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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig
Autoren: Unbekannt
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erklecklicher Teil der Mom’Serimer daran beteiligen würde.
    Das dem Bordrechner SENECA unterstellte Heer der Wartungsroboter war ohnehin bereits ausgeschwärmt, um die bei den Kampfhandlungen entstandenen Schäden zu reparieren. Die Hyperinpotronik versprach, ihre zahlreichen Sensoren ebenfalls auf höchster Empfindlichkeitsstufe einzusetzen.
    „Trotzdem kommen unweigerlich die Begriffe ›Stecknadel‹ und ›Heuhaufen‹ in den Sinn", grollte Don Kerk’radian missmutig. „Oder besser ›Nano-Chip‹ und ›Silo‹. Die SOL ist nicht gerade ein Zweimannzelt."
    „Schon klar. Wie auch immer, ich glaube einfach nicht, dass Kirmizz uns ernstlich laufen lässt. Er hat sich an Terkan von Voosar rächen wollen, dessen bin ich mir sicher. Aber ich habe das blauhäutige Monster gut genug kennengelernt, um zu wissen, dass es letztendlich der Terminalen Kolonne gegenüber absolut loyal ist."
    Tekener zwinkerte dem knapp zwei Meter großen, bei manchen als Militarist verschrienen Oberst zu. „Versetz dich in seine Lage: Ein Streich, der den missliebigen Progress-Wahrer dumm aussehen lässt – so was darf schon mal sein. Eine kleine, lässliche Sünde, oder?"
    Kerk’radian nickte. „Würdig und recht. Dieser Verwaltungsheini hat ihn extrem herablassend behandelt."
    „So weit sind wir uns einig. – Hingegen die SOL danach einfach so davonkommen zu lassen, noch dazu mitsamt all der Kolonnen-Technologie, mit der sie auf dein Geheiß aufgerüstet worden ist ... Würdest du das erlauben, Don?"
    „Nö." Die Antwort kam wie aus dem Strahler geschossen. Kerk’radian wiegte den mit kurz geschorenem Blondhaar bedeckten Kopf. „Sobald der Progress-Wahrer angeschmiert und das Instrument der Rache für ihn außer Reichweite ist, die SOL also ihre Schuldigkeit getan hat, muss sie vernichtet werden. Hast recht, Sideryt."
    „Ähem ... Ich bitte, diesen Titel ab sofort nicht mehr zu gebrauchen. Der Sideryt hat ausgedient." Tek schüttelte sich. Die Zeit in der Rolle des Kollaborateurs war ihm schwer genug gefallen.
    „Sollen wir die SOL-Zellen separieren und auf Distanz gehen?" Spätestens jetzt war auch dem zweiten Stellvertreter von Admiralin Kellind der Ernst der Lage bewusst geworden. „Damit eine etwaige Explosion nicht auf andere Schiffsteile übergreift?"
    „Nein. Unsere Verteidigungs- und Fluchtbereitschaft würde empfindlich geschmälert. Außerdem hätte ich anstelle des blauen Monsters sowieso mehrere Bomben deponiert."
    „Auf jeden Fall", stimmte Kerk’radian zu.
    „Mit welchem Auslöser?"
    „Hm. Zeitzünder, immer beliebt ...
    oder eine bestimmte Zahl von Lichtjahren Entfernung zur Dienstburg. Hat beides was für sich. Drum, wenn du mich fragst – sowohl als auch."
    „Ich teile deine Einschätzung. Jetzt sag mir bloß noch, Oberst: Welche Art von Bomben würdest du verstecken und vor allem ... wo?"
     
    *
     
    Das war das Problem.
    Die Durchsuchung der SOL lief auf vollen Touren, aber das Schiff war schlicht und einfach viel zu groß: 17,6 Milliarden Kubikmeter Gesamtvolumen.
    Und jede Sekunde wuchs das Risiko einer Entdeckung durch die von SIRC sicherlich in alle Richtungen entsendeten Traitank-Geschwader.
    Ronald Tekener rief sämtliche Besatzungsmitglieder dazu auf, sich an den Überlegungen der Schiffsführung zu beteiligen.
    Jede noch so weit hergeholte Vermutung, sofern sie irgendwie rational begründbar erschien, sollte an SENECA weitergegeben werden. Desgleichen Beobachtungen verdächtiger Handlungen der Kalbaron Silathe oder ganschkarischer Montagetrupps.
    Kirmizz hatte die SOL recht überstürzt verlassen, nachdem ihm die Position des Bauplatzes für den Chaotender VULTAPHER übermittelt worden war.
    Es war daher anzunehmen, dass er die Bombe – oder Bomben – nicht selbst gelegt, sondern dies erst später mittels seiner Psi-Gabe der Mental-Dislokation eingefädelt hatte.
    Die Besatzung ließ sich nicht lange bitten. Zahlreiche Beiträge trafen ein.
    Der halutische Chefwissenschaftler Blo Rakane wertete sie zusammen mit der Hyperinpotronik und den von Tangens dem Falken geleiteten Positronikern aus.
    In der ersten wie auch zweiten Stunde nach Abbruch der Hypertakt-Etappe erwiesen sich alle Mutmaßungen samt und sonders als falsch. Und die Uhr – schlimmer: der potenzielle Zeitzünder – tickte und ...
    Zu Beginn der dritten Stunde, als die Nervosität in der Hauptleitzentrale bereits riechbare Formen annahm, wurde Steph La Nievand, seines Zeichens Oberstleutnant für Besondere Aufgaben und
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