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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz
Autoren: Marc A. Herren
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Zentrale.
    *
    Lloyd/Tschubai:
    Das Konzept trat an ein Terminal. Es gab sich den Anschein, als betrachte es die Zahlenreihen, die in einem kleinen zweidimensionalen Display eingeblendet wurden. Dabei interessierte es sich nicht für die augenblicklichen Kampfwerte MIKRU-JONS.
    In den leicht reflektierenden Metallstreifen, die den Monitor umgaben, sah der Doppelmutant undeutlich die Umrisse des Kopfes, die genau mit denen von Fellmer Lloyd übereinstimmten.
    Eine Sinnestäuschung?, fragte Lloyds mentale Stimme.
    Niemand sonst scheint ihr zu unterliegen, gab Tschubai auf demselben Weg zurück. Es ist eine Sinnestäuschung - aber sie betrifft nur dich und mich.
    Etwas wird geschehen.
    Das Konzept sah auf, als Perry Rhodan aus dem Antigravschacht herausflog und vor den Holosphären aufsetzte. Mondra Diamond hatte dort die aktuellen Entwicklungen in TALIN ANTHURESTA mitverfolgt.
    Er hat Julian Tifflor besucht, sagte Fellmer Lloyd.
    Das war doch zu erwarten, oder? Kannst du ermessen, ob eine Wanderung durch die Jahrmillionen nicht das Bewusstsein in einem uns unbegreiflichen Ausmaß erweitert?
    Man könnte auch verrückt darüber werden.
    Aber wenn man es übersteht ...
    Ja, da hast du wahrscheinlich recht.
    Rhodan wirkte so gelassen und konzentriert wie zuvor. Und trotzdem fühlten beide Bewusstseine des Konzepts, dass Rhodans kurzer Ausflug irgendein Ergebnis gebracht hatte.
    »Wie ist die Lage?«, fragte Rhodan.
    Mondra Diamond hob eine Hand. Sie deutete auf eine Stelle in der großen Holosphäre, in der das Innere von TALIN ANTHURESTA gezeigt wurde.
    »Wanderer ist soeben in einer tosenden Transition verschwunden und im Bereich des Lochs, der zerstörten Außenhaut der Dyson-Sphäre, materialisiert.«
    »Vergrößert die Darstellung von Wanderer!«, befahl Rhodan.
    Augenblicklich zog sich das Bild auseinander. Die scheibenförmige Kunstwelt füllte die Holosphäre zur Hälfte aus. Eine golden strahlende Kugel hüllte Wanderer ein. Ihr Leuchten verblasste aber bereits wieder.
    »Zurück zum früheren Standort Wanderers!«
    Das Bild wechselte erneut. Wo zuvor Wanderer und Markanu in einem FünfSekunden-Rhythmus geblinkt hatten, stand nur noch die Wasserwelt, Heimat der Halbspur-Changeure.
    »Und nun beide nebeneinander«, forderte Rhodan.
    »Die Nebelkuppel ist völlig transparent«, kommentierte Diamond. »Und sie existiert auf beiden Welten gleichzeitig.«
    »Genau wie bei den Planeten im Stardust-System und auf Terra befinden sie sich nun auch auf Markanu und auf Wanderer«, fügte Rhodan hinzu. »Während die Wasserwelt zum einzig echten Planeten unter den zwanzigtausend Welten von TALIN ANTHURESTA geworden ist.«
    »Eintreffen eines Funkspruchs!«, kam es vom Schiffsavatar Mikru.
    Zuerst erklang nur ein Rauschen. Dann griffen die Modulierungsroutinen des Bordrechners. Betty Toufrys Stimme schälte sich heraus. Die Mutantin klang aufgewühlt.
    »Die Gefahr für das Solsystem ist abgewendet!«, gab die Mutantin durch. »Das Feuerauge wurde entschärft - ES hat es letztendlich in sich aufgesogen - mitsamt dreihundertfünfzig Millionen Neu-Globisten, allen Schohaaken, mehr als tausend Funkenleuten - und sämtlichen ES-Mutanten, die sich auf Talanis aufgehalten hatten! Alle wurden in das geistige Kollektiv der Superintelligenz aufgenommen!«
    Toufry verstummte. Atemlose, gespenstisch anmutende Stille breitete sich in der Zentrale MIKRU-JONS aus.
    Fellmer Lloyd brauchte den Versuch, Rhodans Gedankenwelt zu erforschen, nicht zu unternehmen. Der Terraner gab sich gar nicht erst die Mühe zu verbergen, dass er durch ES' neueste Fressattacke wie vor den Kopf geschlagen war.
    Toufrys Meldung hatte nicht den Anschein erweckt, dass all diese Lebewesen zuerst gefragt worden wären, bevor sie in den Bewusstseinspool der Superintelligenz aufgenommen worden waren.
    ES - frühere Heimat von Ras Tschubai und Fellmer Lloyd - entwickelte sich mehr und mehr zu einem Allesfresser, der sich nahm, was und so viel er konnte.
    Wann würde ES' Hunger und Gier gestoppt sein? Und vor allem: Was geschah danach?
    Lloyd/Tschubai stolperte zurück in seinen Sessel, ließ sich hineinfallen.
    ES war zu einem - einen anderen Ausdruck gab es nicht - Millionen -,nein, Milliardenmörder geworden!
    *
    Kitai Ishibashi, Tako Kakuta, Ralf Marten, Andre Noir, Wuriu Sengu und Tama Yokida:
    »Wir haben es geschafft«, stieß Ralf Marten aus, am Ende seiner Kräfte.
    »Kitai!«, flüsterte Wuriu nur. »Er entgleitet uns!«
    »Tako auch!«, kam es von Tama Yokida.
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