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2490 - Die dunklen Gärten

2490 - Die dunklen Gärten

Titel: 2490 - Die dunklen Gärten
Autoren: Wim Vandemaan
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»Wir suchen die JULES VERNE. Ich will allerdings keinen direkten Anruf. Werte die vorhandenen Daten aus, sondiere eigenständig.«
    Jetzt endlich müsste die Maschine etwas bemerken.
    »Es wird einige Minuten dauern«, sagte das Bordhirn.
    Das machst du gut, Vater, sagte die blaue Stimme in mir. Oder war es blanker Hohn?
    Ich wollte fragen: »Wer bist du? Was willst du?«
    Aber ich konnte es nur denken, während ich sagte: »Wir halten uns vorläufig aus den aktiven Gefechten heraus. Die Suche nach der JULES VERNE hat Vorrang.«
    »Gewiss«, sagte das Bordhirn. »Aber gestattest du mir die Frage, warum?« Endlich, endlich! Ich sagte:  »Die JULES VERNE ist in großer Gefahr.«
    »Das ist in einer Raumschlacht nicht ganz unüblich«, sagte das Bordhirn.
    Endlich! Denk nach! Ich sagte: »Es gibt ein Komplott gegen die JULES VERNE. Jemand plant ein Attentat auf Rhodan.«
    »Auf welche Weise soll das Attentat durchgeführt werden?«
    Ich dachte: Ich weiß es nicht. Ich sagte: »Ich weiß es noch nicht. Aber ich bringe es in Erfahrung.«
    »Wäre es nicht sinnvoll, die JULES VERNE vorab via Funk zu warnen?«
    »Ich fürchte, in diesem Fall ist eine persönliche Begegnung mit Rhodan unabdingbar.«
    »So?«, wunderte sich das Bordhirn.
    Endlich! Ich sagte: »Die Informationen gehen mir nur schubweise zu. Ich fürchte, völlige Klarheit werde ich erst in der Gegenwart des Residenten haben. Ich fürchte ebenfalls, dass mein persönliches Eingreifen nötig sein wird.«
    »Interessanter Fall«, sagte das Bordhirn und schwieg eine Weile. Dann sagte es: »Ich habe die Position der JULES VERNE ausfindig gemacht.«
    Ich wendete mich der Kartanin zu - oder wurde ihr zugewendet - und sagte: »Kurs setzen auf die JULES VERNE.«
    »Wie du wünschst«, sagte die Kartanin.
     
    GLOIN TRAITOR:
    Die Röhre
     
    Eine Röhre von scheinbar unendlicher Länge. Ströme aus ultra- und superhochfrequenten Energien, Sog und Brandung in eins, Mahlstrom und Kaskade.Der WELTWEISE war Energie in Energie; die Stimmen flüsterten einander zu ohne Unterlass: WIR WIR WIR WIR WIR ...
    Die monumentale Röhre bog und drehte sich. Der WELTWEISE schlug
    gegen immaterielle Wandungen, Felder und Dämme.
    Der WELTWEISE verstand längst nicht das gesamte Medium, durch das sich der Energiestrom ergoss. Aber allmählich gewann er ein Gespür für die Struktur des Flusses, seine Gestalt:
    Ein Strang wie eine Doppel-Helix.
    Eine schwache Ahnung stellte sich ein, in welchen Regionen die Nadel des Chaos tätig war: GLOIN TRAITOR stieß vor zu den Fundamenten der Wirklichkeit, dorthin, wo das GESETZ den Schaum von den Möglichkeiten schöpfte und umgoss in Realität.
    Die Stimmen riefen: WIR WIR WIR WIR WIR ...
    Der WELTWEISE erkannte, als er wieder und wieder gegen die Wände schlug und die Dämme, dass die Wände nicht nur Wände waren, die Dämme nicht nur Dämme. Kein Kontakt ließ ihn unberührt zurück, wie ein Gift drangen andersartige Strukturen in ihn ein, infiltrierten ihn, Missdeutungen, Trugbilder seiner selbst, Desinformationen, die Wurzel in ihm schlugen und zu wuchern begannen.
    Die Stimmen schrien: WIR WAS WIR
    aber sie begannen am Sinn des Wortes zu zweifeln.
    Der WELTWEISE schlug wieder und wieder in die Konverterfelder ein, den wesenlosen Gewalten des Quintadimtrafers ausgesetzt.
    Was siehst du, Stimme Savoire?
    Inmitten der stofflosen Flut reiner Kraft erhob Savoire - erhoben alle Stimmen - sein Gesicht. Sie alle sahen GLOIN TRAITOR, als die Pumpe, die den Tod ins Leben der Galaxis pumpte, als die Totenmutter, als den Moloch mit weit aufgerissenem Maul ...
    Nicht hinein, nicht hinein!, schrien alle Stimmen und waren eins mit dem WELTWEISEN. Da sammelte der WELTWEISE seine Kräfte, ließ sich von den Gewalten nicht mehr treiben und zerren, sondern stürzte mit Macht in die Felder, zerriss sie, raste gegen die Dämme, zertrümmerte sie, schlug ein in die Wandung, zerschlug sie.
    Zerstörte so die Kalibrierung des Elementar-Quintadimtrafers.
    Plötzlich war die Röhre nicht mehr unendlich. Ein Ende kam in Sicht, ein Ausgang.
    Zugleich hatte die Röhre zu zucken begonnen, schlingerte, zog sich zusammen, schloss sich weiter und weiter. Ihre Dimensionen verschmolzen, explodierten, rollten sich ein, verschränkten sich. Die Konverterfelder kollabierten. Der Energiefluss versiegte.
    GLOIN. Wir haben ihre dunklen Gärten verwüstet.
    Es hat uns alle Kraft gekostet. Der Ausgang ...
    Wie schwach wir sind. Ob wir ihn noch erreichen?
    Wir werden nicht
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