Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2947 - Die Hoover Boys

2947 - Die Hoover Boys

Titel: 2947 - Die Hoover Boys
Autoren: Die Hoover Boys
Vom Netzwerk:
mich zu der nahe gelegenen Tür. Sergeant Breuer war direkt hinter mir.
    »Wir gehen rein, sind Sie bereit?«, fragte ich ihn.
    »Bin ich, schon lange!«, erwiderte er.
    »Na, dann los«, sagte ich und drückte die Klinke der Tür langsam herunter und öffnete sie vorsichtig.
    Ich hoffte, dass die Scharniere gut geölt waren und nicht quietschen würden. Als ich die Tür einen Spalt weit nach außen geöffnet hatte, zeigte sich allerdings ein ganz anderes Problem – ein Draht. Ein dünner Draht, der zur Seite führte. Bei genauerer Untersuchung sah ich eine Handgranate.
    »Was ist los, warum gehen Sie nicht rein?«, fragte Sergeant Breuer ungeduldig.
    »Weil wir dann in Stücke gerissen werden«, flüsterte ich. »Einen Moment, ich muss mich erst um die Granate kümmern.«
    Ich schaute mir die Konstruktion an. Der Draht war mit der Tür verbunden und würde beim Öffnen der Tür den Sicherungsstift der Granate herausziehen, wodurch wenige Sekunden später die Sprengung ausgelöst werden würde. Wir hätten es riskieren können, die Granate zur Explosion zu bringen und dann die Scheune zu stürmen, aber ich war mir nicht sicher, wie stark die Druckwelle sein würde und ob die Wände der Scheune uns genug Schutz bieten würden.
    Aus meiner Tasche holte ich ein Taschenmesser und durchtrennte damit vorsichtig den Draht. Er fiel herunter, der Sicherungsstift saß weiterhin fest in der Granate. Anschließend öffnete ich die Tür weiter. Weitere Überraschungen schien es nicht zu geben – zumindest nicht in unmittelbarer Nähe der Tür.
    »Wir gehen rein, aber Vorsicht, er könnte noch weitere versteckte Sprengfallen gelegt haben«, sagte ich zu Sergeant Breuer und betrat mit gezogener Waffe die Scheune.
    Sie war voller Strohballen und Werkzeuge. Auch den Wagen von Delmonte konnte ich sehen – er stand hinter dem großen Scheunentor. Weitere Sprengfallen konnte ich nicht sehen – außer der Tür, durch die wir eingetreten waren, und dem großen Tor gab es auch keine andere Möglichkeit, in die Scheune zu gelangen.
    Ich konnte Phils Stimme hören, noch immer beschäftigte er Delmonte, doch von dem war nichts zu sehen. Erst als er Phil antwortete, wusste ich, wo er war – weiter oben in der Scheune. Sergeant Breuer hatte ihn auch lokalisiert und deutete dorthin.
    Wie es schien, führte nur eine Holzleiter nach oben. Von unserer Position konnte man den oberen Bereich nicht einsehen.
    Ich bedeutete dem Sergeant, mir von unten Deckung zu geben. Im Notfall konnte er durch die Holzlatten schießen und Delmonte treffen oder zumindest ablenken. Ich ging zur Leiter und stieg nach oben. In der rechten Hand hielt ich meine Waffe. Langsam, Schritt für Schritt, darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen, arbeitete ich mich die Leiter hoch. Delmonte war immer noch mit Phil beschäftigt und daher abgelenkt, ich hatte also gute Chancen, ihn zu überraschen.
    Dann konnte ich schließlich den Kopf hochstrecken und ihn sehen. Er schaute von mir weg. Das war günstig. Noch drei Sprossen und ich wäre hoch genug gewesen, um auf die Ebene zu kommen, auf der er sich befand. Doch dann machte mir das Quietschen einer Holzsprosse einen Strich durch die Rechnung.
    ***
    Das Geräusch ließ Delmonte herumfahren. Seine Waffe war auf den Boden gerichtet, noch. Als er mich sah, zuckte er erschrocken zusammen.
    Ich hatte meine Waffe bereits auf ihn gerichtet, war bereit zu schießen. Aber so weit wollte ich es nicht kommen lassen.
    »Delmonte, geben Sie auf! Lassen Sie die Waffe fallen und ergeben Sie sich!«, forderte ich.
    Er erstarrte. Aber in seinen Augen konnte ich sehen, dass er innerlich nicht so ruhig war, wie es äußerlich schien. Während ich hoffte, dass er seine Waffe fallen ließ und sich ergab, war ich gleichzeitig bereit, mich zu verteidigen.
    »Ergeben Sie sich, wir haben Sie umstellt!«, rief Sergeant Breuer plötzlich von unten.
    Delmonte zuckte zusammen. Dabei löste sich ein Schuss, die Kugel bahnte sich ihren Weg durch das Holz nach unten, wo der Sergeant stand. Der zögerte keinen Augenblick und eröffnete das Feuer. Er leerte sein gesamtes Magazin. Die meisten Kugeln verfehlten Delmonte, aber einige trafen ihn. Er ließ seine Waffe fallen und stürzte getroffen zu Boden.
    »Feuer einstellen, Sie haben ihn erwischt und außer Gefecht gesetzt!«, rief ich dem Sergeant zu.
    »Alles klar«, bestätigte er. »Dann wäre das ja erledigt.«
    Ich ging zu Delmonte, schob seine Waffe mit dem Fuß zur Seite und schaute ihn an. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher