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2482 - Der ewige Kerker

Titel: 2482 - Der ewige Kerker
Autoren: Unbekannt
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dem Unternehmen viel Glück.
    „Man dankt. – Das heißt, wir haben gerade noch eine Woche", sagte Atlan.
    „Wovon mindestens drei Tage für den Flug veranschlagt werden müssen."
    „Sicherheitshalber lieber vier." Fee Kellind wog den Kopf hin und her. „An der inneren Barriere herrscht reger Verkehr. Getarnt oder nicht, falls wir einem Traitank-Verband begegnen, würde ich gern genügend Zeit zum Ausweichen haben."
    Der Treffpunkt mit PASSAGH lag 7976 Lichtjahre entfernt. Dank der Energiekerne konnte das Hypertakt-Triebwerk mit Überlichtfaktoren von bis zu 1,8 Millionen betrieben werden.
    Im zentrumsnahen Bereich würde die Geschwindigkeit jedoch auf einen ÜL-Faktor von zirka 250.000 absinken, so jedenfalls schätzte Tek.
    „Bringen wir es zustande", fragte er, „bis übermorgen den Mittelzylinder so weit zu verfremden, dass niemand von der Fährenbesatzung an unseren Steckbrief erinnert wird?"
    Nach der SOL wurde in ganz Hangay gefahndet. Deswegen verstand sich von selbst, dass die beiden SOL-Zellen abgekoppelt werden mussten. Die charakteristische Hantelform des Schiffsverbunds wäre schwerlich zu kaschieren gewesen.
    Davon abgesehen, durften sie nicht die einzigen drei orientierungsfähigen Einheiten, über die sie in der Proto-Negasphäre noch verfügten, zugleich aufs Spiel setzen.
    „Hängt ganz davon ab", sagte der selbst für einen Barniter ungewöhnlich füllige Oberstleutnant, „was die angeflanschten Teile können sollen. Material für Attrappen haben wir reichlich, nämlich die Module der Leer-BOXEN, die für den Stützpunkt nicht gebraucht wurden."
    Alarhuaso wiederum war sogar für einen Swoon kleingewachsen; er maß nicht einmal dreißig Zentimeter. „Im Einvernehmen mit Kommandantin Dao-Lin-H’ay sind wir davon ausgegangen, dass es sich um reine Staffage handelt und der Qualität der Anbauten kaum Bedeutung zukommt. Unter diesem Gesichtspunkt sollte die Montage, trotz der beträchtlichen Dimensionierung der Elemente, in zwei Tagen zu bewerkstelligen sein."
    „Ich denke, ihr werdet die Verkleidungen ohnehin absprengen, sobald euch die Fähre jenseits des Walls ausgesetzt hat", sagte Dao. „Schließlich lässt sich die Solonium-Hülle sowieso nicht komplett tarnen."
    Tekener nickte. „Lasst uns hoffen, dass im innersten Bereich niemand mit uns rechnet. Außer dem Weltweisen und ESCHER natürlich. Wobei es mir nicht sonderlich behagt, mich auf diesen halb durchgeknallten Supercomputer verlassen zu müssen."
    „Haben wir denn eine Wahl?" Atlan legte den Kopf schief. „Mein Logiksektor hält es für durchaus denkbar, dass uns die Fähre auflädt, ohne Fragen zu stellen oder uns gar unter die Lupe zu nehmen. SENECA, hörst du mit?"
    „Das weißt du doch", erklang die wohlmodulierte Stimme des Bordrechners. „Ich könnte jetzt eine beruhigende Prozentzahl von 84 als Wahrscheinlichkeitsberechnung ausgeben, aber die wäre aus der Luft gegriffen. Manchmal hilft Rechnen nicht weiter, sondern nur Handeln."
    „Rakanos? Sokratos? Was meinen Ihre Planhirne?"
    Die Haluter schlossen sich SENECAS Einschätzung an. „Immerhin liegt laut ESCHER eine Autorisierung des Oberkommandos vor."
    Laut ESCHER, dachte Tek. Der hat schon viel behauptet ...
    Aber er wollte nicht unken. Überdies hatte er seine Bedenken bereits zum Ausdruck gebracht.
    „Ich bin ebenfalls zuversichtlich", sagte Fee Kellind, die sonst eher zur Skepsis neigte. „Derzeit transportieren die Kolonnenfähren mehr Lasten denn je durch den Kernwall. Wollte man all das minuziös überprüfen, der Aufbau der Infrastruktur in der Zentrumszone wäre in hundert Jahren noch nicht abgeschlossen."
    „Noch jemand Einwände? Tek? Nein?
    Also sind wir uns einig." Atlan klopfte mit der flachen Hand auf den Tisch und wandte sich an die beiden ungleichen Offiziere. „Dann führt doch bitte mal vor, welches moderne Outfit ihr für unsere gute alte SOL entworfen habt."
     
    *
     
    Vesper Nightingale, die als „Nachtschwalbe" bekannte Moderatorin, klimperte mit den langen schwarzen Wimpern. „Ihr seid sicher ebenso neugierig wie ich, was unseren genialen Technikern eingefallen ist. Voilà – hier kommen die Bilder, exklusiv von SOLtv bereitgestellt für TridAlpha!"
    Die letzten Gespräche in der kleinen Brasserie versiegten. Alle wendeten sich den Holoschirmen zu.
    Auch Hajmo Siderip rückte seinen Barhocker zurecht. Er verfolgte den Stützpunktsender kaum, und wenn, dann in der Einsamkeit seiner Unterkunft. Aber nach dem heilsamen Zusammentreffen
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