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2894 - Niemand stribt für sich allein

2894 - Niemand stribt für sich allein

Titel: 2894 - Niemand stribt für sich allein
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paar Schweinehälften wird der Truck jede Menge Spezialkartons mit portioniertem Rindfleisch enthalten. Darin befinden sich dann Innenkartons mit hochfeinem peruanischem Meersalz.«
    »Kokain«, flüsterte er. »Natürlich Kokain.«
    Sie lachte, spottete: »Wie bist du bloß darauf gekommen? Aber wie auch immer, es wird die größte Lieferung dieser Art, die jemals in deinem Gefängnis angekommen ist. Alle vorherigen Lieferungen waren dagegen Peanuts. Diesmal musst du besonders gründlich dafür sorgen, dass keiner querschießt. Die Aufseher werden sich bei den Paketen mit einer Sichtkontrolle begnügen; schließlich dürfen die Vakuumverpackungen nicht beschädigt werden, und die Kühlkette muss erhalten bleiben. Um die Einlagerung der Meersalzpäckchen brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Das erledigen Cesar und seine Männer von der Küchen-Crew gewohnt zuverlässig. Noch Fragen?«
    »Nein«, quetschte Shubert zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Sie nickte zufrieden. »Und Unterstützung von außen brauchst du natürlich nicht. Eigentlich brauche ich das gar nicht zu erwähnen, weil du es ja weißt. Also nur zur Sicherheit noch mal klar und deutlich: Polizei und FBI oder DEA bleiben ahnungslos. Cops und Feds werden nicht informiert, damit das klar ist. Ich nehme an, ich muss meinen Hinweis auf Deanas Schicksal nicht wiederholen.«
    »Ich tue alles, was ihr verlangt«, flüsterte Shubert. »Aber wenn Deana etwas geschieht, werde ich dich töten. Dich und Levitt und eure ganze verdammte Brut.«
    Kaila hob die Augenbrauen, rieb sich das Kinn und nickte scheinbar beeindruckt. »Ich hab’s doch gesagt. Wenn das keine Vatergefühle sind!«
    ***
    »Rafe Gazzoli«, sagte ich über den Kaffeetisch im Esszimmer der Shuberts hinweg.
    Phil hatte sein Smartphone am Ohr und lauschte dem Rufzeichen. Als er Anschluss bekam, stand er von dem Polsterstuhl neben mir auf und wanderte ans Fenster. Ich hörte, wie er ein paar Mal »Ja« sagte und einmal »Verdammt« murmelte.
    »Rafe heißt wohl Rafael«, überlegte Elaine Shubert auf der anderen Seite des Tisches. Ihr Mann war noch nicht nach Hause gekommen. »Aber sonst …« Sie zuckte mit den Schultern. »Nein, tut mir leid. Der Name sagt mir gar nichts.«
    Nach Gazzoli wurde inzwischen gefahndet. Mr High hatte es veranlasst. Allerdings versprachen wir uns wenig von der Aktion. Gangster vom Schlage eines Gazzoli hatten einen sechsten Sinn dafür, wann nach ihnen gesucht wurde. Und sie kannten alle Tricks, mit denen ein Mann aus dem Gangland sich unsichtbar machte. Bislang hatte es denn auch keinen einzigen Hinweis auf Gazzoli gegeben.
    Nach unserem Einsatz auf dem Betriebsgelände der Rooftop Produce Coop waren wir direkt zu Mrs Shubert gefahren. Sie hatte ihren Mann in seinem Büro telefonisch nicht mehr erreicht, von seiner Sekretärin aber erfahren, dass er auf dem Heimweg sei. Wir hatten daher Mrs Shuberts Kaffee-Angebot angenommen, um die Wartezeit zu überbrücken. Dass ihre Tochter entführt worden war, hatten wir vorerst noch für uns behalten. Ich hatte Phil davon überzeugt, dass es taktisch klüger war, sie erst dann zu informieren, wenn ihr Mann dabei war.
    Auf dem Rückweg zum Tisch steckte Phil sein Phone ein. »Er hat es nicht überlebt«, sagte er und setzte sich wieder. »Er ist während der Notoperation im Krankenhaus gestorben.«
    Ich presste die Lippen zusammen und nickte. Die Hausherrin sah uns fragend an.
    »Clark Hanrahan«, erklärte ich. »Er wurde bei einem Schusswechsel mit Gangstern mehrfach getroffen und ist seinen Verletzungen erlegen. Er war mit Deana und Gillian bekannt, und er hatte geschäftliche Beziehungen zu Rafe Gazzoli.«
    »O mein Gott!«, hauchte Elaine. Sie atmete tief ein und konnte den Mund erst nach einer Weile wieder schließen. »Mit was für Menschen sich die Mädchen da eingelassen haben!« Sie schüttelte den Kopf und wiederholte gedehnt: »Clark Hanrahan? Nein, auch der Name ist mir unbekannt. Ich bedaure es wirklich sehr, Gentlemen, aber ich kann Ihnen da einfach nicht weiterhelfen.«
    »Das müssen Sie auch nicht«, beruhigte Phil sie. »Wir haben fast alle Fakten, die wir brauchen. Uns fehlt praktisch nur noch das i-Tüpfelchen.«
    »Das heißt …«, sie sah uns hoffnungsvoll an, »Sie werden den Mord an Gillian aufklären?«
    »Nicht nur das«, entgegnete ich. »Aber für den entscheidenden Punkt brauchen wir Ihren Mann.«
    Von vorn aus dem Haus waren die Geräusche einer Tür zu hören, dann hantierte
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