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2893 - Madison Avenue Mörder

2893 - Madison Avenue Mörder

Titel: 2893 - Madison Avenue Mörder
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schlechte Phasen. Aktuell lief es nicht so gut.«
    »Wussten Sie, dass Ihr Mann eine Affäre hatte?«, fragte ich weiter.
    Sie zögerte einen Augenblick und antwortete dann: »Ja, ich wusste davon.«
    »Und seit wann?«, hakte ich nach.
    »Vermutet habe ich es schon einige Zeit. Eine Frau merkt, wenn eine andere Frau ins Spiel kommt – der Mann verhält sich irgendwie anders. Vor ein paar Wochen haben sich die Anzeichen schließlich verdichtet. Und vorgestern Nacht, bevor die Gäste kamen, habe ich ihn zur Rede gestellt. Er wollte schon seit einiger Zeit die Scheidung, hatte aber nicht den Schneid, mir ins Gesicht zu sagen, warum. Vorgestern habe ich ihn dann so lange angeschrien, bis er endlich damit herausgerückt ist.«
    »Sie haben Medizin studiert, Mistress Foreman«, sagte Phil.
    »Ja, das ist richtig. Allerdings habe ich das Studium nicht abgeschlossen«, antwortete sie.
    »Sind Sie mit der Wirkungsweise von Morphin vertraut?«, fragte Phil weiter.
    Ihre Augen verengten sich. »Wollen Sie damit etwas andeuten?«
    »Beantworten Sie bitte die Frage, Mistress Foreman«, sagte Phil drängend.
    »Ich denke, es ist für mich besser, nicht darauf zu antworten«, sagte sie.
    »Wieso?«, fragte Phil.
    »Was soll ich dazu sagen?«, stellte sie eine Gegenfrage.
    Ich konnte sehen, dass ihr klar war, worauf die Befragung hinauslief.
    Daher entschied ich mich dafür, die Sache abzukürzen und direkt zur eigentlichen Frage zu kommen. »Mistress Foreman, haben Sie Ihren Mann vergiftet?«
    »Das ist unerhört«, protestierte sie. »Ich zeige mich kooperativ, lasse sogar stundenlange Befragungen über mich ergehen, und Sie verdächtigen mich des Mordes an meinem Mann. Das ist unglaublich! Was ist denn mit diesem Flittchen, mit dem er zusammen war? Vielleicht hat sie es getan!«
    »Haben Sie oder haben Sie nicht?«, fragte ich.
    Sie verschränkte die Arme. »Ohne meinen Anwalt sage ich nichts mehr, kein Wort.«
    »Das ist Ihr gutes Recht«, sagte ich. »Allerdings kann ich Ihnen versichern, dass ein Geständnis Ihre Strafe sicher reduzieren würde.«
    »Ich werde überhaupt nichts gestehen. Und ich will meinen Anwalt anrufen«, sagte sie aufgeregt.
    Wir erfüllten ihr die Bitte. Sie erledigte den Anruf. Allerdings lebte ihr Anwalt in Boston und konnte erst am nächsten Tag nach New York kommen. Entsprechend versuchten wir, sie dennoch zum Reden zu bringen, was aber misslang. Sie schwieg wie ein Grab.
    Wir nahmen sie in Untersuchungshaft und ließen sie nach Rikers Island überführen. Dort würde sie die Nacht verbringen.
    »Vielleicht hilft ihr das, ihre Lage zu überdenken und geständig zu werden«, meinte Phil.
    »Das würde uns sehr entgegenkommen«, sagte ich. »Wir sollten die Zeit nutzen und uns die Aufzeichnungen der Überwachungskamera ansehen, die wir von der Crime Scene Unit erhalten haben, um sicherzugehen, dass wir nichts übersehen haben.«
    Phil schaute auf die Uhr. »Der Feierabend ist ohnehin schon vorbei. Also, erledigen wir das, dann haben wir morgen mehr Zeit.«
    Wir schauten uns die Aufzeichnungen in unserem Büro an. Wenn nichts geschah, spulten wir vor, sodass es schneller ging. Wir machten Kopien all der Personen, die das Haus betreten und verlassen hatten. Außer Laureen Foreman, Peter Bishop, Colum O’Mighy und Janie Fox waren es nur Bewohner des Hauses, die wir von unseren Befragungen kannten.
    »Also bleiben nur die vier«, sagte Phil. »Und Mistress Foreman kann sich nicht damit herausreden, dass irgendein Unbekannter in Mister Foremans Wohnung gekommen ist und ihn vergiftet hat.«
    »Korrekt«, sagte ich. »Damit wird die Schlinge um ihren Hals immer enger.«
    Wir informierten Mr High über den Stand der Ermittlungen und verließen dann das Field Office.
    ***
    Als wir Mr High am nächsten Morgen in seinem Büro aufsuchten, war er nicht allein. Ein Mann war bei ihm, einer, den wir gut kannten: Terence Doggert, einer der erfolgreichsten Staatsanwälte, die New York jemals gesehen hatte.
    Nachdem wir uns begrüßt hatten, ergriff Mr High das Wort und richtete sich an Phil und mich. »Mister Doggert hat die Untersuchungen im Fall Foreman mit Interesse verfolgt und ich habe ihm, auf seinen Wunsch hin, Einsicht in die bisherigen Ermittlungsergebnisse gewährt.«
    »Wie es scheint, können wir in diesem Fall weder auf Zeugen noch ein Geständnis zurückgreifen«, sagte der Staatsanwalt.
    »Es sei denn, Mistress Foreman entscheidet sich nach Rücksprache mit ihrem Anwalt zu gestehen«, warf Phil ein.
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