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2444 - Vor der Finalen Schlacht

Titel: 2444 - Vor der Finalen Schlacht
Autoren: Unbekannt
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knapp elf Zentimetern passte problemlos in jedes der beiden Kästchen.
    Perry Rhodans Gedanken schweiften ab. Sie reisten 20 Millionen Jahre in die Zukunft und in die heimatliche Milchstraße. Er dachte an all das Leid, das TRAITOR dort anrichtete. Und an all die versklavten Wesen, die an Bord der Kolonnen-Schiffe Frondienst taten, weil sie eine Kralle eingesetzt bekommen hatten.
    Nunmehr hielten sie das potenzielle Mittel für eine ... Heilung in Händen.
    Wenn sie es schafften, die Entstehung der Retroversion zu beobachten und die notwendigen Lehren daraus zu ziehen.
    Wenn sie es schafften, sich aus den bevorstehenden Schlachten herauszuhalten und zu überleben.
    Wenn sie es schafften, in ihre Gegenwart zurückzukehren.
    Immer schön langsam, sagte er sich.
    Immer einen Schritt vor den anderen setzen ...
    „Alarm!", wisperte NEMO mit unaufgeregter Stimme in Perrys Headset.
    „Wir bekommen Arbeit ..."
    Der Unsterbliche setzte sich in Bewegung. Er hastete Gucky hinterher und ließ Randa Eiss einfach stehen.
     
    4.
     
    Gastain Pyk
     
    „Ein seltsames Ding", wisperte Gastain Pyk, Stellvertretender Ortungstechniker auf der GOROM’LAS.
    Er schaltete ein Hologramm zu, das das Opfer ihrer Hetzjagd aus der Perspektive eines anderen Traitanks abbildete.
    Er drehte das Objekt und betrachtete es von allen Seiten.
    „Still! Ich muss mich konzentrieren!" Zuzulo G’yo leckte sich nachdenklich mit der von halb versunkenen Metallringen überzogenen Zunge über die eitrige Wunde an der rechten Wange.
    Gastain Pyk schwieg; so, wie es sein Vorgesetzter – und Liebhaber – wünschte. Die Verfolgung erreichte eine letzte kritische Phase. Über Bordtage hinweg hatten sich längere Hyperflugetappen mit kürzeren Orientierungsphasen abgewechselt. Die enorm schwierigen Flugbedingungen im Coroin-Sektor von Tare-Scharm forderten der Besatzung alles ab. Wie konnte ihr Gegner in dieser ihm fremden Umgebung so gut zurechtkommen?
    Es würde bald enden. Sie hatten das kegelstumpfförmige Objekt mit dem spitzen Ausleger mehrmals getroffen, die Funktionstüchtigkeit des Schiffs war sichtlich beeinträchtigt.
    „Das war’s", sagte Zuzulo G’yo zufrieden. „Der Rest ist Routine."
    Er lehnte sich zurück und überkreuzte die Arme hinter dem schlanken Hals.
    Mit seinen Fingern fuhr er zufrieden über zusammengeschobene Hautwülste im Nacken.
    Gastain Pyk liebte diese Hände. Sie vermittelten das Gefühl unbändiger Kraft, aber auch nicht erwarteter Sanftheit. Der Ortungschef der GOROM’LAS gab sich im Dienst schroff und grob; doch in den wenigen Stunden, die sie gemeinsam verbringen durften, vermittelte er eine ganz andere Seite seiner Persönlichkeit. Eine, die bei den Morgoth’Daer gar nicht gut gelitten war.
    Sie waren eine kriegerische Rasse, die ihre kämpferischen Qualitäten seit Äonen der Terminalen Flotte zur Verfügung stellten. Freundschaftliche Gefühle oder gar liebevolle Zuneigung zueinander passte nicht in ihr Weltbild.
    „Kümmere dich gefälligst um die Redundanzauswertung!", fuhr ihn Zuzulo G’yo an. „Ich verlange, dass meine Untergebenen ihre Pflichten ernst nehmen."
    Gastain Pyk nahm die Zurechtweisung als das hin, was sie war: als einen Teil des Spiels, das sie in der Öffentlichkeit betrieben. In der gemeinsamen Schwitzkabine gab es eine gänzlich andere Rollenverteilung. Dort bestimmte er über den Ortungschef, dort sagte er, wo es langging.
    Er folgte der Anweisung und schaltete auf „Vollvergleich". 67 Holografien umgaben ihn nun in einem nur auf den ersten Blick verwirrenden Schema.
    Gastain sichtete Bilder vom Feind, aus allen möglichen Sichtwinkeln aufgenommen, und verglich sie mit Auswertungsergebnissen, die von allen 36 Traitanks zur Verfügung gestellt worden waren. Die Daten mussten synchronisiert und miteinander abgeglichen werden.
    Gastain Pyk nahm sich Zeit. Ihr Gegner trudelte nahezu untätig durch den Leerraum. Er beschränkte sich darauf, auf allen Frequenzen und mit geringer Reichweite um Hilfe zu funken. So als gäbe es ausreichend starke Verbündete, die ihm im direkten Einflussbereich der Terminalen Kolonne zur Hilfe kommen würden.
    „Es grenzt an ein Wunder, dass er uns so lange auf Distanz halten konnte", flüsterte Xarauffe, der in der benachbarten Kolonnen-Ethik-Abteilung der Zentrale seinen Dienst versah. „Diese – wie heißt sie? PLURAPH? – ist ein Schrotthaufen, der bloß von den verzweifelten Wünschen und Gebeten seiner Besatzungsmitglieder zusammengehalten wird."
    Gastain
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