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2449 - Die Finale Schlacht

Titel: 2449 - Die Finale Schlacht
Autoren: Unbekannt
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gewartet, dehnte sich das Raumgebiet immer schneller aus, in dem die chaotischen Bedingungen schwächer wurden.
    Jetzt, einhundertundvier Minuten nach dem Beginn der Schlacht, erreichte der Durchmesser der normalisierten Zone die Grenze von einer Lichtstunde, und der Einfluss der Chaos-Physik wich weiter zurück.
    Sie müssen ohne Unterbrechung angreifen!, dröhnte die Stimme in Ki-Myos Gedanken. Die Schiffe der Alten Völker dürfen trotz ihrer Verluste nicht zurückweichen. Sie müssen diese Front halten!
    Ki-Myo blinzelte in das Dämmerlicht des Leitstands. Er hatte Mühe, die Benommenheit zu überwinden, die der scheinbar abrupte Ortswechsel in ihm ausgelöst hatte. Mit schwerer, stockender Stimme erteilte er seine Befehle.
    GLOIN TRAITOR war nun für alle zugänglich. Die vorgesehenen Angriffsspitzen existierten nicht mehr, aber die Schlachtschiffe gingen in den Überlichtflug, sobald sie die Eintrittsgeschwindigkeit erreicht hatten.
    Innerhalb Minutenfrist wechselten Zehntausende kampfstarker Einheiten die Position.
    Rings um GLOIN TRAITOR tobte die Schlacht erbitterter als zuvor. Die Schiffe hatten Order, auf die Fraktalen-Aufriss-Glocken zu feuern, egal wie aussichtslos dies wirkte.
    Das Ortungsbild zeigte Ki-Myo, dass auch zwei GESETZ-Geber in unmittelbarer Nähe GLOIN TRAITORS erschienen. Mit welchen Mitteln die Thermodyn-Ingenieure gegen die Nadel vorgingen, konnte er hingegen nicht erkennen.
     
    *
     
    Da waren sie wieder, die Wahrnehmungen, die Ki-Myo ARCHETIM zuschrieb.
    Begierig nahm der General alle Bilder in sich auf.
    Anfangs verstand er nicht, was die wild durcheinanderwirbelnden Wolkenfetzen bedeuteten, die sich zu unregelmäßigen Haufen formten, aber ebenso schnell wieder auseinanderstrebten. Er spürte eine wachsende Unruhe, als greife all das auf ihn über. Aber dann sah er diesen winzigen Fleck der Ruhe, der ihm wie das Auge eines Zyklons erschien.
    Der Fleck dehnte sich aus.
    Ki-Myo verstand, dass die vermeintlichen Wolkenfetzen nichts anderes sein konnten als das Chaotische Geflecht, das rings um Margin-Chrilox längst eine ausgeprägte Chaotische Physik etabliert hatte.
    Da war die Nadel des Chaos wie ein Stück kosmische DNS. Eben noch von den Wolkenwirbeln verborgen, schien sie mit einem Mal frei im Raum zu schweben, nur noch weiträumig umgeben von den schimmernden Kugeln der GESETZ-Geber.
    Der Zugang zum Endstück des KORRIDORS, sehr nahe am Rand des rotierenden Wirbels, erschien Ki-Myo wie ein düsterer Schlund. Eigentlich fiel ihm der Zugang zu dem letzten Hyperknoten nur auf, weil CHEOS-AKIS und CHEOSDEGU sanft pulsierten.
    Von diesen beiden ebenso wie von allen anderen GESETZ-Gebern gingen hauchdünne, golden leuchtende Linien aus.
    Diese Linien wuchsen schnell nach außen, wühlten sich geradezu in die wirbelnde Struktur des umgebenden Chaotischen Geflechts, und schon pulsierten sie ebenfalls.
    Wie Adern ...
    Und das Blut, das diese Adern schubweise transportierten, war Licht. Hell schimmerten ihre Strukturen unter den Chaotischen Geflechten hervor, sie verzweigten sich, strebten auseinander wie die Arme eines gigantischen Flussdeltas und ließen funkelnde Flächen entstehen, bevor sie wieder erloschen und in den Adern neue Lichtquanten heranpulsierten.
    Es war ein faszinierender Ansturm auf das Chaos, mehr aber nicht. Noch war das Licht zu schwach, die düsteren Geflechte zu durchdringen und aufzubrechen, aber dieser stete, sich ausweitende Funken säte Hoffnung.
    Ki-Myo fragte sich, wohin ARCHETIM verschwunden sein mochte; er konnte das Zentrumsgebiet Tare-Scharms überblicken, sah die unvermindert tobende Finale Schlacht, die Nadel des Chaos, die Kolonnen-MASCHINEN und GESETZ-Geber, aber ARCHETIM schien verschwunden zu sein.
    Bist du dir dessen so sicher?
    Klang die Stimme in seinen Gedanken wirklich spöttisch, oder interpretierte er den Tonfall nur? Weil ihn sein neuer Blickwinkel faszinierte? Ki-Myo war jahrhundertelang der Gesandte der Superintelligenz gewesen, aber die Sichtweise, wie sie ihm nun zuteil wurde, stand ihm dennoch nicht zu. Es war auch bestimmt nicht das, was ARCHETIM oder andere Wesenheiten wahrnahmen, sondern zusammengeschnurrt auf sein vierdimensional beschränktes Verständnis.
    Für einen Moment fragte er sich, wo STERN und NAFAU’CHUK sein mochten, ob diesen Wesenheiten ebenfalls eine Aufgabe während der Retroversion zukam – und gleichzeitig glaubte Ki-Myo zu verstehen. Er konnte ARCHETIM nicht sehen, weil es ARCHETIMS Perspektive war, aus der er
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