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2890 - In den Maschen des World Wide Web

2890 - In den Maschen des World Wide Web

Titel: 2890 - In den Maschen des World Wide Web
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anbieten oder etwas anderes zu trinken?«
    »Das ist nett, aber nein danke«, sagte Phil. »Wir bleiben wohl nicht lange.«
    Sie nickte verständnisvoll, sagte aber nichts mehr.
    Ein ziemlich stabiler Mann kam aus einer der Türen weiter hinten, schaute zu uns rüber und kam dann auf uns zu. Er wog bestimmt zweihundert Pfund und machte einen durchtrainierten Eindruck. Seine leicht ergrauten Haare ließen darauf schließen, dass er nicht mehr der Jüngste war. Ich schätzte ihn auf knapp fünfzig.
    »Hallo, ich bin Victor Hammerhead. Sie wollten zu mir, nicht wahr?«, sagte er und reichte uns die Hand zur Begrüßung.
    »Das ist richtig«, bestätigte ich, schüttelte ihm die Hand und stellte uns vor.
    »Wie mir meine Sekretärin mitteilte, geht es um die abgebrannte Lagerhalle der Firma. Wollen Sie mich bitte in mein Büro begleiten?«
    Er zeigte uns den Weg und wir gingen zusammen in das eher zweckmäßig als ästhetisch eingerichtete Büro. Es war rund fünfzehn Quadratmeter groß, voller Regale, auf denen mengenweise Bücher und Ordner standen. Auf seinem Schreibtisch stapelten sich eine Menge Papiere. Und es gab drei Computermonitore, die so aufgestellt waren, dass er sie von seinem Sitzplatz sehen konnte.
    »Nehmen Sie doch Platz«, sagte er und deutete auf die beiden Bürostühle, die sich vor dem Schreibtisch befanden. Er selbst setzte sich hinter den Schreibtisch.
    »Die Lagerhalle«, eröffnete ich das Gespräch, »ist schon länger im Besitz Ihrer Firma, nicht wahr?«
    Hammerhead nickte. »Ja, so ist es. Seit sieben Jahren etwa, plus/minus ein paar Monate. Wir hatten sie damals als Kapitalanlage übernommen, war ein günstiges Angebot, das sich rechnete. Der damalige Eigentümer hatte Konkurs angemeldet und wir haben die Halle günstig bekommen. Sie war vermietet und wir konnten den Kredit bereits nach fünf Jahren vollständig tilgen. Ein gutes Geschäft also.«
    »In dem Bericht, den wir erhalten haben, war kein Mieter erwähnt. In der Halle wurde aber eine enorme Zahl von Computern gefunden, eine kleine Serverfarm. Hatten Sie die Halle nun selbst genutzt oder war sie vermietet?«, war meine nächste Frage.
    Er schüttelte den Kopf. »Weder noch. Sie war bis vor einem Jahr vermietet. Dann hat der damalige Mieter gekündigt und ist ausgezogen. Da wir ein reines Verwaltungsunternehmen sind, brauchen wir für unseren Eigenbedarf keine Lagerhalle. Wir hatten also die Optionen zu vermieten oder zu verkaufen. Daher haben wir zuerst einen Mieter gesucht. Das hat aber nicht geklappt. Nachdem die Immobilienblase geplatzt ist, findet man in der Gegend nicht mehr so schnell einen Mieter. Dann wollten wir verkaufen – was sich jetzt erübrigt hat. Zumindest, was die Halle betrifft. Das Grundstück können wir ja nach wie vor anbieten.«
    »Die Halle ist also, soviel Ihnen bekannt ist, nicht genutzt worden?«, fragte Phil.
    »Ja, das ist richtig«, antwortete Hammerhead. »Ich war ziemlich überrascht, als man mir erzählte, dass dort Computerequipment gefunden worden ist. Es geht ja dabei auch um den Versicherungsschaden. Da uns nur die Halle gehört, nicht aber die Geräte, die sich darin befanden, bezieht sich unser Schaden allein auf die abgebrannte Halle an sich. Die Leute von der Versicherung wollten das natürlich genau wissen, daher habe ich mich in den letzten Tagen durch die entsprechenden Akten gewühlt. Die Halle hätte eigentlich leer sein sollen.«
    »Wer von Ihrer Firma hat Zugang zu der Halle? Zu den Schlüsseln?«, fragte ich.
    »Peter Veststom ist für die Verwaltung der lokalen Immobilien zuständig. Der hat natürlich auch einen Schlüssel. Wie er mir sagte, hat er eine Maklerfirma mit dem Verkauf beauftragt. Am besten reden Sie darüber mit ihm. Grundsätzlich wäre es möglich, dass auch andere Mitarbeiter an die Schlüssel gekommen sind. Ich würde es aber keinem zutrauen, hinter unserem Rücken und ohne Genehmigung so etwas durchzuziehen«, antwortete er.
    »Dann benötigen wir eine Aufstellung all Ihrer Mitarbeiter, auch derjenigen, die innerhalb der letzten zwei Jahre für Coolprice Industries tätig waren«, sagte Phil.
    Hammerhead nickte. »Kein Problem, darum wird sich meine Sekretärin kümmern. Ich bin auch interessiert daran zu erfahren, wer sich da einfach in einem unserer Gebäude eingenistet hat.«
    »Sobald wir konkrete Informationen haben und diese freigeben können, werden wir Sie entsprechend unterrichten«, sagte ich.
    Hammerhead nickte zufrieden.
    »Gibt es in Ihrer Firma
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