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2447 - Warten auf Xrayn

Titel: 2447 - Warten auf Xrayn
Autoren: Unbekannt
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als den anderen?
    „Nein", lehnte Rhodan ab. „Ich glaube nicht, dass uns von diesem Phänomen Gefahr droht."
    „Aber wir müssen auf jeden Fall nachhaken."
    „Natürlich. Doch jetzt bleibt dafür keine Zeit. Später, sobald sich eine Gelegenheit ergibt, Kleiner."
    Denn vor ihnen kam bereits der Raumsektor in Sicht, in dem sich der Negane Kerker befand. Rhodan nickte Icho Tolot zu. „Trotz unserer Verspätung landen wir an der vereinbarten Stelle", entschied er.
     
    *
     
    Schon nach dieser kurzen Zeit kam es Rhodan ungewöhnlich vor, kilometerweit leeren Raum zu sehen, so sehr hatte er sich daran gewöhnt, dass das benachbarte Quartier sonst anscheinend unmittelbar über seinem Kopf zu hängen schien, manchmal nur einen Kilometer entfernt. Doch an der „Spitze" dieses Himmelskörpers betrug der Abstand sogar zehn Kilometer! Seit einer geraumen Weile sah der Terraner zum ersten Mal nach der gedrängten Enge, die überall in der Neganen Stadt herrschte, wieder so etwas wie Leere.
    Der Anblick machte ihn nervös, denn in der Leere lag Dunkelheit und darin ... vielleicht ... die Finsternis?
    Er schalt sich einen Narren, derartige Furcht zu verspüren, aber das Wissen darum, dass dieses Phänomen sich im Umkreis der Neganen Stadt aufhielt, konnte alles Planen zur Makulatur machen. Nein, das dort vorne war nichts anderes als ganz gewöhnlicher, leerer Raum. Das Weltall, dem sein Sehnen galt, seit er ein Knabe gewesen war. Und er würde nicht zulassen, dass dieses süße Empfinden nachhaltig getrübt würde.
    Die Messinstrumente zeigten nichts Ungewöhnliches in der enormen Spalte aus nichts. Ihnen zufolge gab es nicht einmal eine künstlich erzeugte Strahlung, die bei den Besuchern der Neganen Stadt Unbehagen auslöste, damit sie sich von dem Gefängnis fernhielten.
    Der Negane Kerker war tatsächlich ein eigenständiger Himmelskörper, aber keine riesige Raumstation wie die anderen, die die Stadt bildeten, sondern durchmaß lediglich 400 Meter und erinnerte Rhodan tatsächlich an eine mittelalterliche Burg, aber nicht eine aus Stein, sondern aus blitzendem Stahl.
    Aus dem quadratischen Grundriss wuchsen Türme in die Höhe, aber es gab keine Schießscharten, sondern Geschützkuppeln, und die Mauern wurden nicht von Zugbrücken, sondern von Projektoren unbekannten Zwecks durchbrochen.
    Die Burg hing, genau wie die Daten es verkündeten, in einem lichten Raum an der Grenze zwischen mehreren Quartieren in einer von Prallfeldern umschlossenen Wasserstoff-Methan-Blase. Dunkle Schlieren trieben in dieser für ihn nicht atembaren Mischung und nahmen dem bloßen Auge immer wieder die Sicht.
    Zu keinem der benachbarten Quartiere existierte eine materielle Verbindung.
    An jedem Punkt bestand mindestens zehn Kilometer Abstand zu ihnen. Die Blase bildete für die Verhältnisse im Inneren der Neganen Stadt also einen relativ gewaltigen Hohlraum.
    Darüber hinaus sicherte ein 5-D-Schirmfeld den Neganen Kerker ab. Alles, was die Laosoor hatten in Erfahrung bringen können, traf also in der Tat zu.
    In dieses Gefängnis einzubrechen, würde Phantasie, Kreativität, Sachverstand und eine geradezu unverschämte Menge an Glück erfordern.
    Er überlegte, ob er per Richtfunk eine kurze Nachricht an die Laosoor senden sollte, die den konkreten Treffpunkt bestätigte und ihre Verspätung erklärte, verzichtete jedoch darauf. Sie hatten absolute Funkstille vereinbart. Auch wenn eine Überwachung durch die Machthaber der Neganen Stadt so gut wie nicht stattfand, wollten sie kein noch so kleines Risiko eingehen.
    Mit stoischer Ruhe steuerte Tolot den vereinbarten Landeplatz an, einen riesigen Parkplatz am Rande einer gewaltigen Stadt. Zu Rhodans Überraschung war er kaum frequentiert; die Chaos-Touristen schienen jene Quartiere vorzuziehen, bei denen man den Eindruck hatte, im nächsten Augenblick würde einem der Himmel auf den Kopf fallen.
    Das verschaffte den beiden Kommandos einerseits natürlich Bewegungsfreiheit, erhöhte andererseits aber auch die Gefahr einer Entdeckung.
    Der Haluter machte die drei Gleiter der zweiten Gruppe, der Laosoor, auf Anhieb aus und setzte direkt neben ihnen auf.
    Commander Pothawk wartete bereits ungeduldig, schritt vor seinem Fahrzeug auf und ab wie das Raubtier, aus dem sich seine Spezies entwickelt haben mochte. „Probleme? Ist die Mission in Gefahr?"
    Rhodan winkte ab. „Verzögerungen sind immer möglich. Wir hatten einen kleinen Verkehrsstau."
    Der König der Laosoor verengte die Augen. „Seid
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