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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig
Autoren: Unbekannt
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und eurem großen Tag möge nichts als himmlische Eintracht walten. Der Einmarsch der hundert Völker beginnt! Dein und Unser Werk, Bürgermeisterin – genieß es!"
    Fanfaren quäkten. Die Delegationen zogen ein.
    Voran die Attavennok, sowohl die Ersten im Hangoll-Alphabet als auch die an Teilnehmern stärkste Abordnung. Dann kam das Gewusel der Beegonenrudel.
    Die Coupellaren und ihre 27 Untervölker krabbelten daher; hernach die Cricketyrs, die schneckenhaften, steiflippigen Ureinwohner des dritten Planeten, die sich zu Recht Chancen in einer ungemein komplizierten Sportart ausrechneten, die außer ihnen niemand verstand oder zu verstehen trachtete.
    Und so weiter und so fort.
    „Ist es nicht allerliebst?", gluckste der Despot. „Wie sie behäbig auftreten, eine Spezies nach der anderen, ohne auch nur im Entferntesten zu ahnen, welchem höheren Zweck diese Veranstaltung dient!"
    Gryolen defilierten vorbei, mit bunt in ihren Nationalfarben bemalten Hornschalen. Hauri brüllten Schlachtgesänge. Herokari flogen in strenger Formation, jaulend, die Stachel aufgereckt.
    „Nämlich welchem?", fragte Davam.
    „Wart’s ab, Kindelein."
     
    *
     
    Gurli hatte eine maßstabgetreue holografische Darstellung anfertigen lassen.
    Aus der kuppelförmigen, von buckelartigen Strukturen unterteilten Oberfläche der Basis EGACURN ragten Hunderte gläserne Hauben, die mit milchigem Dunst gefüllt schienen. Das ganze Gebilde ruhte auf massiven Landestützen.
    Nichts rührte sich, es gab keine Anzeichen einer Aktivität oder Hinweise auf den Einsatzzweck. Soweit Ihanae feststellen konnte, gingen auch keinerlei aktive Ortungsimpulse davon aus.
    Auf dem Monitor daneben lief die Übertragung aus dem Elysischen Stadion. Bei der kleinsten Delegation, den nur vier, allerdings je elf Meter langen Isidors, steigerte sich der Applaus zu frenetischen Ovationen.
    Sie seien ihrer Späße wegen beim Publikum sehr beliebt, sagte der Kommentator. Gleich darauf zeigte sich, weshalb: Einer der Krokodilhaften produzierte eine gewaltige Flatulenz, die in Flammen aufging und kurz vor dem Erlöschen verdächtige Ähnlichkeit mit der Kuppel der Relaisstation aufwies.
    Es folgten die Kalejdonier, berühmt für ihre enorm ungesunde Kochkunst; sie tunkten jegliche Form von Nahrungsmittel, ob süß oder sauer, in Teig, um sie in siedendem Fett zu frittieren.
    Sodann Karaponiden, Khorra, Lohlapotröler, Mamositu ... „Bald sind unsere dran", rief jemand hinter Gurli.
    Da entstand auch im Holobild der EGACURN-Basis Bewegung. Erst eine, dann zwei, drei, fünf, immer mehr der gläsernen Hauben schoben sich aus der buckeligen Hülle weiter ins Freie. Es handelte sich um autarke, schwebende, etwa 220 Zentimeter lange, in ihrer Form an Käfer gemahnende – Flugobjekte!
    Und sie alle nahmen Kurs aufs Elysische Stadion.
     
    *
     
    Sinco, Trest und ihre achtzehn Kameraden kamen an die Reihe.
    Sie standen auf einer flachen, rechteckigen Antigravplattform und hielten sich an der Reling fest. Die Organisatoren hatten befunden, dass sie besser nicht zu Fuß gehen und sich überhaupt so wenig wie möglich bewegen sollten.
    „Nur würdevoll mit euren Schwingen schlenkern, das genügt vollauf!", hatte der sie instruierende Venno geraten, offenbar ebenfalls ein Mitglied der Noquaa-Kansahariyya.
    Kaum war die Plattform in das weit ausladende Oval eingeschwebt, als auf den Rängen ringsum Unruhe entstand, Getuschel, Gezwitscher, immer lauter werdende Unmutsäußerungen. Sinco durchfuhr es siedend heiß. Er dachte schon, sie seien auf Anhieb als Betrüger enttarnt.
    Dann aber erkannte er, dass die Aufregung nicht ihnen galt; sondern vielmehr den Dutzenden etwas über zwei Meter langen, käferförmigen Flugpanzern, die sich ins Stadionrund herabsenkten. Die gut fünfzigtausend Zuschauer befürchteten eine Störung des Eröffnungsfestes, vielleicht auch irgendeine Teufelei der Kolonnen-Truppen.
    Da ertönte eine dröhnende, von zahlreichen Membranfeldern verstärkte Stimme: „Euer Eparch spricht: Es besteht kein Grund zur Panik. Vertraut Unserer grenzenlosen Weisheit, Milde und Gunst! Die Anwesenheit Unserer Ehrengäste, der Genprox-Analysten, ist ein weiteres, leuchtendes Fanal Unserer nie enden wollenden Huld. Ihr segensreiches Wirken haben Wir schon immer als Teil der Zeremonie eingeplant."
    Das Geraune erstarb allmählich. Anteil daran mochten auch die beiden Traitanks haben, die über dem Stadion Position bezogen hatten, hoch oben am Firmament, jedoch gut mit bloßem
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