Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2496 - Chaotender gegen SOL

2496 - Chaotender gegen SOL

Titel: 2496 - Chaotender gegen SOL
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
dem schlichten Bungalow, in dem Dantyren verschwunden war. Viel sah sie von dem bizarren Gebäude nicht, weil der Gleiter in einiger Entfernung im Schatten anderer Häuser stand. Ein gepflegter Garten - erst bei näherem Hinsehen fiel auf, dass viele der vermeintlichen Gewächse künstlich waren. Und der Bungalow selbst - eine Handvoll Metallspäne, irgendwie in Form gedrückt und ins Riesenhafte vergrößert. Der suchende Blick fand nur schlecht Halt in dem Gewirr von Vor- und Rücksprüngen und wild zusammengestellten geometrischen Formen. Eigentlich das Prinzip, nach dem die Posbis ihre Fragmentraumschiffe bauten.
    Irgendwo zwischen dem Gleiter und dem Bungalow warteten die Mikro Bestien im Schutz ihrer Dunkelschirme. Vergeblich bemühte sich die Agentin, wenigstens einige der Miniatur-Haluter aufzuspüren. Sie schaffte es nicht.
    Jemand wie Danton war nicht auf den Kontaktturm oder die Kuppeln angewiesen, um das Zentralplasma zu erreichen. Er hatte einen der idyllischen Vororte Suntowns angeflogen.
    Beinahe steril wirkte die Siedlung in ihrer Sauberkeit, fand Harra. Konserviert. Als warteten die Posbis, von denen hin und wieder einer zu sehen war, wie Verwalter auf die Rückkehr der Hausbesitzer.
    Schatten jagten über die Siedlung hinweg. Mehrere Traitanks in enger Formation. Die Kampfschiffe stoppten weit draußen, über dem Areal des Zentralplasmas. Eines von ihnen sank tiefer. Erst da rollte aus großer Höhe der Donner der verdrängten Atmosphäre heran wie ein beginnender Weltuntergang.
    Wenn Harra die Augen zusammenkniff, glaubte sie, wenigstens die Silhouetten der peripheren Kuppeln vor sich zu sehen. Zwanzig Meter hoch ragte jede auf und im Zentrum des Geländes, alles überragend, die aus flamingofarbenem Ynkonit bestehende Kuppel der Zentralpositronik.
    Aber dort ging der Traitank nicht nieder, wie Harra vermutet hatte.
    »Das muss ungefähr die Position des Kontaktturmes sein«, stellte sie leise fest, als fürchte sie, von Unsichtbaren belauscht zu werden.
    »Korrekt«, bestätigte Bertram. »Entweder wird Kirmizz abgeholt - oder er kommt zurück.«
    *
     
    »Der Kapitän hat uns nicht untersagt, uns umzusehen.« Der dreiarmige Horx stand am Rand des offenen Hangars und holte mit seinen beiden Handlungsarmen zu einer umfassenden Bewegung aus. »Vielleicht ist es sogar gut, wenn wir uns umsehen. Diese Umgebung hat etwas ... etwas Steriles ...«
    »Wie die Skapalm-Bark?«, half Tork Maschir aus.
    Horx schauderte sichtlich. »Wie die DERUFUS, ja.«
    »Unsinn«, widersprach der Albino Kelb. »Die Posbis sind Freunde, sagt Roi. Sie würden uns niemals hintergehen.«
    »Er glaubt, dass sie Freunde sind, aber er ist sich nicht sicher«, behauptete Ulgam, der Vierte, der als Wache im Beiboot zurückgeblieben war.
    »Er weiß es!«, rief Kelb. »Ich vertraue ihm.«
    »Soll das heißen, dass ich Roi nicht vertraue? Sag schon! Soll es das heißen?« Zornig warf Ulgam sich vorwärts. Im nächsten Moment wälzten sich die beiden über den Boden und droschen heftig aufeinander ein.
    Maschirs Versuch, die Ruhe wiederherzustellen, blieb vergeblich. Erst als er seinen Kombilader abfeuerte und der Thermostrahl eine Glutspur über den Boden zog, beruhigten sich die Kampfhähne.
    »Roi hat euch ausgewählt, weil er der Meinung war, ihr hättet wenigstens etwas Verstand«, fauchte Maschir. »Er hat sich wohl geirrt.«
    »Hat er nicht!« Ulgam klang immer noch gereizt. Langsam ließ er sich auf die Laufarme nieder. Seine Absicht war unverkennbar.
    »Bleib, wo du bist!« Warnend hob Maschir die Waffe erneut.
    »Ich habe genug von euch Dilettanten! Ihr macht den halben Planeten auf uns aufmerksam.«
    Horx aktivierte den Antigrav seiner Kampfmontur und schwang sich aus der Schleuse. Geschmeidig kam er auf der Piste auf.
    »Ich sehe mich um!«, rief er zurück, als oben die drei anderen sichtbar wurden.
    »Wir kommen alle mit.« Kelb sprang ebenfalls in die Tiefe.
    Das Beiboot der DARK GHOUL war nur wenige hundert Meter vor den Hafengebäuden niedergegangen. Dem äußeren Anschein nach handelte es sich eher um Lagerhallen als um technische Vorrichtungen oder gar Passagierterminals.
    »Kein Schiffsverkehr seit Monaten«, behauptete Ulgam. »Hier ist womöglich noch nicht einmal ein Traitank runtergekommen. Die Gebäude sind leer. Und wenn wir was finden, dann bestimmt nur verrottete Fracht.«
    »Das wissen wir hinterher, aber nicht schon jetzt.«
    Horx warf sich herum. Er starrte Ulgam an und blickte dennoch an ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher