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2482 - Der ewige Kerker

Titel: 2482 - Der ewige Kerker
Autoren: Unbekannt
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sie in den Halb- oder Hyperraum abgestrahlt. Oder sie erreichte das Ziel, bloß nicht in einem Stück, sondern fragmentiert, grauenhaft verstümmelt.
    Wie auch immer. So oder so, sie würde diese obszöne Farce zu Ende bringen.
    Inkadye nahm das Diskusschiff ins Visier, definierte die Zielkoordinaten des Fiktivtransmitters und trimmte die Energiezufuhr auf ungedrosselte Volllast. Alles oder nichts, dachte sie und drückte den Auslöser.
    Die Funken tanzten, schneller denn je. Dann verging die Welt in einem grellen Blitz.
     
    *
     
    „Verdammte Flitzkacke, was soll das bedeuten?"
    „Lass uns mitraten, Oberstleutnant Zakata." Tekener zwinkerte Fee Kellind zu und bedeutete ihr, dem Cheforter den unbotmäßigen Fluch ausnahmsweise durchgehen zu lassen.
    Ihre Hände ringend, drehte sich die Admiralin weg. „Wo stecken die Erkundungskommandos?"
    „Schroeder hüpft, so schnell er kann", antwortete jemand von der Überwachungsstelle für Außenoperationen.
    Tek erkannte die Stimme nicht.
    Nachzusehen, hatte er keine Zeit. Seine Aufmerksamkeit galt den Schriftzeichen, die von der Ortungsabteilung eingeblendet wurden.
    „Mentalmuster Inkadye verschwunden oder erloschen."
    Diesen Satz funkte das Konglomerat in die gesamte Umgebung der Tabu-Zone. „Seid ihr sicher, dass ihr richtig aus dem TraiCom übersetzt habt?"
    „Es gibt keinen Grund, den Wortlaut in Frage zu stellen", meldete sich SENECA pikiert.
    Insgeheim fluchte auch Tekener. Die Distanzen am galaktischen Zentrum waren gering. Falls Dunkle Ermittler die Botschaft empfingen – und wer würde daran zweifeln? –, blieben der SOL nur noch wenige Minuten zur Flucht.
    „Nachricht vom Autopiloten der Space-Jet Beta. Unmittelbar, nachdem ihr HochenergieÜberladungsschirm zusammengebrochen ist, wurde eine Zunahme der Nutzlast um zirka siebzig Kilogramm registriert."
    „Jemand oder etwas ist an Bord gekommen", sagte Tek. „Warnt Rakanes Team! Wir müssen alsbald abhauen – aber wir schleusen diese Jet garantiert nicht in den Hangar, bevor wir wissen, was wir uns eingefangen haben!"
     
    *
     
    Hajmo ließ Startac Schroeders Hand los.
    Diesmal war er der Erste gewesen, den der Teleporter aus dem Astrolabor befördert hatte. Klar, den drei anderen seines Teams war eher zuzutrauen, dass sie sich aus eigener Kraft durchschlugen.
    Unmittelbar, bevor Schroeder mit ihm gesprungen war, hatten sie die Warnung empfangen. Deshalb fragte Siderip den Mutanten lieber nicht, ob dieser ein Fremdwesen an Bord der Space-Jet ortete.
    „Im Zwischengeschoss, der Stauraum rechts!", blaffte Startac. „Bewusstlos. Trotzdem Vorsicht!" Und – plopp! – verschwand er wieder.
    Hajmo zog seinen Kombistrahler aus dem Halfter, stellte die Waffenwirkung auf Paralyse, huschte die wenigen Stufen nach unten und betätigte den Türöffner.
    Da lag sie: eine etwa hundertachtzig Zentimeter große, schlanke, humanoide Gestalt. Zierlich, trotz der ausladenden Schultergelenke. Strohfarbene, achteckige Hautplättchen formten das Gesicht. Der lippenlose Mund inmitten des breiten Kinns war leicht geöffnet; ein dünner Speichelfaden floss auf den Kragen des zerschlissen wirkenden, blassgelben Hemds.
    Ich kenne sie!, schoss es Hajmo durch den Kopf. Nicht sie persönlich. Aber jemand aus ihrem Volk ist den Terranern schon einmal begegnet, lang vor meiner Zeit ...
    Er war sicher, dass die besagte Person eine Schlüsselrolle in den Geschichtsbüchern einnahm. Aber ihm wollte partout nicht einfallen, welche.
    Dabei sah er die Illustration klar und deutlich vor sich ...
    Die siebenfingrigen Hände zuckten.
    Eine der Krallen brach ab, wand sich, kroch einige Millimeter weit ... und wieder zurück. Sie verschmolz mit dem Handrücken, als wäre nichts gewesen.
    Hajmos Nackenhärchen stellten sich auf. Er wusste jetzt, wem die Bewusstlose glich: einem Sorgoren. Dem einzigen, den die Menschheit bisher kennen gelernt hatte.
    Carfesch. Der Bote der Kosmokraten.
    Carfesch! Dem vor rund 2,2 Millionen Jahren die Aufgabe zugefallen war, zwei sehr spezielle Zellaktivatoren auf die Individualschwingungen zweier sehr spezieller Personen zu eichen: nämlich auf Perry Rhodan und Atlan da Gonozal ...
    Schwindel erfasste Hajmo ob der kosmischen Zusammenhänge, die sich plötzlich auftaten. In diesem Moment öffnete die Sorgorin ihre Murmelaugen und blickte ihn an.
    „Äh ... gut Freund", war alles, was er herausbrachte.
     
    *
     
    Ihr linker Unterarm tat weh. Wo sich das Multifunktionsband und Kong-Eslans Schiene angeschmiegt
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