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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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keine rohe Gewalt an, sondern setzte seine Kraft gleichbleibend ein.
    Der Junge wehrte sich noch einige Augenblicke, dann öffneten sich seine Finger. Toufec zog ihn zu sich, presste ihn gegen die Brust und stieg ein Stück in die Luft.
    Eine weitere Erschütterung ging durch das Wohnviertel. Es knirschte und ächzte über ihnen. Der wie ein Zapfen herabhängende Gebäudeteil geriet in Schwingung.
    Unten rannte ein Teil der Schaulustigen panisch davon und behinderte dabei heraneilende Rettungskräfte. Andere nahmen die Kinder in Empfang und liefen mit ihnen los. Das Ende der Rutsche traf mehrere Meter vom Schuttberg entfernt auf den Boden.
    Toufec setzte den Jungen auf der Rutsche ab. Während der Onryone hinunterglitt, löste der obere Bereich Pazuzus sich in einem flirrenden Schwarm aus Nanogentenverbänden auf, der wie eine dunkle Rauchfahne durch den helleren Staub auf Toufec zuwehte.
    Ein vierköpfiges Team aus uniformierten Onryonen bahnte sich einen Weg auf das Rutschenende zu. Sie hielten Strahler in den Händen und legten auf Shanda und Toufec an.
    Plötzlich kam Bewegung in die Zivilisten. Ein Onryone schrie etwas, das Toufec nicht verstand. Er stieß den Waffenarm des vordersten Wächters zur Seite.
    Der Zapfen löste sich endgültig, stürzte rauschend ab und krachte in den Berg aus zerbrochenen Stockwerken unter ihm. Die Welt ging mit Tosen und Staubwolken unter.
    Toufec beschleunigte. Shanda schoss neben ihm durch die Luft. Rasch kamen sie aus der Gefahrenzone und der Reichweite der Verfolger.
    Sie erreichten die Decke und stießen mit Pazuzus Hilfe hindurch.
    In der nächsten Etage herrschte ebenfalls Chaos, wenn sie dort auch nirgendwo eingestürzte Gebäude sahen.
    Nacheinander arbeiteten sie sich fünf Ebenen nach oben, in einen verlassenen Bereich, als ein weiteres Beben einsetzte. Die bereits beschädigten Häuser fielen wie Dominosteine.
    »Toufec!« Genau vor ihnen stürzte ein vierzig Meter hohes, rautenförmiges Gebäude in sich zusammen.
    Toufec hörte das Tosen und Poltern. Es klang wie eine Lawine aus Lärm und Schlägen, aus zerreißendem Plast und splitterndem Glas, die jeden anderen Laut, der je erzeugt worden war, übertönte. Dann hörte er nichts mehr.
     
    *
     
    Der schrille Alarm riss Fheyrbasd Hannacoy aus dem Schlaf. Er öffnete die Augen und erkannte das hölzerne Gesicht seines Pyzhurgs.
    »Alarm, Dennorud? Aber Alarm gibt es nur, wenn ...« Hannacoy verstummte, setzte sich auf und kletterte aus der Schlafmulde, so schnell seine alten Beine es zuließen. Die fünf Anuupi erhöhten ihre Leuchtkraft schlagartig und tauchten den Raum in hellrotes Licht.
    Die Gravophänomene suchten Luna erneut heim.
    »Raumgenius! Verbindung zu Bonthonner Khelay!«
    Ein lebensgroßes Holo baute sich in der Raummitte nahe der Säule mit dem Kratzstein auf. Hannacoy zerrte ein Gewand aus der Ankleidenische hervor und schlüpfte hinein, ehe er die Verbindung auf seiner Seite freigab.
    »Khelay?«
    »Ja, Ryotar! Siehst du die Bilder?«
    Noch während der Anführer des Militärs es fragte, ploppten weitere Holos auf, die der Raumgenius Hannacoy zeigte.
    In Iacalla und Luna City herrschte das blanke Chaos. Während die Anuupi ihr Licht wie vorgeschrieben im Katastrophenfall erhöht hatten, simulierten die Türme Luna Citys Nacht. Dennoch waren die Szenen, die sich in den Straßen abspielten, deutlich zu erkennen.
    Gleiter und Fahrzeuge kamen vom Kurs ab oder wurden in die Höhe gerissen. Gebäude stürzten ein, Glassit prasselte wie Regen auf die Wege.
    In Iacalla-Nuu, einem aufgegebenen sublunaren Randviertel, stürzten ganze Wohnblocks um. Da der Ton abgestellt war, geschah es in einer gespenstischen Lautlosigkeit, die für Hannacoy schier unerträglich war.
    »Beim Weltenbrand ...« Hannacoy schwankte. »Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht, Ryotar. Das Synapsenpriorat muss außer Kontrolle geraten sein, doch die verdammten Tolocesten nehmen keine Anrufe an! Ich muss dorthin und mir Klarheit verschaffen.«
    »Ist das Militär im Einsatz?«
    »Ja. Therbindesh leitet die Rettungsaktionen. Wir versuchen, die Bevölkerung zu schützen, indem wir möglichst viele an die Mondoberfläche evakuieren und in stabile Zonen fliegen. Aber wenn diese Phänomene nicht aufhören ...«
    »Schon gut. Ich habe verstanden.« Hannacoys Emot brannte. »Du kümmerst dich um das Priorat! Befrag die Tolocesten. Ich verschaffe mir einen Überblick und rede mit der Bevölkerung. Ich muss es den Onryonen mitteilen ... und
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