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2422 - Das verlöschende Volk

Titel: 2422 - Das verlöschende Volk
Autoren: Unbekannt
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stets gleich groß, sie besaßen lediglich persönliches Wissen, das sie sich in der langen Zeit angeeignet hatten. ELEDAIN hatte sie nicht verkümmern lassen, sondern ihnen Gelegenheit gegeben, ihre Eigenständigkeit als Individuen zu erhalten, auch wenn diese nicht zur Wirkung kam. Dennoch kamen sie sich jetzt wie Neugeborene vor. Dabei lag ELEDAINS Tod inzwischen Jahre zurück, gemessen an der Rotation der Doppelsonne weit drüben in N’tantha Tare-Scharm. Gemessen an der Zeitrechnung ARCHETIMS war der Zeitraum fast doppelt so lang, aber das spielte für die Lanterns keine Rolle.
    Adagi Yaron gab das Signal zum Einsatz. Die Lanterns verteilten sich gleichmäßig auf die hundert Schiffe, achtzig auf jedes, wobei sich die meisten zunächst zurückhielten, um bei den Besatzungen den Eindruck einer feindlichen Invasion zu vermeiden.
    Erst drangen nur zwei, drei Lanterns in die Schiffe ein und ließen sich von den Ortungsgeräten erfassen. Danach achteten sie darauf, dass sie nicht wahllos Individuen kontaktierten, sondern dass die Besatzungen sie zunächst suchten und fanden.
    Nach dem Erstkontakt, wenn sich die Kunde von der gefahrlosen Begegnung herumgesprochen hatte, näherten sich die Lanterns zufällig ausgesuchten Volontären, um diese zu prüfen.
    ARCHETIMS Vorgaben waren hart, aber fair. Die Superintelligenz wusste am besten von allen, welche Bedrohung die entstehende Negasphäre in Tare-Scharm darstellte. Diese hatte immerhin das Leben der einheimischen Superintelligenz beendet. ARCHETIM konnte dasselbe blühen, wenn sie nicht über ein lückenloses Sicherheitssystem verfügte.
    Jeder, der am Kampf teilnehmen wollte, musste ohne Wenn und Aber hinter der Sache stehen. Nur dann war gewährleistet, dass er nicht gleich zum Verräter und damit zum Totengräber für ARCHETIM wurde.
    Adagi Yaron besuchte als Erster das Flaggschiff der Schohaaken. Bewaffnete entdeckten ihn und hielten ihn scheinbar in Schach, während einer mit dem Funkgerät den Kommandanten herbeirief. Dieser kam unbewaffnet und schickte die Soldaten weg.
    Ich bin ein Lanterns und grüße dich, verkündete Yaron. ARCHETIM hat mich und die anderen meiner Art geschickt, um euch Volontäre zu prüfen.
    Wir bitten dich, an Bord kommen zu dürfen.
    Der Schohaake lauschte auf die mentale Botschaft und breitete die Arme aus. Ihr dürft. Ich erlaube es. Prüft uns alle. Ihr werdet keine Hinterlist in uns finden.
    Adagi Yaron stellte ihm seine Fragen und lauschte seinen Antworten.
    Wenn alle Schohaaken so ehrlich waren wie dieser Kommandant, dann musste ARCHETIM nicht bange sein.
    Yaron dankte dem Schohaaken und wechselte auf ein anderes Schiff. Die Zahl der Lanterns erhöhte sich, aber sie achteten darauf, immer einzeln an verschiedenen Orten der Walzen in Erscheinung zu treten, Individuen zu befragen und sich eine Meinung zu bilden. In den hundert Schiffen der ersten Flotte fand sich kein einziges Lebewesen, dessen Einstellung nicht absolut lauter und makellos gewesen wäre.
    Zufrieden und ein wenig stolz auf sich kehrten die Lanterns in den freien Raum des INTAZOS zurück und warteten darauf, dass ARCHETIM sich meldete und nach dem Ergebnis fragte.
     
    *
     
    Noch konnten sich die Lanterns unter dem Begriff „GESETZ-Geber" nichts vorstellen. Sie versuchten bei ihren Befragungen in den neuen Flottenverbänden, ein paar Informationen zu erhalten, stellten aber schnell fest, dass die Besatzungen aus der Galaxis Phariske-Erigon keinerlei Informationen darüber besaßen. Die Lanterns blieben auf Spekulationen angewiesen.
    Eines jedoch war ihnen von Anfang an klar: Was ELEDAIN durch ihren Tod vorbereitet hatte, führte ARCHETIM professionell und in einem weit größeren Maße fort, als die tote Superintelligenz dazu in der Lage gewesen wäre. Der Nachschub an Truppen und Schiffen schien kein Ende nehmen zu wollen, und ARCHETIM verkündete obendrein, dass es sich nur um erste Kontingente handelt. Der eigentliche Treck des GESETZES würde folgen, wenn die Zeit für den finalen Schlag gekommen war.
    Mit der Zeit wuchs die Erwartungshaltung der Lanterns. Zehntausende von Schiffen waren inzwischen gekommen, in aufreibenden Aktionen hatten sie Millionen von Soldaten und Kämpfern auf ihre Eignung geprüft, hatten wassergefüllte Schiffe und solche mit exotischen Schwergasatmosphären besucht, waren in Vakuumzonen den Wesen in Schutzanzügen erschienen und hatten ihnen die drei Fragen gestellt.
    Eines Tages – nach dem Zeitgefühl der Lanterns waren Jahre
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