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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig
Autoren: Unbekannt
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knapp.
    „Abgehörtes Gespräch zwischen der Bürgermeisterin und dem Stützpunktkommandanten. Er teilt ihr auf Anfrage mit, reichlich süffisant übrigens, dass ›Genprox-Analysten‹ auf Cricker Zwei eine Basis errichten, um die Veränderungsprozesse zu dokumentieren, die mit der Entstehung einer Negasphäre in den Genpools der untersuchten Planeten einhergehen. – Pfuscht uns das ins Handwerk?"
    „Weiß ich noch nicht. Hast du mehr?"
    „Mhm. Einige Planeten seien, behauptet der Kalbaron, bevorzugte Geburtsstätten von paranormal begabten Wesen oder Wesenheiten, die unter den Bedingungen des Chaos mutieren und danach als Emanationen bezeichnet werden. Die Herrscher der kommenden Negasphäre legen erheblichen Wert darauf, sie schon vorab aufzuspüren, und die Genprox-Analysten stellen das institutionalisierte Suchkommando dar."
    „Unrat und Exkrement!", plärrte Trest Harkanvolter. „Die wollen mich!"
    „Jetzt reicht’s!" Im vollen Bewusstsein dessen, dass dies seiner Autorität abträglich war, teilte Sinco aus. „Bei aller Freundschaft, Harkanvolter, irgendwann muss Schluss sein mit der Träumerei! Du bist kein Mutant, kein Telepath, -porter, -kinet, -temporarier oder was sonst; sondern ein stinknormaler Mom’Serimer, der sich unbestreitbare Verdienste erworben hat, mehr nicht. Gnade dir die NACHT, wenn deine Glückssträhne einmal abreißen sollte! Und jetzt geh mir aus den, ähm, Sehschwingen, bevor ich mich vergesse."
    Betretene Stille.
    Trest stöckelte, sichtlich gekränkt, aus dem Lagerraum.
    „Okay, hört mir bitte zu!" Während er theatralisch die Arme ausbreitete, erkannte Sinco, wen er gerade imitierte: Ronald Tekener, den Smiler.
    Egal. Vorbilder darf man haben. Und es gäbe schlechtere als Tek.
    „Noch ist alles, wie der Direktor unserer Akademie sagen würde, im grünen Bereich. Die Ankunft dieser Genprox-Typen wirft uns nicht aus dem Konzept.
    Höchste Vorsicht müssen wir so oder so walten lassen."
    Er wischte sich Schweißfeuchte vom Rüssel. „Wir werden uns aufteilen. Die Hälfte partizipiert an dem blöden Eröffnungstamtam, wie wir es den Aktivisten der Noquaa-Kansahariyya zugesichert haben. Wir sind Vollbürger der LFT, wir halten unser Wort. Die anderen zwanzig bleiben hier und beobachten den Funkraum sowie mittels der Fernoptiken die Relaisstation und die Basis dieser uns bislang unbekannten, dubiosen Instanz der Terminalen Kolonne."
    „Wer wo?", fragte Gurli Grushgelaard, anbetungswürdig nüchtern wie immer.
    „Du kommandierst den Brückenkopf.
    Kannst dir deine Leute aussuchen. Ich gehe mit den anderen bunte Wimpel schwenken." Bei der Zeremonie kein Aufsehen zu erregen erschien ihm der schwierigere Part.
    „Danke. – Das Nochkind?"
    Er überlegte nicht lange. „Trest kommt mit mir." Besser, er hatte Harkanvolter, der zu Extratouren tendierte, im Auge.
    „Das mit der Durchführung der Elysischen Spiele betraute Komitee bittet uns, unverzüglich die Rohrbahn zu besteigen, damit wir uns rechtzeitig in den Aufmarsch der Nationen eingliedern können", meldete Kadettin Jörik.
    Sinco atmete aus und wieder ein. „Auf geht’s."
     
    *
     
    Hoch oben in der Ehrenloge saß Davam-Düür, die Bürgermeisterin der ehedem so blühenden Stadt Tablo Guz, um sich von Lyngiffer Xath verhöhnen zu lassen.
    „Kinderchens", schmatzte der Eparch, knöcherne Würzstangen zerbeißend, „ihr habt nicht den geringsten Schimmer, was ihr Uns verdankt. Wir verschaffen dir und den Deinigen Zugang zum wahren, wahrlich unbegrenzten Kosmos. Die Pforten des Chaos öffnen Wir. Für euch!"
    Unten im Rund des Stadions verpufften die schalen Feuerwerke, und die Musikanten setzten ihre Instrumente ab.
    Davam war ihnen nicht böse, dass sie bei diesem erbärmlichen Abklatsch früherer Festivitäten genauso stupid mitwirkten wie in den verlorenen, klassischen Epochen. Von klein auf einzig und allein zur virtuosen Beherrschung ihres Klangerzeugungsgeräts gedrillt, konnten sie es nicht besser wissen. Solange ihnen jemand einen Notenständer vorsetzte, spulten sie die darauf ersichtlichen Anweisungen ab, ohne sich etwas dabei zu denken.
    Lyngiffer hieb ihr gegen die Seite, schmerzhaft. „Übrigens erstaunlich, wie flott du von der Ankunft der Traitanks erfahren und Unsere Untertanen beruhigt hast. Ts, ts, ts ... ihr werdet doch nicht Unseren Funk abhören?"
    „Ein Amateurastronom hat die Schlachtschiffe zufällig beobachtet und mich informiert."
    „War dem so? – Ach, was soll’s! An diesem, Unserem
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