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2447 - Warten auf Xrayn

Titel: 2447 - Warten auf Xrayn
Autoren: Unbekannt
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zwei zurücklassen?", fragte Pothawk.
    „Wir müssen in der PLURAPH einige Vorbereitungen treffen. Das werden diese beiden Laosoor erledigen. Nachdem die Urenzo Sa’pha das Schiff verlassen haben, ist die PLURAPH nicht mehr flugfähig. Zur Rückkehr in die JULES VERNE sind wir also wiederum auf Transmitter angewiesen, dieses Mal jedoch auf die größeren Geräte, die ich vor Beginn des Einsatzes an Bord bringen ließ."
    „Und meine beiden Männer sollen über die Transmitter und das Schiff wachen?"
    „Das ist nur ein Teil ihrer Aufgabe. In erster Linie müssen sie die PLURAPH bereit zur Selbstvernichtung machen, denn ich habe nicht die Absicht, das Schiff nach unserem Abzug zur Untersuchung durch den Gegner zurückzulassen!"
    „Natürlich nicht. Wer weiß, welche Informationen die Mächte des Chaos aus den Bordrechnern herausholen könnten.
    Aber was das betrifft, sind wir zum Improvisieren gezwungen. Soweit ich weiß, steht keine vorbereitete, bequeme Schaltung zur Verfügung, die die Selbstvernichtung per Knopfdruck bewirkt."
    „Selbstverständlich." Rhodan lächelte. „Aber Improvisationstalent ist doch die Stärke der Laosoor, nicht wahr? Als Hightech-Diebe müssen sie ..."
    Commander Pothawk knurrte leise. „Du kannst dich darauf verlassen, dass bei unserer Rückkehr in der PLURAPH alles vorbereitet ist!"
    „Nichts anderes habe ich erwartet."
    „Wann brechen wir auf?"
    „Die Zeit drängt. In einer halben Stunde?"
    „Auch das wird kein Problem sein.
    Aber ich dachte, die Zeit drängt?"
    „So sehr nun auch wieder nicht, dass wir leichtsinnig werden dürfen."
    Pothawk bleckte die Zähne.
    „Ich sehe, wir verstehen uns."
     
    *
     
    In den Straßen und Schluchten zwischen den Quartieren herrschte reger Verkehr. Die Himmelskörper selbst, die die Negane Stadt bildeten und teilweise kaum hundert Meter voneinander entfernt lagen, waren größtenteils von pulsierendem Leben erfüllt, von einem Milliardenheer aus Chaos-Touristen, die einfach die Ankunft eines Chaotarchen miterleben wollten, von Claqueuren, Korpsbeamten und gewöhnlichen Stadtbewohnern. Das Treiben in der Stadt präsentierte sich – und das war für Rhodan die größte Überraschung – sehr farbig, stellenweise bedrohlich eng, stellenweise von der gewaltigen Kraft des Vibra-Psi stark mental belastet.
    Rhodan rief Holovergrößerungen der Oberflächen jener Quartiere auf, die sie passierten, und staunte erneut, wie vielgestaltig die Wesen waren, die den Chaotarchen in der Neganen Stadt empfangen wollten. Die Vielfalt war noch wesentlich ausgeprägter als im Dom Kesdschan, wo Vertreter zahlreicher Völker der Weihe jedes Ritters der Tiefe an diesem Ort beigewohnt hatten. Und was war ein simpler Ritter der Tiefe gegen einen Chaotarchen? Wenn Xrayn in der Tempolaren Arkade materialisierte, würde er von Claqueuren vieler Galaxien jubelnd begrüßt werden.
    Die Negane Stadt repräsentierte all das an den Mächten des Chaos, was sie im allgemeinen Verständnis ausmachte: Vielfältigkeit. Die Terminale Kolonne TRAITOR hingegen, gleichwohl ein Instrument der Chaosmächte, stand eher für Gleichschaltung, Einförmigkeit – trotz aller zahlreichen Mitgliedsvölker und Ressourcen ohne Ende.
    Beinahe schien die Negane Stadt die Verlockungen des Chaos zu spiegeln: Aber konnte es wirklich eine „leichte Seite" geben?
    Der Ton einer Alarmsirene riss Perry Rhodan aus seinen Gedanken. Ein, zwei Sekunden lang wurde er mit brachialer Gewalt in seinen Sitz gedrückt, dann konnte er wieder ungehindert atmen.
    Während der Sirenenton weiterhin durchdringend jaulte, bildeten sich flimmernd zwei, drei kleinere Holos, die Unmengen unterschiedlichster Fahrzeuge zeigten, die sich ihnen auf Kollisionskurs näherten. Der Alarm war über das offizielle Warnsystem der Neganen Stadt gekommen, das sie schon beim ersten Abhören der Funkfrequenzen entdeckt und gespeichert hatten.
    Rhodan wusste nicht, wer schneller reagiert hatte, Icho Tolot als Pilot oder die Syntronik des Gleiters, doch im nächsten Augenblick hatte ihr Fahrzeug gewendet und raste auf Umkehrkurs zurück. Einige Gleiter schlossen noch zu ihnen auf, doch die meisten blieben zurück. Die direkte Gefahr war gebannt.
    Was war geschehen?
    Rhodan beschloss, den Flugkünsten der – materiellen oder immateriellen – Hände zu vertrauen, in deren Obhut er sich begeben hatte, und rief Holos aus der permanenten Flugaufzeichnung auf.
    Verdammt! Nicht einmal eine Minute lang hatte er sich während des völlig
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