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2447 - Warten auf Xrayn

Titel: 2447 - Warten auf Xrayn
Autoren: Unbekannt
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Stunden. Davon ging Rhodan allerdings nicht aus, dazu hatte er bereits zu viel erlebt. Ihre einzige Chance zu entkommen bestand nach dem Ende der PLURAPH im raumfahrerischen Sinne in mitgeführten Transmittern, mit denen sie die in knapp vier Lichtjahren Entfernung wartende JULES VERNE erreichen konnten. Aus unerfindlichen Gründen funktionierten Transmitter noch weitgehend störungsfrei, während die klassische Raumfahrt in der entstehenden Proto-Negasphäre so gut wie unmöglich war.
    Der Negane Kerker – in dem Kamuko untergebracht war – befand sich auf der anderen Seite der Stadt, was mehr als tausend Kilometern entsprach. Den Meisterdieben der Laosoor um Commander Pothawk war es gelungen, in das hiesige Datennetz einzudringen und einige Informationen über den Kerker zu beschaffen. Rhodan staunte noch immer darüber, wie einfach es ihnen gefallen war, woran galaktische Experten lange hätten tüfteln müssen. Die „Pantherwesen" stellten damit unter Beweis, dass sie ihren Ruf als „Hightech-Diebe" mehr als verdient hatten. Besonders Pothawks Bruder Limbox, der „Nano-Hand", war dieser zügige Erfolg zu verdanken, aber der Laosoor versicherte, damit bis über die Grenzen des Möglichen hinausgegangen zu sein. Viel mehr durften sie nicht erwarten.
    Rhodan sah zu dem Holo auf, das Pothawk eingespielt hatte.
    „Da ist wirklich nichts zu machen", gab er zu. „Jedenfalls nicht so, wie ihr es bislang durchgezogen habt."
    Den geraubten Daten war eindeutig zu entnehmen, dass der Negane Kerker keineswegs konventionell ins Innere eines Quartiers gebaut war. Vielmehr handelte es sich bei ihm um eine Art Station von 400 Metern Durchmesser, die Rhodan an eine altertümliche, wehrhafte Burg aus blitzendem Stahl erinnerte.
    Die benachbarten Quartiere waren jeweils mehrere Kilometer von dem Kerker entfernt, und das Gebilde hing in einer Wasserstoff-Methan-Blase, die von Prallfeldern umschlossen wurde. Zu keinem der Quartiere existierte eine materielle Verbindung, und darüber hinaus sicherte ein fünfdimensionales Schirmfeld den Neganen Kerker ab.
    Rhodan überprüfte die Daten noch einmal. „An jedem Punkt besteht zu den benachbarten Quartieren mindestens zehn Kilometer Abstand", bestätigte er. „Das ist für die Verhältnisse im Innern der Neganen Stadt ein geradezu riesiger Hohlraum!" Ein zu großer für die Nahdistanz-Teleporter unter den Laosoor, fügte er in Gedanken hinzu. Ganz zu schweigen von dem Schutzschirm, dessen fünfdimensionale Natur für einen Teleporter sowieso nicht zu überwinden war.
    Aber sie hatten ja noch Ekatus Atimoss mit seinen Parapolarisatoren, der ihnen vielleicht weiterhelfen konnte, die Abschirmung und andere Hindernisse zu überwinden.
    „Wir fliegen mit insgesamt vier Gleitern eines der benachbarten Quartiere des Kerkers an", sagte Rhodan, „und entscheiden vor Ort über unser weiteres Vorgehen."
    Der Individualverkehr in der Neganen Stadt wurde kaum reglementiert; jeder Besucher konnte Fahrzeuge benutzen, die er in seinem Raumschiff mitgebracht hatte.
    „Den ersten Gleiter bemannen Ekatus Atimoss, Gucky, Icho Tolot und ich.
    Commander Pothawk und neun seiner Laosoor bilden auf einer alternativen Route Gruppe zwei. Sie benutzen drei terranische Gleiter – Belegung: drei, drei und vier Personen. Die Bordrechner speichern das einheitliche Ziel, doch wir halten eine gewisse räumliche Trennung voneinander, damit nicht irgendein unsichtbares Überwachungssystem uns als zusammengehörig erkennt."
    „Du meinst, jeder Gleiter fliegt auf einem anderen Kurs zum gemeinsamen Ziel?"
    „Genau." Rhodan kam die Freizügigkeit des stadtinternen Verkehrs ungewöhnlich vor, aber vieles an der Neganen Stadt wirkte auf ihn sehr freizügig und passte so gar nicht zum Bild, das er bisher von den Chaosmächten gewonnen hatte. „Alle Gleiter führen selbstverständlich Kleinst-Transmitter mit." Da das Negane Beamtenkorps solche Geräte einsetzte, würde ihre Benutzung wohl kaum auffallen.
    „Natürlich." Der König der Laosoor reckte sich geschmeidig, wie Rhodan es von einem irdischen Panther her kannte.
    „Sollte es uns wirklich gelingen, Generalin Kamuko zu befreien, dürfte allerdings von einer Minute zur anderen eine völlig andere Sicherheitsstufe ausgerufen werden."
    „Uns bleibt dann keine Zeit mehr, in aller Gemütsruhe vom Kerker zur PLURAPH zurückzufliegen", bestätigte Rhodan. „Dann muss es schnell gehen.
    Eben per Transmitter!"
    „Warum soll ich nur neun meiner Leute mitnehmen und
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