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2434 - Die Halbraumwelt

Titel: 2434 - Die Halbraumwelt
Autoren: Unbekannt
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Stufe. Stolperte, fing sich, rannte die Treppe hinauf.
    Er fiel gegen den Leib eines Cypron.
    Blickte in die vielfach unterteilten Insektenaugen Deco Forlanes. Meinte Triumph darin zu lesen. Sah, wie der Rat zur Waffe griff und auf ihn anlegte. Wollte sich auf den Isolationisten stürzen, wurde von zwei anderen Cypron daran gehindert.
    „Für dich endet es nun, Fremder", flüsterte Deco Forlane. „Und für mich beginnt es."
    Der Isolationist krümmte einen Finger um den Abzug. Unendlich langsam, wie in Zeitlupe. Eine Energielohe waberte auf ihn zu und durchdrang seinen Leib. Er ...
     
    11.
     
    22. Dezember
    Mondra Diamond
     
    NEMO weckt dich. Viel zu früh, nach lediglich vier Stunden Schlaf.
    Du stehst auf. Verwirrt, erschöpft, desorientiert. Du duschst, nimmst eine Tablette, fährst dir nachlässig durchs wuschelige Haar und schlüpfst in die Bordkombi. Du zwingst dich dazu, ein leichtes Makeup aufzutragen. Ständig sind Kameras auf dich gerichtet. Mehrere tausend Personen beobachten dich Tag für Tag. Du trägst jenes Gesicht, das der Mannschaft Hoffnung und Glauben geben muss.
    Du fragst dich, wie er dies Jahr für Jahr, Jahrtausend für Jahrtausend aushält.
    Du greifst nach dem Multifunktions-Band und verlässt die Kabine.
    Du gehst den Gang entlang zur Zentrale. Soeben findet ein Schichtwechsel statt. Du grüßt nach links und rechts. In der Bordkantine auf Deck 11-4 herrscht Hochbetrieb.
    Suimsa ist wie stets gut gelaunt. Eine junge Frau, keine 25 Jahre alt, schäkert mit ihr und wirft dann dir bewundernde Blicke zu. Du fühlst dich geschmeichelt, und das irritiert dich.
    Du trinkst den Kaffee, isst das Mürbegebäck mit Marmelade langsamer als sonst und verlässt die Kantine.
    Links, rechts, rechts, die Treppe hinab.
    Du legst das Multifunktions-Armband an, aktivierst es und zeigst damit dem Schiff sowie allen Entscheidungsträgern, dass du ab nun im Dienst bist.
    Die Zentrale. Du setzt dich auf deinen Platz, der einmal sein Platz gewesen ist. Du grüßt und wirst gegrüßt.
    Du siehst den Stoß der Bulletins.
    Du weißt ganz genau, dass sich nichts verändert hat. Man hätte dich geweckt, wären die nimmermüden Algorrian und Malcolm S. Daellian der Lösung ihrer ... eurer Probleme einen Schritt näher gekommen.
    Immer wieder werden unverständliche oder verzerrte Signalfetzen auf der Frequenz des Kolonnen-Funks empfangen. Die Kryptographen bemühen sich vergeblich, eine Entschlüsselung vorzunehmen. Einer von ihnen hat an den Rand der Unterlagen, die dir vorliegen, mit krakeliger Schrift „Verfluchter Mist" geschrieben und ungefähr 20 Rufzeichen angefügt.
    Du ertappst dich bei einem Lächeln. Nicht alles an Bord läuft so glatt und klinisch und automatisiert ab, wie es eigentlich sein sollte. Du findest es gut so, wie es ist.
    Stunden vergehen. Gom Barta löst Jason Colton als Emotionauten ab, der Posbi-Pilot Saaroon den Epsaler Yicael Jinfan, der lunageborene Maeko Maatep den Schiffskommandanten Lanz Ahakin, der wie so oft eine Doppelschicht gefahren hat.
    Du schlichtest Streitigkeiten zwischen Wissenschaftlern. Du fährst Curcaryen Varantir, nachdem er mit all seiner Arroganz die halbe Schiffsleitung beleidigt hat, über den Mund, so dass er völlig verblüfft die Zentrale verlässt und sich schmollend in seine Kabine zurückzieht. Daraufhin musst du Icho Tolot bitten, um euer aller Gesundheit willen lautes Lachen in Zukunft zu unterlassen, denn auch die Schalldämpffelder haben ihre Grenzen.
    Du hältst zig Konferenzen ab und bemühst dich, das Kompetenzwirrwarr der mit der Kartographierung der Negasphäre beschäftigten Abteilungen zu entflechten. Du unterhältst dich im Schutz eines Schirms lange und ausführlich mit NEMO.
    Du besuchst einen verwundeten Triebwerkstechniker auf der Medostation und gibst zwei Interviews, die die Hoffnungen der Schiffsbesatzung schüren sollen. Du verweist Jason Colton einmal mehr in seine Schranken und du fragst dich, warum du immer wieder an das junge Mädchen in Suimsas Kantine denken musst. Du hast noch niemals zuvor etwas für eine andere Frau empfunden.
    Du vermisst ihn.
     
    *
     
    24 Stunden vergehen. Die Mitglieder der Zentrale kommen und gehen, kommen und gehen. Nur du bleibst.
    Du spürst das Schiff, du überwachst sein Funktionieren, du ahnst dich als Ikone, deren Gesicht Hoffnung und nochmals Hoffnung widerspiegeln muss.
    Du sehnst dich nach deinem Bett.
    Nicht jetzt, nicht jetzt.
    In der JULES VERNE herrscht hellste Aufregung. Jedermann weiß, dass
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