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2885 - Flammen tilgen alle Spuren

2885 - Flammen tilgen alle Spuren

Titel: 2885 - Flammen tilgen alle Spuren
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umgelegt.«
    »Wie hoch sind die Schulden denn?«
    »Mehr als hundert Riesen.«
    »Und wie arbeitest du den Schuldenberg ab?«
    »Kannst du es dir nicht denken?«, fragte Donna Moon zurück.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Nicht einmal ahnen? Muss ich es dir wirklich sagen?« Sie seufzte tief. »Es gibt ein Haus in Brooklyn. Die Besitzerin heißt Kim Brando. Da gehen Männer hin, wenn sie Langeweile haben oder eine ganz bestimmte Art von Abwechslung suchen. Dämmert es allmählich bei dir?«
    Endlich fiel bei ihm der Groschen. »Du schläfst für Geld mit Kerlen?«
    »Ich muss.«
    »Hat Kim Brando dir verboten, weiter hierherzukommen?«
    »Sie hat nichts dagegen, dass ich mit dir schlafe. Aber nicht hier, sondern in ihrem Haus und für Geld.«
    Zorn schoss ihm in den Kopf. »Ich drehe dieser dreckigen Puffmutter den Hals um.«
    »Wir müssen uns fügen«, sagte Donna Moon gepresst. »Wenn du das nicht willst, können wir uns nicht mehr sehen.«
    Sie stand auf und zog sich an. Er sah ihr wie vom Donner gerührt zu. Als sie ihn küsste, befürchtete er, es könnte ein Abschied für immer sein. Das hätte er nicht ertragen.
    Deshalb erklärte er sich mit Kim Brandos Bedingung einverstanden. Zwar höchst widerstrebend, aber gezwungenermaßen. Und das war auch der Hauptgrund, weshalb er bei Killer, Hurricane, Devil und Munster mitmachte. Weil er ganz dringend viel Geld brauchte. Weil er Donna Moon um jeden Preis so rasch wie möglich aus diesem Sumpf, in den ihr verantwortungsloser Vater sie gezogen hatte, herausholen wollte.
    Einen Tag nach dem Überfall auf Katara und Zuko Tseng war Spongebob wieder in Kim Brandos Haus mit Donna zusammen. Sie liebten sich, als gäbe es kein Morgen, und Spongebob war sicher, dass Donna bei keinem anderen Mann so ehrlich war und sich so viel Mühe gab wie bei ihm. Er blieb so lange, bis Donna leise sagte: »Du musst jetzt gehen, sonst bekomme ich Ärger mit Kim.«
    Er nickte mürrisch und zog sich an. »Ich möchte dir etwas schenken«, sagte er. Und dann schob er ihr einen Ring an den Finger, der gestern noch Katara Tseng gehört hatte. Er hatte ihn heimlich von der Beute abgezweigt.
    Sie sah den Ring mit offenem Mund an. »Jesus.«
    »Gefällt er dir?«
    »Er ist wunderschön«, antwortete Donna Moon. »Was hat er gekostet?«
    Spongebob grinste. »Sag ich nicht.«
    Sie sah ihn ernst an. »Ich möchte nicht, dass du so viel Geld ausgibst.«
    »Mit mir geht es von nun an finanziell steil bergauf«, behauptete er.
    »Wieso?«
    »Hab einen recht einträglichen Job ergattert«, antwortete er, ohne näher darauf einzugehen. »Deine Tage in diesem Haus sind gezählt, Baby. Ich hole dich hier raus, und dann fangen wir ein fantastisches Leben an. Nur du und ich. Und alle andern … Die ganze Welt … Alle, die sich für so unheimlich wichtig halten, können uns den Buckel runterrutschen.«
    ***
    Assistant Director John D. High war nicht allein, als wir sein Büro betraten. Den Mann, der bei ihm war, brauchte er uns nicht vorzustellen. Wir kannten ihn.
    Das war David Pinter, ein exzellenter Brandermittler. Klein, schwammig, fuchsschlau, mit hellwachen Augen, denen so gut wie nichts entging. Wo Laien nur noch Schutt und Asche sahen, vermochte Pinter immer noch sehr viel zu finden. »Im Prinzip ist ja noch immer alles da, was da war«, hatte er mir einmal erklärt. »Es sieht nach einem Brand nur anders aus.«
    Dem konnte niemand widersprechen. David Pinter ging bei seiner Arbeit immer vom geringsten Zerstörungsgrad zum stärksten vor, und sein Job bestand in erster Linie darin, nachzudenken und abzuwägen, Hypothesen aufzustellen und zu prüfen, ob sie zu den gefundenen Spuren passten. Wenn nicht, musste er sie verwerfen und wieder von vorn anfangen. Seine Tätigkeit hatte große Ähnlichkeit mit der eines Archäologen. Ich beneidete ihn nicht um seine schwierige Aufgabe. Der Inhalt seines Aktenkoffers lag auf dem Konferenztisch. Fotos, Berichte, Notizen, Skizzen … Mr. High bat uns, Platz zu nehmen.
    Wir setzten uns, und der Assistant Director forderte David Pinter auf, mit seinen Ausführungen zu beginnen. Dass im Haus des Ehepaars Tseng Brandstifter am Werk gewesen waren, stand für uns alle von Anfang an außer Zweifel.
    »Die Art, wie die Täter vorgingen, hat mich einigermaßen geschockt«, gestand David Pinter. »Ich habe ja schon vieles gesehen und erlebt, und es war nicht immer alles leicht zu verdauen, doch was diese Teufel sich hier an Grausamkeit, Brutalität,
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