit gehobenen Augenbrauen.
    »Was sind das ... für Mütter ... die ihre Kinder ...«
    Der Sturmbannführer schwoll an. Seine fleischigen Ohrläppchen wurden rot.
    »Schänden Sie nicht das Opfer dieser deutschesten aller Frauen!« brüllte er.
    Er knallte die Tür zu, wuchtete über den Gang. Wir haben noch eine harte Erziehungsarbeit vor uns, dachte er ...
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    2. KAPITEL

    Er spürte den Ruck nicht mehr, mit dem sich der Fallschirm geöffnet hatte. Aber nach ein paar Sekunden kam Oberleutnant Klaus Steinbach zu sich, pendelte nach links, nach rechts. Eine Fangleine hatte sich über die weiße Seide gezogen. Und der Fallschirm glitt mit erhöhter Geschwindigkeit als ›Brötchen‹
    zur Erde; statt mit fünf Metern Fallgeschwindigkeit sauste er mit acht bis zehn nach unten.
    Dem jungen Offizier war es gelungen, in 3 000 Meter Höhe, Sekunden vor der Explosion, aus der brennenden Me auszusteigen. Er sah nach unten, und die Welt schaukelte vor seinen Augen.
    Ein Wäldchen. Der Wind trieb ihn nach rechts, auf die Bäume zu. Ein Hochspannungsmast. 200 Meter unter ihm. Ein paar Sekunden glitt er auf gleicher Höhe nach unten. So lange stellte er sich vor, wie er an den Drähten zu einem Klumpen zusammenschmoren würde. Er zappelte hilflos an den Leinen. Er bäumte sich dagegen.
    Dann klatschte er in einen Strauch. Die Äste zerschnitten ihm das Gesicht. Sein Fuß schmerzte höllisch. Er versuchte sich zu bewegen. Nichts zu machen. Er konnte nicht mehr aufstehen. Das Gelenk war verstaucht oder gebrochen. Er konnte nur kriechen.
    Nach ein paar hundert Metern gab er es auf, legte sich auf den Rücken, spürte die noch warme Septembersonne, umfaßte mit einem Blick den wolkenlos blauen Himmel der Normandie, döste ein, erwachte wieder am späten Nachmittag, hatte fürchterlichen Hunger, konnte sich noch immer nicht rühren. Seitdem liegt er Stunde um Stunde. Der Knochensack klebt nicht mehr am Leib. Er friert. Kein Mensch zu sehen. Keine Spur von Orientierung. Der Bauer, der ihn hier findet, kann 19
    sein Mörder sein. Oder sein Helfer. Es gibt gute und schlechte Menschen in Frankreich. Aber alle hassen sie die Boches. Nach der Meinung des jungen Oberleutnants grundlos ... Der Fuß schmerzt noch mehr. Das Gelenk ist verstaucht, nicht gebrochen, denkt er, sonst müßte mir viel übler sein. Er sieht die Sterne am nachtklaren Himmel. Er sucht mechanisch den Großen Bären, den Kleinen Bären, den Polarstern. Vielleicht sieht auch Doris, die längst beim weiblichen RAD ist, jetzt nach oben, überlegt er, und denkt jetzt an mich, wie ich an sie ...
    Auf einmal ist ihm noch kälter. Jetzt erst wird ihm bewußt, wie dicht er am Ende vorbeigegangen ist.
    Am Morgen kommt ein Mistfuhrwerk. Der junge
    Oberleutnant ruft den Bauern an. Der Mann hält erschrocken, hilft dann dem Verletzten beim Aufsteigen. Geschafft, denkt Klaus. Mit vereinten Kräften kommt er über den Eingang der Mairie, findet ein Telefon, lacht schon wieder. Nach einer Stunde endlich ist der Adjutant Hauptmann Albrecht in der Leitung.
    »Mensch, Sie leben!« brüllt er, stellt die Ortschaft fest.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich schicke Ihnen einen Wagen.«
    So fein ist die Luftwaffe noch im Herbst des Jahres 1941. 150 Kilometer sind es zum E-Hafen. Und jeden von ihnen spürt Klaus in seinem Bein. Ein französischer Zivilarzt hat ihn untersucht und verbunden. Es ist eine handfeste Stauchung, weiter nichts. Der Oberleutnant rechnet sich aus, daß er in vierzehn Tagen schon wieder fliegen kann.
    Die Kameraden haben seine Rückkehr ins Leben bereits gefeiert. Am
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