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2477 - Die GrÃŒndermutter

Titel: 2477 - Die GrÃŒndermutter
Autoren: Unbekannt
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angesprochen. Früher handelte jeder Friedensfahrer in der Gewissheit, das Richtige zu tun. Ich verspreche euch nicht mehr und nicht weniger, als diese Gewissheit wiederherzustellen!"
    Und wer sich davon nicht locken lässt, dachte er, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Ich biete euch Sicherheit, biete euch die Richtlinie, die ihr sucht, biete eurer Moral eine Zuflucht ...
    Neue Blinklichter zeigten mindestens ein Dutzend weiterer Wortmeldungen an, doch diesmal würde er sie nicht freischalten. Es gab noch einiges zu sagen, ehe in Kürze seine Redezeit ablief. Einiges über Kantiran, der ...
    „Farigu Scot Elien bietet euch etwas", dröhnte eine Stimme durch das Palais, ohne dass er die Erlaubnis dazu erteilt hatte – weil sich der Sprecher die Erlaubnis kraft seiner Autorität und seines Amtes jederzeit selbst geben konnte.
    Der Revisor sprach, derjenige, der stets die Neutralität zu wahren hatte. Polm Ombar klang verärgert, und das Stechen in Farigus Brust verschlimmerte sich sofort um das Zehnfache.
    „Er bietet euch moralisches Milchglas", donnerte Ombar. „Einen zerbrechlichen, angeblichen Schutz für eure Werte, hinter dem ihr die Realität nicht mehr sehen könnt. Aber ich sage euch – zerbrecht dieses Glas! Wir Friedensfahrer müssen uns der Realität stellen, ob es uns gefällt oder nicht!"
    Diese Worte waren eine Ungeheuerlichkeit. Wie konnte sich gerade der Revisor erdreisten, sie zu sprechen? Er durfte nicht Flagge zeigen, durfte sich nicht auf die Seite eines der Kandidaten stellen! Sein Amt verbot es ihm, und er durfte seine besondere Stellung nicht ausnutzen!
    Gerade wollte Farigu Scot Elien seine Empörung in Worte fassen und sich zu einer flammenden Beschwerde rüsten, als die Ordnung im Palais Ellega aufgrund hundert wilder Diskussionen zusammenbrach.
    Voller Wut drosch Elien gegen das Rednerpult.
     
    *
     
    Notfalls werde ich Partei ergreifen.
    Es darf nicht alles zerstört werden, wofür die Friedensfahrer stehen.
    Ich will es nicht, aber notfalls werde ich es. Ich kann nur hoffen, dass Kantiran nicht so dumm ist, nicht zur Wahl zu erscheinen. Er hat Ospera aufgesucht, und ich musste meine Pflicht als Revisor vernachlässigen, um ihn nicht zur Ordnung zu rufen und ihn aus dem Geheimbund auszuschließen.
    Er hat mir erzählt, dass er die Gründermutter sucht. Widerwillig ließ ich ihn gewähren. Dies sind besondere Zeiten, und ich muss die alten Regeln neu überdenken, über die ich als Revisor zu wachen habe.
    Ich kann nur hoffen, dass er weiß, was er tut. Ich habe mich lange mit ihm und seinem Leben beschäftigt. Er trägt mehr von seinem Vater in sich, als ihm selbst bewusst ist. Das ist gut, und das ist zugleich schlecht, denn auch dieser Perry Rhodan hat Fehler begangen, wenn man dem Glauben schenkt, was über ihn in Erfahrung zu bringen ist.
    Rhodan verfügt schon viele Jahrhunderte lang über große Macht und großen Einfluss, er hatte Entscheidungen zu treffen, die man einem einzelnen Lebewesen nie hätte aufbürden dürfen. Er war Günstling und Feind vieler Superintelligenzen, er sah Kosmokraten und Chaotarchen, er durchstreifte das Universum und bestimmte das Schicksal eines ganzen Kosmogens. Ohne ihn wäre DORIFERS Geschichte eine andere gewesen.
    Kantiran Rhodan, selbst wenn du Patron werden solltest, ist dies nur ein kleiner Schritt in deinem Leben. Du wirst Freunde brauchen, die dich auf deinem Weg begleiten. Ich werde einer dieser Freunde sein, und wenn ich es nicht als Revisor sein kann, dann doch als Polm Ombar.
    Private Aufzeichnung
     
    9.
     
    Wie bei Muttern
     
    Der geierartige Vogel plusterte sich auf und hackte mit dem Schnabel durch die Luft.
    Es war eine bloße Drohgebärde, denn noch waren Kantiran und Cosmuel zu weit entfernt. Der zweite Vogel sauste von der Seite heran und landete vor dem Höhleneingang, spreizte die Flügel, richtete sich aggressiv zu voller Größe auf.
    Krallen zischten, die Spitzen funkelten.
    „Sie sind nicht da", wiederholte Kantiran, was er zuvor durch seine Paragabe festgestellt hatte. „Oder sie sind keine Lebewesen."
    „Robotervögel?", fragte seine Geliebte skeptisch. „So sehen sie mir aber gar nicht aus. Wenn ich diese Krallen sehe, erinnere ich mich an unseren Schlafraum."
    Kantiran setzte zu einer spöttischen Bemerkung an, kam jedoch nicht dazu, sie auszusprechen.
    „Nicht, was du jetzt denkst! Ich spreche von der Holografie einer solchen Kralle vor meinem Gesicht. Wenn diese Biester einmal zuhacken, sind wir
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