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2438 - Das Stardust-System

Titel: 2438 - Das Stardust-System
Autoren: Unbekannt
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geradezu prädestiniert, zur neuen Heimat für jene Terraner zu werden, die sich in den Distrikten von Kanada über Grönland, Island bis Sibirien zu Hause gefühlt hatten.
    Für Millionen Menschen konnte Trondgarden zum Inbegriff wohliger Abgeschiedenheit werden, weitab der Terminalen Kolonne und ihrer Potenzialwerfer und schlimmerer Waffen.
    Diese Welt war schön – trotz ihrer schläfrigen Stille. Das musste sich sogar Whistler eingestehen, als die letzten Bilder alle vier Monde des Planeten über einem glitzernd verschneiten Winterwald zeigten. Ihr Widerschein, von silbrig grau bis hin zu einem rötlichen Braun, zeichnete weiche Schatten.
    Über allem schimmerte ein prachtvoller fremder Sternenhimmel.
     
    7.
     
    25. August
    Stardust-System
     
    Von Katarakt kommend, dem äußeren der vier bewohnbaren Planeten, an der Wasserwelt Zyx vorbei, hatte sich die SK-PRAE-011 Parga genähert, dem zweiten Planeten. Vor wenigen Wochen hatten diese drei Welten noch auf einer Linie gestanden, doch Parga lief schnell davon; in nicht einmal einem halben Standardjahr umrundete er seine Sonne.
    Parga war eine heiße und atmosphärelose Welt ähnlich Merkur. Die Oberflächenmessung aus wenigen hunderttausend Kilometern Distanz bestätigte eine Temperatur von 84 Grad Celsius.
    Ein kleiner Mond umkreiste den Planeten im mittleren Abstand von 122.000 Kilometern.
    Aber Parga war mit einem Mal für niemanden mehr wichtig.
    Reginald Bulls Blick verlor sich auf dem Holoschirm. Es gab nichts zu sehen – und doch verriet die Energiemessung, dass da etwas sein musste. Nichts Greifbares allerdings.
    Der HÜ-Schirm hüllte den SKARABÄUS seit zehn Minuten ein. Bull war nicht gewillt, Risiken einzugehen. Der Zwischenfall mit der immateriellen Stadt Prymtuor hatte ihm gezeigt, dass das Stardust-System keineswegs ein so ungefährlicher Zufluchtsort war, wie Lotho Keraete ihn dargestellt hatte.
    Natürlich war der Kontinent Aumark auf dem Planeten Katarakt in der Karte von ES als Verbotene Zone ausgewiesen. Aber das allein genügte nicht, die Neugierde und den Abenteuerdrang von Terranern zu unterbinden. Eher im Gegenteil. ES musste sich darüber im Klaren sein, dass jedes Verbot auf Terraner eine geradezu unwiderstehliche Anziehungskraft ausübte. Dasselbe galt für den Bereich zwischen den beiden inneren Planeten und der Sonne.
    Dass in Prymtuor der Herrlichen keine erkennbare Gefahr für Leib und Leben bestanden hatte, beruhigte Reginald nicht. Es gab Geheimnisse. Und ungeklärte Fragen erschienen ihm im Moment beinahe wie ein Vertrauensbruch.
    Mit geringer Restfahrt näherte sich die SK-PRAE-011 der angemessenen Strahlungsquelle. Fünfundzwanzig Meter in der Sekunde, als stünde ihnen nahezu alle Zeit des Universums zur Verfügung. Dabei war dieser Wert fast dazu angetan, Bully einen Schreikrampf zu entlocken. Zumal sich das Schiff während der letzten dreißig Stunden schon entsetzlich langsam an Parga herangepirscht hatte.
    Wesentlich schlauer als zuvor war deshalb niemand, trotz intensiver Messungen. Das Gebiet innerhalb der Umlaufbahn des zweiten Planeten war hyperphysikalisch verstrahlt. Das war so – Punkt.
    Das ist eben nicht so, weil ich wissen will, was da vor unserer Nase geschieht – ebenfalls Punkt, dachte Bully grimmig.
    „Distanz noch elf Kilometer! Restliche Anflugdauer sieben Minuten. Ortung unverändert."
    Bull seufzte. Er sah, dass Fran ihn musterte, aber er reagierte nicht darauf.
    Carapol hatte es trotz der begrenzten Ausrüstung des SKARABÄUS fertiggebracht, die starke Hyperstrahlung zu strukturieren. Seine Umsetzungen zeigten ein keineswegs homogenes Feld, sondern eine Reihe von ihm als „Hotspots" bezeichnete Quellen. Das galt für einen Bereich bis zu mehreren zehntausend Kilometern vor dem Schiff.
    „Lässt sich aus diesem vergleichsweise winzigen Sektor tatsächlich eine allgemeingültige Formel ableiten?"
    „Natürlich." Baldwin Carapol war soeben mit einer positronischen Auswertung befasst. „In der Verteilung der Strahlungsquellen ist keine Strukur erkennbar. Ein rein chaotisches ..."
    „Baldwin, verschone mich mit allem, was ›Chaos‹ heißt! In der Hinsicht bin ich höchst sensibel." Reginald reagierte ungewohnt heftig.
    „Ich persönlich sehe Chaos als den Ursprung alles Seins." Dr. Carapols Art war oft direkt und undiplomatisch. Er bemerkte es nicht einmal, wenn er seine Gesprächspartner damit vor den Kopf stieß.
    „Die SK-PRAE-011 erreicht relativen Stillstand bei hundert Meter Distanz zu
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