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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu
Autoren: Jennifer Greene
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lavendelfarbenes Seidenhemd, eine weiße hautenge Jeans und offene Sandalen. Er wurde begleitet von Mr. Clairborn, der ein pinkfarbenes Seidenhemd und weiße Shorts anhatte. Mr. Clairbom hatte auch einen Ohrring und ein Kettchen ums Fußgelenk. Mr. Latham war mit mehr Gold behangen, als Simone sich jemals gewünscht hatte zu besitzen, und er spickte seine Unterhaltung großzügig mit „Liebling". Beiden Herren schien das Haus zu gefallen, ehe sie noch zur Tür hereinkamen. Simone konnte sich irren - wie sollte man nur an der äußeren Erscheinung die sexuelle Neigung von jemandem erkennen? - aber sie vermutete, dass die beiden ein Paar waren.
    Michael war der Gedanke wohl auch gekommen. Sein Lächeln war höflich, aber kaum waren sie einander vorgestellt worden, fiel jegliche Unterhaltung flach. „Also", meinte Michael freundlich. „Ihr Bereich ist Innenarchitektur?"
    Das schien der Fall. Die beiden besaßen eine erfolgreiche Firma in Portland und reisten häufig die Küste entlang. Sie suchten ein Versteck, einen Ort, an dem sie allein sein konnten.
    „Allein", wiederholte Michael immer noch höflich und sah hilfesuchend Simone an.
    „Vielleicht sollten wir ihnen das Haus zeigen", raunte sie ihm zu, und er nickte erleichtert.
    Siehst du, dachte Simone, mehr brauchte er nicht, nur einen kleinen Schubs. Natürlich, das sehr weibliche Verhalten der beiden Herren musste ihn im ersten Augenblick verwirren. Aber sie kannte Michael gut genug. Was immer er auch persönlich empfand, ließ er nicht

durchblicken. Geschäft war Geschäft, und während er die Männer herumführte, nannte er ihnen Fakten und Zahlen.
    Allerdings schien dabei heute seine Ehrlichkeit und Integrität nicht mit Verkaufsgeschick gepaart.
    „Die Steuern, das muss ich zugeb en, sind ein echter Hammer. Und wahrscheinlich werden sie noch steigen."
    Mr. Clairborn runzelte die Stirn. „Sind Sie sicher, dass die Grundsteuern erhöht werden?"
    „Na ja, der Tourismus wächst, und was kann man da anderes erwarten?" Michael lächelte entwaffnend, führte sie durch den Mehrzweckraum, erwähnte Strom- und Wasserrechnungen und zeigte ihnen die Heizungsanlage. „Das ist ein schönes Stück, nicht wahr? So alt wie sie ist, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, die läuft tadellos." Er machte eine Pause. „Allerdings muss ich ehr lich sein. Sie braucht ein bisschen zuviel Öl. Es kostet ein hübsches Sümmchen, das Haus im Winter warm zu halten. Aber darauf waren Sie sicher vorbereitet, oder?"
    Mr. Clairborn zupfte an seinem Ohrring. „Wie viel ist bei Ih nen ein hübsches Sümmchen?"
    „Auf keinen Fall mehr als ein Tausender im Monat. Das heißt, wenn Sie ein paar der Räume zumachen und vielleicht eine Jacke tragen. Mich stört es nicht, wenn es nur sechzehn Grad sind. Man muss sich nur daran gewöhnen."
    „Sechzehn Grad?"
    Simone warf Michael einen irritierten Blick zu. Ihre Hand lag noch in seiner, so dass sie eine Verbindung zu ihm hatte, aber leider begegnete sie nicht seinem Blick. Aber wahrscheinlich fühlte Michael, so wie sie ihn kannte, sich einfach verpflichtet, ehrlich zu sein, was die Heizungsrechnung betraf. Statt jedoch die renovierte Fassade der Küchenschränke hervorzuheben, bedauerte er die alte Armatureneinrichtung. Statt den Reiz der Viktorianischen Beleuchtung zu betonen, erklärte er die veraltete Installation.
    Mr. Latham und Mr. Clairborn wechselten vielsagende Blicke.
    Doch Simone sagte nichts. Michael konnte eben nicht anders, als vollkommen ehrlich zu sein. Die beiden Herren ließen sich auch nur kurz von den Nachteilen ;il»lenken. Die Architektur war dafür um so beeindruckender.
    Die Besichtigung vorlief soweit glatt, und Simone atmete schon erleichtert auf, bis sie dann die obere Etage betraten. Plötzlich ertönte ein Donner und Getöse über ihnen. „Du liebe Güte, was ist denn das?"
    „Keine Sorge", sagte Simone beschwichtigend, „das sind bloß..." Sie wollte Mr. Latham schon sagen, dass es nur die Kinder seien, die auf dem Dachboden spielten, da unterbrach Michael sie.
    „Was meinst du", sagte er mit einem jungenhaften Lächeln, „sollen wir es ihnen sagen, Schatz?"
    Simone sah ihn verständnislos an, aber er hatte sich schon den beiden Herren zugewandt.
    „Simone hält es zwar für besser, den Geist zu verschweigen, aber ich sehe das nicht so. Heutzutage ist jeder aufgeklärt und hat keine Angst mehr vor irgendwelchem Spuk. Das Ganze ist eher lustig. Der Geist ist nämlich nicht gefährlich."
    „Michael",
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