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2456 - Akademie der Mikro-Bestien

Titel: 2456 - Akademie der Mikro-Bestien
Autoren: Unbekannt
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Jahrzehnten in diesem Gefängnis, das zugleich ihr Schutz war, innerhalb des TERRANOVA-Schirms.
    Freunde waren damals gestorben und auch gute Bekannte. Reginald knirschte mit den Zähnen und spürte fast gleichzeitig die Hand Frans auf seinem Arm. Er griff danach und hielt sie fest.
    Fran Imith war an seiner Seite, beruflich wie privat. Er hatte sie in der Stahlorchidee zurücklassen wollen, aber sie bestand auf der Einhaltung ihres Arbeitsvertrags, den sie als seine persönliche Leibwächterin besaß.
    „Bestünde an Rois Identität irgendein Zweifel, hätte MOTRANS-1 uns informiert", sagte sie.
    „Ich weiß. Aber ich bin mir erst sicher, wenn ich ihn sehe. Diese Mikro-Bestien ..."
    „Bully, die MARA BOOTES wurde komplett gescannt mit allem, was sich in ihr befindet. Würden die MikroBestien oder Roi die Kralle des Laboraten tragen, wüssten wir das bereits."
    Er gab ihr recht. Zwar trugen die meisten Angehörigen der Terminalen Kolonne keine Kralle, aber die ungezügelten und oft unbeherrschten Mikro-Bestien brauchten eine solche Kontrolle. Auf Terra wusste man es seit dem Zeitpunkt, als die Mikro-Bestie Zon Facter auf Grund einer fehlerhaft arbeitenden Kralle zu ihnen übergelaufen war.
    Bull zwang sich, an etwas anderes zu denken. Er schaute zur Kanzel des Gleiters hinaus, musterte die großflächigen Silhouetten der Wolkenkratzer der riesigen Metropole. Der Gleiter schlug einen südwestlichen Kurs ein, der ihn zum Terrania Space Port brachte, dem größten Raumhafen der Hauptstadt.
    Allein die Tatsache, dass die Systemkontrolle NATHANS den USO-Schlachtkreuzer auf diesem Raumhafen landen ließ, bewies die Harmlosigkeit des Schiffes und seiner Insassen. Mehr noch, die MARA BOOTES erhielt dadurch eine technische Unbedenklichkeitsbescheinigung. In Kriegszeiten wie diesen hieß das, es befanden sich keine kritischen Maschinen und Aggregatteile an Bord, etwa getarnte Transmitter, durch die TRAITOR seine Truppen ins Solsystem einschleusen konnte.
    „Mara Bootes, nach der das Schiff seinen Namen hat, gehörte einst zu den Gründungsmitgliedern der Terra-Patrouille", sagte Bull unvermittelt.
    „Sie zählte zu den wenigen Menschen, die beim Sturz Terras durch den Schlund nicht in ES aufgingen."
    Fran strahlte ihn an. Ihr dunkelrotes Haar tanzte vor seinem Gesicht. Übergangslos fühlte er sich auf Wolke sieben.
    „Du kommst also doch noch auf andere Gedanken", meinte sie und tippte sich gegen die Stirn. „Ich dachte schon, du seist da oben – eingerostet."
    Die Steuerpositronik des Fahrzeugs machte mit einem Klingelsignal auf sich aufmerksam. „Die MARA BOOTES befindet sich im Anflug auf TSP. Landung in etwa zehn Minuten."
    Bull lenkte den Gleiter hinauf in einen höheren Flugkorridor. Bei fünfhundert Metern ließ sich die Aussicht über Terrania und Gobi schon teilweise genießen. Außerdem durfte er hier oben schneller fliegen.
    „Dort!", sagte Fran und deutete Richtung Westen zum Himmel. „Das müsste sie sein."
    Erst war das Schiff gegen das hellblaue Firmament kaum auszumachen.
    Dann zeichnete sich langsam ein dunkler, kreisrunder Fleck ab. Ein bisschen erinnerte es Reginald an die Mondscheibe bei einer Sonnenfinsternis.
    Der Residenzminister fixierte den Navigationsschirm des Gleiters. Der Abstand des Fahrzeugs zum Raumhafen betrug noch mehr als zwanzig Kilometer, während das Kugelschiff ihn fast schon erreicht hatte und immer mehr auf eine senkrechte Flugbahn einschwenkte. Mit maximalem Antigraveinsatz und minimalen Hilfen der Feldtriebwerke und Steuerdüsen sank der Koloss abwärts.
    Der Gleiter änderte eigenständig den Kurs. Auf dem Schirm tauchte ein Schriftband auf. Auf Grund neuer Sicherheitskriterien werden sämtliche anfliegenden Fahrzeuge umgeleitet.
    „Wer hat das veranlasst?", wollte Bull wissen.
    „Noviel Residor."
    In Situationen wie dieser wurde ihm der TLD-Chef ausgesprochen sympathisch. Für die Menschheit stand zu viel auf dem Spiel, da konnten sie sich keine Sentimentalitäten leisten. Dass es mit Umständen verbunden war, nahm Bull nur allzu gern in Kauf.
    Der Gleiter flog nicht zum Landefeld, sondern zu einer der Aussichtsplattformen der Abfertigungsgebäude.
    Hier war Endstation. Reginald folgte Fran, die bereits ausgestiegen war und sich umsah.
    Residor? Er war nicht dort. Und er ließ sich auch nicht blicken. Inzwischen ruhte das Ungetüm einige Kilometer entfernt auf einem Antigravfeld.
    Bull kniff die Augen zusammen, weil das reflektierte Sonnenlicht ihn blendete.
    Eine
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