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2428 - Hobogey der Rächer

Titel: 2428 - Hobogey der Rächer
Autoren: Unbekannt
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Leidenschaft, labte sich an der unbeschreibbaren Pein, die der Herold verstrahlte, und verband sie mit der eigenen Sehnsucht nach Chaos und Finsternis.
    Atimoss andererseits, des Duals zweite Hälfte, würde sich niemals an die Gegenwart eines solchen Wesens gewöhnen. Auch wenn er sich ihm vom Prinzip her nahe fühlte – Atimoss’ Wesen war von ihm weiter entfernt als ein Ende dieses Universums vom anderen.
    Und so verharrten Ekatus, Atimoss und Ekatus Atimoss, die doch in Wahrheit nur ein Wesen darstellten.
    „Tu es nicht", wiederholte Glinvaran. „Tot besitzt er keinen Wert für uns. Er würde zwar unseren Feinden nicht mehr helfen können, aber lebend kann er uns unschätzbar sein."
    Die „Stimme" des Herolds traf mit jedem einzelnen Wort mitten ins Zentrum von Ekatus Atimoss’ Denken.
    Der Dual konnte nicht sagen, ob sie ihn akustisch berührte oder auf andere Weise. Sie war da und voller Leben und Sein, vor dem er zusammenschauderte.
    Nein, er hatte keine Angst. Er hatte sich mit dem Terminalen Herold gemessen und die Grenzen neu abgesteckt. Sie waren jetzt gleichrangige Partner – jedenfalls solange Ekatus Atimoss das lieferte, was Glinvaran verlangte.
    Er musste die Informationen, die sie gesammelt hatten, in die Negasphäre und zu den Heerführern TRAITORS bringen – nach Tare-Scharm hinein.
    Im Gegenzug war Glinvaran bereit, auf die Selbstterminierung des Duals zu verzichten.
    Perry Rhodan war dabei sozusagen die „Zugabe". Die Nachrichten über ARCHETIMS geplanten Feldzug gegen die Negasphäre Tare-Scharm rangierten in der Prioritätenliste viel weiter oben. Ihr Potenzial mochte ausreichen, einen Krieg zu entscheiden oder überflüssig zu machen. Das Geschöpf Rhodan vermochte, auf geeignete Art dazu bewogen, der Sache des Chaos wertvolle Dienste auf freiwilliger Basis zu leisten – auf lange, auf sehr lange Zeit.
    Er hoffte, dass Rhodan den Preis rechtfertigte, den er für ihn bezahlt hatte: Seine Rache an dem Geschöpf aufzugeben, das er von allen Knechten der Ordnungsmächte und aus ganzer Seele am allermeisten hasste.
    „Du brauchst keine Angst zu haben, Glinvaran", erwiderte Ekatus Atimoss. „Ich werde mich nicht an ihm vergreifen. Er wird auf schrecklichere Weise büßen."
    „Es ist gut, dass du das so siehst", sagte der Terminale Herold.
    Schwang in seinen Worten so etwas wie Misstrauen mit?
    Ekatus Atimoss schüttelte diese Empfindung ab und konzentrierte sich wieder ganz auf den Flug. Sie mussten nach Tare-Scharm, in die Negasphäre hinein. Allein der Gedanke sorgte dafür, dass sein dualer Geist den zusammengeschweißten Körper mit ekstatischen Hormonschüben überschüttete. Vor allem Ekatus zog die Proto-Negasphäre wie magisch an – die Aussicht darauf, an einen Ort zu gelangen, der seiner Heimat ähnelte.
    Wo er endlich das sein durfte, was er seinem Wesen nach immer gewesen war.
    Chaos! Er war ein Kind der Finsternis. Dass er nicht mehr allein war, änderte nichts daran. In solchen Momenten überwog die Ekatus-Komponente der Zweiheit. Und Atimoss unternahm nichts dagegen.
    Er würde nach Hause kommen – und es gab nur einen einzigen Weg dorthin: Die PFORTE – und den hinter ihr liegenden KORRIDOR DER ORDNUNG ...
     
    *
     
    Er sah die vier Sternenlichter auf sich zuexplodieren. Sie rasten nach allen Richtungen aus dem alles im Steuerstand der Rettungskapsel beherrschenden Holo, wischten zur Seite und wie über ihn weg. Die TARO-SHI passierte sie, jagte auf ihren gemeinsamen Mittelpunkt zu.
    Es war etwas Absolutes.
    Ekatus Atimoss konnte kaum noch denken. Er saß in seinem Trageroboter, allein mit seiner Sehnsucht und Gier nach dem endgültigen Dunkel, die nun wieder alles andere verschlang – selbst den Mann, der reglos vor ihm am Boden lag.
    Alles stand still.
    Nichts ging mehr in diesem einen Moment.
    Das gesamte Universum, Raum, Zeit und Energie, kollabierte zu einer Singularität, einem winzigen Punkt, aus dem heraus alles wieder ganz neu auseinanderstreben würde. Eine neue Welt, ein neues Leben – die Rückkehr ins Chaos! Ein Universum der endlos strahlenden Wirrnis und der alles negierenden, alles erfüllenden Tiefe; ein Raum, in dem er endlich wieder er selbst sein konnte!
    Es war fast wie ein lebender Organismus. Es atmete um ihn herum und wisperte bittersüße Verlockungen. Es war mehr als alles, was der Dual jemals gefühlt hatte. Es war die Erfüllung aller Wünsche und Sehnsüchte.
    Er würde daheim sein! Er würde leben! Nach all den vielen Jahren der
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