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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien
Autoren: Unbekannt
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JULES VERNE geworden?
    „Das indonesische Archipel meldet einen Para-Einbruch", sagte LAOTSE in diesem Augenblick. Der Riesenrechner der Solaren Residenz koordinierte im Verbund mit NATHAN alle Vorgänge und Funktionen im Heimatsystem der Menschheit.
    Die pararealen Phänomene, die auf jeden Angriff folgten, betrachtete der Residenz-Minister als Alarmsignale.
    „Auf den Schirm damit!", befahl Bull.
    Der wandfüllende Bildschirm der Residenz-Zentrale flammte auf. Er zeigte mehrere kleine Eilande, die der östlich von Timor gelegenen Insel Moa vorgelagert waren. Bully kniff die Augen zusammen, weil er nichts Außergewöhnliches erkennen konnte.
    „Ich ...", begann er, „sehe nichts, was hier ..." Er schlug sich gegen die Stirn, als es ihm einfiel. „Natürlich! Moa-Parkland!"
    In den vergangenen zwei Jahrzehnten hatte die Distriktverwaltung ein Bürgerbegehren umgesetzt und zwischen den Inseln schwimmende Parklandschaften installiert, mit Aufzügen bis hinab zum Meeresgrund.
    Der lag in dieser Gegend bis 2000 Meter unter der Wasseroberfläche. Moa-Parkland gehörte zu den modernen Erholungsprojekten mit außergewöhnlichen Angeboten, Planktonfischen, Tiefen-Meditation am Meeresgrund, Sinnestraining in der fast absoluten Dunkelheit und vieles mehr.
    Die Parklandschaften fehlten – ein Phänomen, wie es sich so ähnlich an verschiedenen Orten im Solsystem immer wieder manifestiert hatte. Meistens dauerte es nur ein paar Sekunden, aber in diesem Fall wartete Bully eine halbe Minute und dann sogar über eine Minute, ohne dass sich etwas änderte.
    Und wie so oft hatte der untersetzte Terraner mit dem roten Bürstenhaar das untrügliche Gefühl, ihm laufe die Zeit davon.
    Endlich, nach fast zwei Minuten, veränderte sich das Bild. Dort, wo das türkisgrüne Wasser des Ozeans leuchtete, tauchten nach und nach Flächen in Regenbogenfarben auf. Moa-Parkland kehrte zurück.
    Die Zeit bis zur nächsten Meldung der Positronik dauerte Bull viel zu lange. Er wanderte zwischen der Hauptkonsole und dem Orterterminal der Zentrale auf und ab.
    Irgendwann nahm er aus dem Augenwinkel ein türkisfarbenes Leuchten wahr, allerdings nicht am Bildschirm, sondern unter dem Eingang.
    Fran Imith, die wie stets figurbetonende Kleidung trug, kam zuerst herein, gefolgt von Homer G. Adams. Homer wedelte mit einem Stapel altmodischer Folien, ohne die er anscheinend nicht leben konnte.
    „Entschuldige die frühe Störung, Bully", sagte er schon von weitem.
    „Ich habe hier die neuesten Zahlen."
    „Schon gut, Homer." Reginald reichte dem ältesten noch lebenden Terraner die Hand. „Guten Morgen, alter Junge!"
    Adams war Jahrgang 1918 alter Zeitrechnung und hatte im Alter von 62 Jahren die erste Zelldusche erhalten.
    Auch Ende des Jahres 1346 NGZ war er daher noch immer derselbe 62-jährige kleine Mann mit dem Buckel, dem vergleichsweise wuchtigen Kopf und dem verkrümmten Gang.
    Das schüttere blonde Haar hing ihm an diesem Morgen in die Stirn. Der einzige Unterschied zu damals war der implantierte Zellaktivator-Chip, der seinen körperlichen Zustand auf alle Zeiten konstant hielt.
    Während Fran Imith sich vor einer der Konsolen niederließ, meldete sich LAOTSE. „Moa Control hat seinen Check abgeschlossen. Alles ist an Ort und Stelle. Niemand wird vermisst.
    Ein paar hundert Menschen klagen allerdings über leichte Orientierungslosigkeit."
    „Carapol soll sich darum kümmern, ob es irgendwelche messbaren Überbleibsel gibt", knurrte Bull. „Wenn jemand etwas herausfindet, dann er."
    Bisher hatten sich diese Phänomene als harmlos erwiesen. Aber das wollte nichts heißen. Reginald war fest davon überzeugt, dass TRAITOR noch immer nach einer Modulation oder einer anderen Möglichkeit suchte, den TERRANOVA-Schirm zu knacken.
    „... haben sich die Wirtschaftskreisläufe innerhalb des Solsystems weitgehend stabilisiert", hörte er Homer sagen. „Die 804 Millionen Lebewesen, die nach Stardust ausgewandert sind und bei der Erwirtschaftung des Bruttosozialprodukts fehlen, können dank des Mars-Potenzials als kompensiert angesehen werden ..."
    Reginald nickte gedankenverloren.
    Die BACKDOOR-Transmitter einschließlich MOTRANS-1 sorgten nach wie vor für eine Anbindung an die „Außenwelt". Die Versorgung mit Rohstoffen verlief reibungslos, solange TRAITOR nichts von den interstellaren Transmitterlinien wusste oder die Gegenstellen nicht kannte. Der Mars bildete im Achtplanetensystem des Solsystems die Wachstumslokomotive. Adams managte den
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