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2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

Titel: 2934 - Der Tod hat kein Pseudonym
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dann stiegen wir aus und gingen zum Hotel. In der Lobby, die relativ leer war, wandten wir uns direkt an die Rezeption. Eine junge Frau mit kurzen, goldblonden Haaren begrüßte uns freundlich.
    »Guten Tag«, sagte ich und hielt meine Dienstmarke hoch. »Wir sind auf der Suche nach Herb Tillim, er müsste hier im Hotel sein, möglicherweise in seinem Zimmer.«
    »Einen Moment, ich schaue sofort nach«, sagte sie und tippte etwas in den Computer, der vor ihr stand. »Mister Tillim wohnt in 301. Ich kann Ihnen allerdings nicht mit Bestimmtheit sagen, ob er sich gerade in seinem Zimmer befindet oder nicht.«
    »Kein Problem, wir sehen selbst nach«, meinte Phil.
    Der Fahrstuhl brachte uns schnell nach oben, wo wir vor der Tür zu Zimmer 301 stehen blieben. Phil klopfte, dann warteten wir. Kurz darauf erschien ein großer, etwas korpulenter Mann im Pyjama. Sein Gesicht erschien mir etwas merkwürdig, geradezu künstlich, als ob er einige Besuche bei einem plastischen Chirurgen hinter sich hatte.
    Er musterte uns kurz und sagte dann mürrisch: »Ich hatte nichts bestellt.«
    »Uns sicher nicht«, entgegnete Phil. »Wir sind vom FBI New York, Agents Cotton und Decker, Mister Tillim, und hätten ein paar Fragen an Sie.«
    »Im Moment ist es schlecht«, meinte Tillim und warf einen Blick in sein Zimmer, wohin, konnte ich nicht sehen.
    »Sie haben die Wahl«, sagte ich. »Entweder nehmen Sie sich hier und jetzt die Zeit oder Sie begleiten uns zum FBI Field Office.«
    »Dann habe ich wohl keine Wahl«, sagte er und trat zur Seite.
    Phil betrat sein Zimmer zuerst, ich folgte. Jetzt sah ich, dass es sich nicht um ein einzelnes Zimmer, sondern um eine Suite mit mehreren Räumen handelte.
    »Wollen Sie etwas trinken?«, fragte Tillim.
    »Nein, danke, wir sind im Dienst«, antwortete Phil.
    »Aber Sie werden sicher nichts dagegen haben, dass ich mir einen Drink gönne«, sagte unser Gesprächspartner und goss sich an der Mini-Bar, ohne eine Antwort von uns abzuwarten, etwas ins Glas.
    Dann nahm er einen tiefen Schluck und drehte sich zu uns um. »FBI? Und das jetzt. Lassen Sie mich raten: Ihr Erscheinen hier hat etwas mit den heutigen Ereignissen in der Buchhandlung zu tun, in der Sandy Saxon Bücher signiert hat, nicht wahr?«
    »So ist es«, erwiderte ich. »Sie wissen gut Bescheid.«
    Er lächelte hinterhältig. »Nur weil ich mich ihr nicht auf mehr als 200 Yards nähern darf, heißt das nicht, dass ich mich über ihre Aktivitäten nicht auf dem Laufenden halte. Das ist heutzutage dank Internet kein Problem, schon gar nicht, wenn jemand zu Tode kommt. Dann überschlagen sich die Meldungen.«
    Er deutete auf das Notebook, das ein paar Meter weiter auf einem Tisch stand.
    »Sie wissen also, was geschehen ist und warum wir hier sind«, sagte ich. »Dann müssen wir nicht lange um den heißen Brei herumreden. Haben Sie etwas mit dem Mord zu tun?«
    »Ich?«, entgegnete er lächelnd und strich sich über das Haar. »Nein, sosehr Miss Saxon meine Aufmerksamkeit gebührt, so wenig habe ich mit dem, was heute geschehen ist, etwas zu tun. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort als Geschäftsmann.«
    »Ihr Wort in Ehren«, sagte Phil. »Haben Sie für die Tatzeit ein Alibi? Was wann passiert ist, wissen Sie sicher aus den Medien.«
    Wieder lächelte Tillim, diesmal noch unangenehmer als vorher. »Ob ich ein Alibi habe? Klar, kommen Sie mit.«
    Er schenkte sich noch etwas Wein ein und ging dann mit dem halb gefüllten Glas ins Schlafzimmer. Wir folgten ihm und sahen, dass im Bett jemand lag.
    »Los, aufstehen!«, sagte er wenig freundlich und zog die Bettdecke weg.
    Zum Vorschein kam eine junge Frau, die nur ein Nichts von einem Höschen trug und sonst nackt war. Sie öffnete ihre Augen und zuckte zusammen, als sie uns sah. Mit einem schnellen Griff zog sie ein Kissen zu sich heran und verdeckte damit ihren wohlgeformten Körper wenigstens teilweise.
    »Verdammt, was ist los? Wer sind die beiden?«, fragte die Frau.
    »Sorry, Madam, ziehen Sie sich bitte an, wir warten im Nebenzimmer«, sagte ich, warf Tillim einen ernsten Blick zu und verließ dann mit Phil das Schlafzimmer.
    »Kein netter Typ, echt nicht«, flüsterte Phil mir zu.
    Ich nickte nur. »Ja, das macht ihn aber noch nicht zum Täter.«
    Tillim kam aus dem Schlafzimmer und lächelte siegessicher. »Ja, meine Herren, das ist mein Alibi. Mit dieser süßen Schnecke habe ich die letzten paar Stunden rumgevögelt und mit ihr unbeschreibliche Dinge getan, von denen sich Miss Saxon sicher
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