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2463 - Isokrain der Kosmitter

Titel: 2463 - Isokrain der Kosmitter
Autoren: Unbekannt
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allumfassend.
    Bewirb dich doch als Chaotarch!, spöttelte der Extrasinn, um ihn aus seiner Erstarrung zu reißen, zu neuer Aktivität zu zwingen.
    Zögernd bildeten sich neue Holos, zeigten direkt in Flugrichtung des Hantelschiffs einen gewaltigen Körper, der unvermittelt aus dem Hyperraum aufgetaucht war. SENECA lieferte Daten und Berechnungen, doch Atlan wusste bereits, dass er mit einer Kolonnen-MASCHINE identisch war.
    „Nichts funktioniert mehr!", rief Fee Kellind. Noch nie hatte der Arkonide die Kommandantin so konzeptionslos erlebt. Betete sie?
    „Eintritt in den Hypertaktmodus nicht möglich!" Sie redete ununterbrochen, ohne etwas Konkretes zu sagen.
    „Rätselhafte hyperphysikalische Kräfte ... beginnen zu wirken ... können sie nicht definieren ... obwohl die Pulsatorschwelle mit fünfundfünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit deutlich überschritten ist!"
    Wir haben zu hoch gepokert, dachte Atlan.
    Die SOL schien zu kreischen, unter einer unsichtbaren, unfassbaren Belastung zu zerbrechen.
    Er sah, wie der Emotionaut Roman Muel-Chen das Schiff in SERT-Steuerung nahm.
    Von hinten die Traitanks, von vorn die MASCHINE, dachte er. Doch Muel-Chen zwang die SOL mit einer Notbeschleunigung in ein Manöver, das im Winkel von 90 Grad aus dem Kurs aller Einheiten führte.
    Bei lächerlichen 15 Millionen Kilometern Abstand zur Weltkugel, unmittelbar bevor die Traitanks ohne Rücksicht auf die Weltkugel feuern konnten, endete der unbekannte, unerklärliche hyperphysikalische Einfluss.
    Sogleich sprang die SOL in den Hypertakt. In Sicherheit.
    „Wir haben es geschafft", sagte Tekener ungläubig, der ehemalige Expeditionsleiter.
    Atlan widerstrebte es, ihm zu widersprechen, vor allem, weil er den bevorstehenden und unausweichlichen Konflikt damit nur noch schüren würde.
    „Nein", sagte er. „Im Augenblick scheint es so, als hätten wir mit diesem scheinbaren Erfolg unsere Ambitionen abgegeben und auf ESCHER verlagert.
    Doch dem ist nicht so. Wir dürfen nicht nachlassen, das Heft des Handelns nicht aus der Hand geben. Ich habe nicht den Schimmer einer Absicht, nun die Hände in den Schoß zu legen. Wir werden zusehen, dass wir so schnell wie möglich wieder Initiative entwickeln, und versuchen, andere Möglichkeiten zu finden, die Entstehung der Negasphäre Hangay zu verhindern. Wir dürfen uns nicht auf den Weltweisen verlassen. Er kann und darf nicht unsere einzige Hoffnung sein."
     
    *
     
    Dr. Laurence Savoire fragte sich, ob seine Entscheidung, bei ESCHER zu bleiben, richtig gewesen war. Oder ob sie nur Ausdruck eines postpubertären Geltungsdrangs gewesen war, eines vorgetäuschten Heldenmuts, der jeglicher Grundlage entbehrte.
    Der Weltraum um sie brannte, und er hatte Angst, fürchterliche Angst, jetzt sterben zu müssen.
    Nicht etwa, weil ESCHER dann seine Aufgabe nicht mehr erfüllen konnte.
    Nicht etwa, weil dann eine Negasphäre entstehen würde und die lokalen Galaxien als Rohstoff-Quelle für VULTAPHER ausgeschlachtet werden würden.
    Er hatte erbärmliche, nackte Angst um sein Leben.
    Pal Astuin, Merlin Myhr und der Kosmitter Isokrain verfolgten die Geschehnisse aus der Kontrollzentrale ESCHERS heraus ohne jede Gefühlsregung. Aber sie waren auch nur Avatare, nicht körperliche Geisteswesen.
    Er hingegen lebte. Lebte wirklich.
    Und war erst 53 Jahre alt.
    Sie hatten sich vorgenommen, notfalls einzugreifen, sollte es erforderlich werden. Er fragte sich allerdings, wie sie das tun wollten. Was sie tun konnten, falls sie wirklich eingreifen mussten.
    Wie wollten sie eingreifen?
    Wie wollte er zulassen, dass GLOIN TRAITOR zerstört wurde, wenn er dabei sein Leben lassen musste?
    Er verfolgte hilflos, was geschah, wie die Traitanks schließlich die Weltkugel befreiten, wie es am Ende für die SOL tödlich knapp wurde, wie alles doch noch gut ging. Aber das alles interessierte ihn nicht.
    Was habe ich getan?, fragte er sich.
     
    9.
     
    Der Weltweise und die Kalbaron
     
    Die Kolonnen-MASCHINE, die um ein Haar die SOL zerstört hätte, drehte ab und verließ den Ort des Geschehens wieder. Ihre Mission war erfüllt.
    Isokrain fragte sich, ob ihr Plan funktioniert hatte, weil nach den Ereignissen um Kirmizz noch immer von der Kolonne nach der SOL gefahndet wurde; in diesem Fall maß die Terminale Kolonne dem Hantelschiff ihrer neuen Verbündeten offensichtlich eine Bedeutung bei, die diesem wohl gar nicht recht sein würde.
    Oder aber die MASCHINE war wegen der Natur der Notrufe erschienen, was
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