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269 - Andronenreiter

269 - Andronenreiter

Titel: 269 - Andronenreiter
Autoren: Sascha Vennemann
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anzugreifen.
    »Irgendeine Idee, was wir jetzt machen?«, keuchte Aruula. Sie hielt sich mühsam über Wasser, während sie ihr Schwert in die Rückenkralle schob.
    »Ich weiß es nicht«, gab Matt erschöpft zu. Er ließ das Rieseninsekt nicht aus den Augen. Seinen Driller hatte er sicher im Holster verstaut, und der Kombacter baumelte nach wie vor in seinem Futteral am Gürtel. Die Waffen waren zum Glück wasserfest. Er könnte also versuchen, die Androne vom Himmel zu holen. »Wir müssen erst mal sehen, dass wir was zum Festhalten finden«, schlug er vor. »Ein Trümmerstück, das…«
    »Hier!«, rief da eine schrille Stimme, irgendwo rechts vor ihnen. »Kommen!«
    Sie erkannten den letzten Überlebenden der Mendriten. Er hatte sich auf ein etwa drei mal vier Meter großes Stück der Yacht, einen Teil der Bordwand, gerettet. Der kleine Kerl war beinahe nackt, hatte nur einen Lendenschurz um. Matt hatte ihn während der Andronenattacke gar nicht auf Deck gesehen. Weil er nicht da war , erkannte er. Er hatte sich wohl im Schiffsrumpf versteckt.
    »Das Trümmerstück ist groß genug für uns alle«, meinte Aruula und begann zu kraulen. Matt folgte ihr. Mit wenigen Schwimmzügen erreichten sie das behelfsmäßige Floß.
    Der Mutant verlagerte sein Gewicht auf die andere Seite der Fläche, als sich Aruula auf die dümpelnde Planke schob. Der Teil der ehemaligen Bordwand bog sich durch, hielt dem zusätzlichen Druck aber stand, sodass auch Matt sich darauf wagte.
    Völlig außer Atem lag er auf dem Rücken, alle Viere von sich gestreckt, und rieb das Salzwasser aus seinen Augen. Schlafen , dachte er. Nur für ein paar Minuten die Augen schließen und all das vergessen. Das Salzwasser lief ihm aus den Klamotten. Wenigstens würde die marsianische Spinnenseide im Handumdrehen wieder trocken sein. So auch Aruulas Anzug. Sie konnte sich glücklich schätzen, das ungeliebte Kleidungsstück heute Morgen angelegt zu haben.
    Dann bemerkte er verwundert, dass seine Hände zu brennen begannen, und auch seine Kopfhaut, dort wo sie auf dem Trümmerstück auflag. »Was zum…?«
    Neben ihm begann der Mutant zu kreischen. »Brennt! Auuu! Brennt!« Der Mendrit erhob sich und hüpfte wie von einer Siragippe gebissen auf dem Floß herum.
    Matt richtete sich auf und sah, dass das Wesen am ganzen Körper dunkelrote Stellen auf wies. Sie sahen aus wie Verbrennungen oder Verätzungen. Er schaute auf seine eigenen Hände. Auch sie waren gerötet und fühlen sich an, als hätte er sie in kochendes Wasser gehalten.
    »Das Zeug, mit dem wir die Bordwand eingerieben haben, bevor wir angegriffen wurden!«, rief Aruula. »Es ist noch auf dem Trümmerstück!« Die Barbarin hatte sich inzwischen hingehockt und versuchte, mit keinem Teil der nackten Haut mehr die Kunststoffplanken zu berühren.
    Matt kniete sich ebenfalls hin und drückte die schmerzenden Hände in die Armbeugen. »Ziemlich starkes Zeug, wenn es solche Blessuren verursacht«, ächzte er. »Vermutlich tatsächlich Säure.«
    Kein Wunder, dass die MOTHER NATURE von außen so blitzblank gewesen war. Algen und Muscheln hatten gegen diesen Anstrich keine Chance.
    Den armen Mendriten hatte es am schlimmsten getroffen. Sein nackter Körper war der ätzenden Säure vollständig ausgeliefert gewesen, und sie hatte seine Haut fast gänzlich verätzt. Er musste durch die Hölle gehen vor Schmerzen. Leider wusste Matthew Drax nicht, was ihm in seiner Situation helfen könnte.
    Selbst Wasser würde ihm kaum Linderung verschaffen können; trotzdem wunderte sich Matt, dass der Mendrit nicht einfach ins Meer sprang. Bis er dessen ängstliche Blicke bemerkte: Der Fischmensch fürchtete sich! Glaubte er, in der Tiefe würden Delfine auf ihn lauern?
    Die Verätzungen und das Verhalten des Mendriten hatten die beiden Gefährten abgelenkt. Als nun ein Schatten über sie fiel, war es zum Reagieren zu spät!
    Wie der Todesvogel Krahac stürzte sich die Flugandrone vom Himmel herab. Binnen einer Sekunde hatte sie das Trümmerstück erreicht, schnappte mit ihren kräftigen Kieferscheren zu und riss den schreienden Fischmenschen in die Höhe.
    Bis Matt den Schock überwunden und seinen Driller aus dem Holster gezogen hatte, war die Riesenameise schon gute fünfzehn Meter weit entfernt.
    Matt Drax versuchte es trotzdem, schoss quasi aus der Hüfte. Und traf!
    Es rettete dem Mendriten nicht das Leben. Noch bevor das Rieseninsekt vom Drillerprojektil zerrissen wurde, hatte es das Mischwesen aus Mensch und
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