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2430 - Der Genprox-Explorer

Titel: 2430 - Der Genprox-Explorer
Autoren: Unbekannt
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Eindruck, als sei diese Attacke ursächlich für den Notfall.
    Vielleicht glaubte auch Thir Ingreon es. Dann würde er alles daransetzen, die Ursache für das Versagen seiner Manipulation zu finden. Vielleicht war der Genprox-Analyst aber zu schlau, in eine solche Falle zu tappen.
    Ish spürte, dass die Vibra-Psi-Strahlung nachließ. Im Genprox-Explorer fuhren sie den Verstärker wieder herunter. Die Gresken verharrten noch kurze Zeit auf der Stelle, dann wandten sich die ersten ab und verschwanden zwischen den Büschen.
    Ish beobachtete sie aus sicherer Höhe. Die gepanzerten Raubtiere besaßen kräftige Beine, aber die Panzerung behinderte sie beim Springen, wenn sie nach den Vögeln schnappten, die sich über ihnen in den Bäumen tummelten. Deshalb fingen sie Vögel immer nur dann, wenn es sich um alte oder kranke Tiere handelte oder um junge, die die Gefahr am Boden nicht kannten.
    Diese Gresken allerdings schienen sich nicht daran zu stören, dass die Roboter das gesamte Areal gereinigt hatten und es nur noch Vögel auf hohen Büschen und in Bäumen gab. Die Gresken trennten sich, suchten sich Bäume aus, fixierten die rotschwarz gefiederte Beute.
    Ish Conart stutzte. Er begriff die Taktik nicht, nach der sie dieses Mal vorgingen. Die Beute saß unerreichbar hoch über ihnen, und doch verhielten sie sich, als seien sie ihrer Mahlzeit zum Greifen nah.
    Oder als würden die Vögel jeden Moment tot von ihren Ästen fallen.
    Noch etwas irritierte den Genprox-Analysten. Er beobachtete zwei Gresken, die sich in einem eigentümlich hüpfenden Gang vorwärts bewegten.
    Es sah aus, als erhielten ihre Muskeln dabei starke elektrische Schläge.
    Ish schaltete zusätzlich den Aufzeichner der Plattform ein, um ganz sicherzugehen, dass ihm nichts entging.
    Die zwei Gresken schienen es auf einen Baum abgesehen zu haben, in dessen Wipfel zwei Dutzend Vögel saßen und aufmerksam zu den Garnisonen hinüberspähten.
    Jetzt duckten sich die beiden Jäger, krümmten ihre Hinterbeine zum Sprung ...
    Ish wusste, das sie mit dieser Methode nicht sonderlich hoch oder weit kamen. Dennoch versuchten sie es.
    Die Gresken sprangen. Er sah, wie sie sich nach oben katapultierten.
    Dabei verdrehten sich ihre Beine auf ganz merkwürdige Weise. Ish sah gebannt zu. Mitten im Sprung lösten sie sich auf, verwandelten sich in zwei Wolken aus groben schwarzen Partikeln, die wie angesogen blitzschnell die Strecke bis hinauf zum Wipfel überwanden. Dort wurden die Gresken wieder sichtbar, schnappten im Sprung je ein Maul voll Beute – drei, vier Vögel auf einmal. Bevor die wuchtigen Körper in freien Fall übergingen, verwandelten sie sich wieder in schwarze Wolken und fanden erst auf dem Boden wieder zu ihrer eigentlichen Gestalt zurück.
    Zwei Gresken standen unter dem Baum und zermalmten mit ihren beweglichen Schnauzen die Beute. Federn flogen nach allen Seiten, ein paar ruckartige Bewegungen mit gestrecktem Kopf, dann hatten die Gresken ihre Mahlzeit verschlungen.
    Ish sah ihnen noch immer wie gelähmt von oben zu. Die schwarzen Partikelwolken ...
    „Kommandant Ish Conart an alle Garnisonen", sagte er. „Was ich soeben beobachtet habe, beseitigt alle bisherigen Zweifel. Wir haben eine Emanation gefunden. Es sind die Gresken."
    Er aktivierte den Zugstrahlprojektor und nahm den abgestürzten Jet ins Schlepptau. Während er die Plattform nach Thalongron lenkte, sah er sich die Aufzeichnungen immer wieder an. Er konnte gar nicht genug kriegen von den Bildern. Und er dachte an Genprox-Analysten wie Thir Ingreon, die vermutlich fest von seinem Tod überzeugt gewesen waren und jetzt erkennen mussten, dass er lebte und obendrein erfolgreich zurückkehrte.
    Ein Erfolg, der nicht nur ihn ehrte, sondern die gesamte Garnison. „Thalongron hat die Emanation entdeckt und das Geheimnis der Gresken enthüllt", würden die Nachrichten der kommenden Zeit lauten. Er selbst wollte dafür sorgen, dass es so und nicht anders geschah.
    Vielleicht konnte er Thir Ingreon dadurch zum Aufgeben zwingen.
    Wenn der gesamte Stock seinem Kommandanten zujubelte, fiel es dem Alten gewiss schwerer, Mordpläne gegen den Kommandanten zu schmieden.
    Allerdings gab sich Ish Conart keinen Illusionen hin: Was auch immer in Thalongron los war, es war noch nicht vorbei.
    Er überlegte, was Ingreon noch gegen ihn unternehmen konnte. Sabotage in Thalongron selbst hielt er für problematisch. Es gab zu viele Zeugen. Einsätze außerhalb der Garnison höchstens, aber irgendwann würden
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