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2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten
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zwischen June und den ihn einkreisenden Cops. Sein Blick flackerte unstet umher und dann fixierte er mit weit aufgerissenen Augen einen Officer. June folgte dem Blick und vernahm das vielseitige Aufstöhnen der Cops.
    »Nein! Nicht schießen«, rief sie.
    Im gleichen Augenblick vernahm June das typische Signal, wenn sich die Türen einer U-Bahn schließen. Sie wirbelte herum, doch es war bereits zu spät. Osborne reagierte unfassbar schnell und hechtete durch die sich schließende Tür in den Zug. Die versammelten Cops starrten dem Mann hilflos hinterher, während June bitter fluchte.
    »Nehmen Sie Kontakt zum Zugführer auf. Wir müssen unbedingt erfahren, wo Osborne aussteigt. Und Sie organisieren die Überwachung aller Stationen auf dieser Linie«, befahl Blair.
    Anschließend hetzten er und seine Partnerin zurück auf die Straße, um die Verfolgung mit dem Dodge Nitro anzutreten.
    ***
    Es wurde zu einem Wettlauf, der auf den ersten Stationen zugunsten der U-Bahn ausging.
    »Jedes Mal wenn Osbornes Zug in die Station einfährt, ziehen die Cops erst auf. Es geht einfach zu langsam«, schimpfte June.
    Es war schwierig, mit dem vorhandenen Personal zügig zu reagieren. Bislang hielt Osbornes Glückssträhne an.
    »In fünf Minuten sind wir an der nächsten Station. Die Verzögerung im Tunnel sollte uns den erforderlichen Vorsprung garantieren«, erwiderte Blair.
    In der Leitstelle der U-Bahn hatte man für einen längeren Halt in einem der Tunnel gesorgt. Es würde zwar knapp werden, aber Blair war sich seiner Sache ziemlich sicher. Er legte die letzte Strecke noch schneller als gedacht zurück, sodass June und er bereits nach vier Minuten auf dem Bahnsteig standen. Drei Cops bezogen ihre Positionen, um jede Flucht von vornherein auszuschließen.
    »Na, also. Da kommt der Zug«, sagte Blair.
    Ein grimmiges Lächeln umspielte seine Lippen und auch June spürte den Triumph in sich aufkommen. Die verrückte Flucht des Kronzeugen würde gleich ihr Ende haben, und dann musste Osborne ihnen verraten, was ihn dazu getrieben hatte. Kaum war der Zug zum Halten gekommen, stiegen sie und Blair zum Kronzeugen ins Abteil. Sein flackernder Blick erfasste die blauen Uniformen der Cops und dann senkte er den Kopf.
    »Kommen Sie mit uns, Mister Osborne. Wir bringen Sie in Sicherheit«, sagte June.
    Er fügte sich in sein Schicksal und ließ sich ohne weiteren Widerstand aus dem Zug führen. Die Cops blieben hinter June und Blair, die Osborne zwischen sich führten. Als sie sich den Treppen näherten, spürte June einen heftigen Ruck. Sie ging davon aus, dass Osborne sich losreißen wollte.
    »Hören Sie doch auf mit dem Unsinn«, fauchte sie.
    Zu ihrer Verwunderung hing er schlaff in ihren Händen. Blair stieß einen Warnruf aus, doch es fiel kein weiterer Schuss. Jemand hatte den Kronzeugen unter den Augen seiner Beschützer eiskalt ermordet. Als die Fahrgäste in Panik ausbrachen, mussten June und Blair ihre Körper als Schutzschilde für den Leichnam des Kronzeugen einsetzen. An eine Verfolgung des Attentäters war nicht zu denken.
    ***
    Am späten Nachmittag wirkte die gesamte Sonderkommission wie am Boden zerstört. Der Tod von Adam Osborne lähmte jeden Ermittler.
    »Gibt es mittlerweile eine Stellungnahme des Departments?«, fragte Phil.
    Wir standen mit Steve zusammen, der den Kopf schüttelte.
    »Nein, es scheint den Kollegen beim NYPD ebenfalls völlig rätselhaft zu sein, woher der Schütze gekommen ist und wie er sich so schnell wieder absetzen konnte«, erklärte er.
    Den Medien gegenüber wurde der Name des Toten bislang nicht erwähnt. Da es immer noch keine Reaktion der Kidnapper auf unser Täuschungsmanöver gab, mussten wir die Fassade aufrechterhalten. Es war eine schwer zu ertragende Situation.
    »Der Chef und Marshal Jackson kommen«, sagte Phil.
    Ich wandte den Kopf und musterte den hageren Deputy Marshal, der sich angesichts der enormen Belastung sehr gut hielt. Jackson mischte sich nicht in unsere Ermittlungen ein, sondern vertraute auf unsere Erfahrung. Die blauen Augen in seinem hageren Gesicht leuchteten nicht mehr so energisch wie am Tag zuvor, aber er wirkte auch nicht desillusioniert.
    »Die Kidnapper haben Verbindung zu Marshal Jackson aufgenommen«, sagte Mr High.
    Sofort kam wieder Leben in die Sonderkommission. Steve berief eine Besprechung ein und ließ Jackson zunächst schildern, wie die Entführer den Kontakt hergestellt hatten.
    »Ein Kurier hat den Brief mit den Anweisungen bei einer Nachbarin
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