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2583 - Psi-Inferno

2583 - Psi-Inferno

Titel: 2583 - Psi-Inferno
Autoren: Arndt Ellmer
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Eindruck gehabt, als würden seine Gedanken und Gefühle von innen nach außen gekehrt - als versickerten sie im sich ständig bewegenden Treibsand.
    Inzwischen wusste er, dass es sich nicht um einen natürlichen Abwehrmechanismus innerhalb von TALIN ANTHURESTA handelte, sondern um einen Netzweber, der sich im Innern der kugelförmigen Energieblase aufhielt. Also konnten Netzweber ins Innere des Wunders eintreten. Und vielleicht ...
    »Warte«, sagte der Terraner. »Versuch Radyl klarzumachen, dass sich im Innern des Wunders bereits ein anderer Netzweber befindet. Vielleicht kann er den Transfer mit dessen Hilfe bewerkstelligen.«
    »Wir versuchen es«, versprach der Mann, der wie Tschubai aussah, im Tonfall Lloyds. »Aber ich ...« Der Rest ging in einem Seufzen unter.
    Ras Tschubai schloss erneut die Augen. Schweißtropfen quollen aus seiner Stirn, als befände er sich in unmittelbarer Nähe einer starken Wärmequelle.
    Perry Rhodan konzentrierte sich ebenfalls auf die Informationen, die ihnen helfen sollten.
    Ein Netzweber lebt in TALIN ANTHURESTA, dessen Namen wir nicht kennen ...
    Vorausgesetzt, er trug einen Namen. Viel zu wenig wussten sie über diese Spezies aus der Ringgalaxis, etwa, ob sie überall oder nur in bestimmten Teilen von Anthuresta lebten, ob sie wenige waren oder eine starke Population, ob sie Einzelgänger blieben oder die Geselligkeit liebten ...
    Mikru meldete sich zu Wort, diesmal ohne Holoprojektion, nur über die Kommunikationsanlage. »Die Bewegungen des Netzwebers verändern sich.«
    Auf der Holoabbildung sah Rhodan einen Ausschnitt des riesigen Körpers. Die Wellenbewegungen verloren ihren gleichmäßig sanften Rhythmus. Das Netz fing hektisch an zu zucken, die Ränder schnellten sich der Silberkugel entgegen, als wollten sie auf sie einschlagen. Die Maschen des Netzes rückten mit hoher Geschwindigkeit näher und zogen sich zusammen.
    Der Netzweber hüllte die Kugel ein und schmiegte sich sanft dagegen.
    »Wir haben noch immer keinen direkten Kontakt zu ihm«, sagte Ras und öffnete die Augen.
    Rhodan deutete auf die Hologramme. »Ich glaube, er hat uns verstanden.«
    Ein Prallfeld erfasste den Terraner und beförderte ihn blitzartig in seinen Sessel. Ein Signalton zeigte an, dass alle Insassen von MIKRU-JON gesichert waren, auch die Raumsoldaten unten im Mannschaftslogis.
    Rhodan rechnete mit dem Einsetzen der Transition. Ein, zwei Atemzüge, bis sie ihr Ziel erreichten, das wünschte er sich und hoffte, dass es sich der Netzweber nicht doch noch anders überlegte.
    Sternenlose Schwärze, darauf mussten sie bei ihrer Ankunft achten. Eine orangefarbene Sonne im Zentrum der Hohlkugel bildete das zweite Indiz.
    Wenn beides zutraf, hatten sie das Innere von TALIN ANTHURESTA erreicht.
    Ein leichtes Ziehen zeigte den Beginn der Transition an. Gleichzeitig entstand wieder dieser Sog in Rhodans Bewusstsein. Schneller als bisher beraubte Radyl ihn seiner Lebensenergie. Vielleicht bildete er es sich nur ein, weil so viele gegensätzliche Wahrnehmungen und Empfindungen gleichzeitig auf ihn einprasselten.
    Er fühlte sich sowohl matt und kraftlos als auch gestärkt und agil. Energie strömte aus ihm hinaus, Energie floss in ihn hinein. Beide waren nicht miteinander identisch.
    Rhodan hielt in seinen Gedanken inne. Die Transition musste bereits zu Ende sein. Er wartete auf ein entsprechendes Signal, ein Zeichen von MIKRU-JON. Es blieb aus.
    Stattdessen verlor die Umgebung an Konturen. Decke und Wände wurden transparent, die Konsolen und die Mittelsäule mit den Hologrammen lösten sich auf. Dann verschwand der Sessel, in dem er saß, und ehe der Terraner sich recht versah, hing er allein mitten im hellen Nichts, umgeben von gleichmäßigem, an dampfendes Plastik erinnernden Nebel.
    Rhodan verlor die Orientierung.
    Graurote Schlieren näherten sich, umflossen seinen Körper und verschwanden dahinter im Nichts. Er kannte diese Farbenspiele auf der menschlichen Netzhaut. Sie entstanden durch Einflüsse des Hyperraums.
    Er wollte sich darauf konzentrieren, versuchte ihnen auszuweichen - und prallte beinahe mit Atlan zusammen, der mit dem Schwert zum Schlag ausholte. Geistesgegenwärtig wich er aus, dann merkte er, dass der Arkonide lediglich in seiner Erinnerung existierte.
    Es war jener legendäre Schwertkampf im Erdmuseum von Port Venus, als er Atlan enttarnt und der Arkonide ihm mit einem historischen Schwert das Fußgelenk gebrochen hatte.
    Instinktiv wehrte sich Rhodan und blockte seine Gedanken
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