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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer
Autoren: Unbekannt
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Terraner versuchte, seinen Körper schneller unter Kontrolle zu bekommen. Er fühlte, dass die Zeit drängte. Der Flug wurde immer holpriger. Die Lichter erloschen und flackerten neu auf. Sirenen jaulten nervenzerfetzend. Daten kamen herein, und nichts davon machte einen berauschenden Eindruck.
    Und dann fiel das kleine Schiff aus dem Hyperraum. Rhodan konnte die Holos sehen, in die die Diagramme und Daten flossen. Sie hatten einen Planeten vor sich. Er hörte, was sich seine Entführer sagten. Sie waren tatsächlich unsicher.
    Und alles war überlagert von dem wesenlosen Vibrieren, das in ihn eindrang und ihn immer mehr in eine innere Unruhe versetzte, die an Panik grenzte. Es war keine Einbildung, keine Reaktion seiner gereizten Nerven. Es war wirklich da. Es drang durch ihn durch und schien ihm keinen Schaden zuzufügen – noch nicht.
    Seine kribbelten, als ob sie eingeschlafen gewesen wären, aber er konnte sie wieder bewegen und bekam das Gefühl für sie zurück. Seine Beine, die Füße ...
    Er konnte sie anziehen. Er spannte die Muskeln und wollte aufstehen.
    Reden oder irgendetwas tun. Es würde sich zeigen. Nur Zeit gewinnen!
    Die Rettungskapsel schüttelte sich.
    Die Entführer hatten etwas geortet, aber es anscheinend wieder verloren.
    Die Kapsel raste auf eine dichte, dunkle Wolkenbank zu und schlug mitten hinein. Die Zelle ächzte und ruckte.
    Abbremsen!, wollte er schreien. Sie waren zu schnell. Sie schafften es nicht, die Geschwindigkeit weit genug zu reduzieren, um einigermaßen sicher zu landen. Sie schossen in die Wolken hinein.
    „Abbremsen!" Rhodan hörte die eigene Stimme. Er konnte wieder sprechen. „Seid ihr wahnsinnig? Wir werden zerschellen!"
    Vielleicht, schoss es ihm durch den Kopf, wäre es sogar das Beste. Die Terminale Kolonne würde nicht vom INTAZO erfahren, und ihm selbst blieb vielleicht ein Schicksal erspart, das schlimmer war als der Tod. Er sah das vor Augen, was die Kolonnen-Anatomen aus seinem Sohn Michael gemacht hatten – ein Monster.
    „Wir können es nicht mehr kontrollieren!" Der Dual meinte mit seinem Schrei nicht ihn, aber es klang so.
    „Die Bremssysteme versagen!"
    Die Kapsel schoss dem Boden entgegen. Die Luft, durch die sie sich fräste, kreischte und sang. Rhodan erkannte eine weite Ebene, deren Färbung verriet, dass es sich wohl um eine ehemals landwirtschaftlich genutzte Fläche handelte. Dann aber machte das Schiff einen Schwenk. Eine Dschungelzone kam ins Zentrum des Bildes, fast kreisrund und wie künstlich angelegt. Die Ränder waren viel zu glatt und gleichmäßig für eine natürlich entstandene Wildnis.
    „Wir können nichts tun!", kreischte der Dual aus beiden Mündern synchron. „Es war alles umsonst!"
    Ein Kilometer noch bis zum Aufprall!, dachte Rhodan. Laut rief er: „Ihr habt den Kurs geändert – also reagiert die Kapsel!"
    Diesmal bekam er Antwort.
    „Wir haben gar nichts getan. Wir haben den Kurs nur einmal geändert.
    Jetzt war ..."
    „Dann versucht es!", schrie er. „Tut es einfach! Wir haben nichts zu verlieren! Kämpft!"
    Der Terraner wurde sich bewusst, dass er genauso auf den Dual einpeitschte wie Glinvaran. Es war mehr als paradox: Er und der Terminale Herold der Kolonne TRAITOR zogen wie an einem Strang!
    Die Wucht des Aufpralls, Sekundenbruchteile nach diesem bizarren Gedanken, schlug ihn zu Boden. Er hatte instinktiv beide Hände vor sein Gesicht gerissen. Er dachte, dass ihm das Kreischen, Jaulen, Ächzen und Schreien um ihn herum die Trommelfelle zum Platzen bringen musste.
    Aber das tat es nicht, und es war auch noch nicht vorbei.
    Die Rettungskapsel war noch nicht aufgeschlagen und am Boden zerschellt. Sie ruckte, bockte, stöhnte, als würde sie von zwei Riesenhänden auseinandergerissen. Ein Notaggregat vielleicht ...?
    Sie rasten weiterhin der Oberfläche entgegen, diesem seltsamen, kreisrunden Wald. Er explodierte scheinbar aus den Abbildungen heraus. Rhodan sah ihn näher kommen, legte die Arme um den Kopf, schloss die Augen ...
    Dann war nichts mehr.
     
    5.
     
    Willkommen im Chaos
     
    Zuerst kam Atimoss wieder zu sich.
    Aber es war nicht gut ...
    Er sah sich noch einmal, wie er erwachte, nachdem sie ihn mit dem Anderen aneinandergeflickt hatten. Es war genauso klar und ebenso grässlich. Vor allem aber war es so verdammt echt.
    Atimoss Fry schrie. Er wusste nicht, ob es jetzt oder damals war, dass er alles aus sich herausließ, was sich an Schmerz und Ekel und Entsetzen in ihn hineingefressen hatte. Es war wie
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