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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig
Autoren: Unbekannt
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seit 1344 NGZ Direktor der SOL-Nachwuchsakademie, persönlich bei Tekener vorstellig. „Tut mir leid, dass ich erst so spät damit dienen kann. Aber die betreffenden Schattenkämpfer unserer siegreichen Armee der NACHT waren ein wenig überstrapaziert und mussten erst wieder reanimiert werden."
    Zwei der achttausend Mom’Serimer, die gravierenden Anteil an der Rückeroberung der SOL hatten, berichtete er, waren vor wenigen Tagen Zeugen einer merkwürdigen Auseinandersetzung zwischen Silathe und einer Patrouille von Mor’Daer-Soldaten geworden. Die Kalbaron hatte sich dabei auffallend cholerisch benommen.
    „Cholerisch? Na ja, ich weiß nicht", sagte der Smiler zweifelnd. „Auch Mor’Daerinnen haben ihre ruppigen Tage."
    „Warte. Sie hat den Truppführer komplett zur Sau gemacht und schwerstens abgestraft, nur weil er sie unvermutet an einem bestimmten Ort angetroffen und gefragt hat, was sie dort will. Und weißt du, wo das war? Vor dem Schott zu jener Hangarhalle in der Peripherie der SZ-2, wo deren Supratronischer Projektor untergebracht ist!"
    Tek stutzte, dann spitzte er die Lippen und stieß einen Pfiff aus. „Das ist es. Verflixt, alter Walfisch, klar doch! Kirmizz liebt es, Geschenke fies umzufunktionieren. Er braucht gar keine zusätzlichen Höllenmaschinen. Das blaue Ekelpaket hat via Silathe die Supratronischen Projektoren manipuliert!"
    „Na bitte!", sagte La Nievand zufrieden und strich sich über den buschigen Schnauzbart. „Dann wäre ja wieder mal alles im grünen Bereich. Jetzt müssen wir die Dinger nur noch loswerden."
     
    *
     
    Ronald Tekener ordnete die sofortige Demontage aller drei Projektoren an.
    Günstigerweise befanden sie sich nicht mitten im Schiff. Aufgrund ihrer beachtlichen Größe und da ja nur „provisorisch nachgerüstet", waren sie jeweils in Außenhangars der drei SOL-Teile verbaut worden.
    Abermals erhob Don Kerk’radian Einwände. Der Bereichsleiter Schiffsverteidigung schien sich mit der Rolle des Advocatus Diaboli anzufreunden.
    „Die Fraktale Aufriss-Glocke hat uns gerade, bitte entschuldigt mein Arkonidisch, den Arsch gerettet", erinnerte er.
    „Und beim nächstbesten Anlass schmeißen wir die kostbaren Apparaturen, die sie erzeugen, unwiederbringlich auf den Müll? Um fortan auf unsere mächtigste Defensivwaffe verzichten zu müssen?"
    „Sei ehrlich: Als zukünftiger Pilot eines Chaotenders, der in der XIX. Kosmität ausgebildet wurde und sich allen Normalsterblichen abgrundtief überlegen fühlt – würde dir das nicht einen Mordsspaß bereiten, deine zeitweiligen Diener mit exakt demselben Werkzeug auszuschalten, mit dem du sie kurz davor dem Zugriff deines Kontrahenten entzogen hast?"
    Kerk’radian grummelte: „Er könnte auch die Energiekerne sabotiert haben."
    „Das sind achtzehn Stück. Sie zu präparieren wäre viel aufwendiger gewesen, und es hätte möglicherweise Mitwisser unter der terranischen Stammbesatzung gegeben. Nein, mein Freund, es handelt sich um die drei Projektoren. Todsicher."
    Tek musste lachen, weil der Oberst eine säuerliche Grimasse schnitt. „Mich schmerzt ihr Verlust ebenso wie dich.
    Aber ich bin überzeugt, Kirmizz spekuliert auf genau jene Gier nach Waffensystemen, die du eben zum Ausdruck gebracht hast. ›Alles, nur nicht die supertollen Schutzschirme!‹ – Und dann: Bums!"
    „Wer sagt uns, dass nicht schon der Versuch, sie abzumontieren, die Detonation auslöst?"
    „Niemand. Sollte ich falschliegen, spendiere ich dir im Jenseits doppelte Vurguzz bis zum Abwinken. Gleichwohl bleibt uns keine andere Wahl. Alle drei Geräteblöcke müssen so schnell wie möglich aus dem Schiff, basta!"
     
    *
     
    Die zylindrischen Aggregate durchmaßen 55 Meter, waren 37 Meter hoch und unzugänglich verkapselt, so wie alle Kerntechnologien TRAITORS. Sie wurden drahtlos von den Energiekernen versorgt und durch Impulsfolgen gesteuert.
    Dennoch erforderte ihre Abnabelung aus dem Bord-Netzwerk Umsicht, Geduld und – Zeit.
    Zwar mussten keine Kabel herausgezogen, dafür umso mehr Software-Befehle eingegeben und Autorisierungs-Nachfragen richtig beantwortet werden.
    Zumal Kerk’radians Hypothese, dass der kleinste Fehler zur Explosion führen könnte, nicht von der Hand zu weisen war.
    Blo Rakane und Ruud Servenking, der Chefmaschinist, den die ganschkarischen Techniker rudimentär in der Bedienung der Projektoren unterwiesen hatten, gaben ihr Bestes. SENECA war leider keine Hilfe. Der Bordrechner nahm TRAITOR-Technologie nur als
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