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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt
Autoren: Unbekannt
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Solanern, übergeben und brach auf zu Rettungsmissionen im Namen der Menschlichkeit.
    Menschlichkeit, das wissen wir, ist eine große Gnade, ein Geschenk – und eine Gefahr, wenn sie ausgenutzt wird. Genau das tat Shabazza, und er erkor sich die SOL zu seinem Raumschiff und brachte die Solaner ... fort. So lange, bis Perry Rhodan sich die SOL zurückholte, um erneut in das Spiel der Hohen Mächte einzugreifen, wieder im Namen der Menschlichkeit.
    Ihr kennt die Lügen von THOREGON, das weiß ich, denn dort wurde diese Menschlichkeit aufs Übelste ausgenutzt, für viele, viele Zeiten. Nachdem Perry Rhodan das Kommando über die SOL an den unsterblichen Weißen übergeben hatte, der sich Atlan nannte, reiste sie durch den PULS der Galaxis DaGlausch durch Zeiten und Räume – und erschien in der NACHT von Segafrendo. Viele Millionen Jahre in ihrer Vergangenheit.
    Dort traf die SOL auf uns. Die NACHT von Segafrendo war unsere Heimat, aber sie drohte zu erlöschen. ESTARTU, unsere Herrin, musste gegen die böse Superintelligenz K’HUGAR kämpfen.
    Damals wurde unsere Welt neu erschaffen: Ehe wir kamen, war die Welt nur ein Raumschiff, das gebaut war, ein Ding ohne eigene Bedeutung und eigenen Wert. Indem wir die SOL betraten, erschufen wir die Welt, gaben ihr Leben und hauchten ihr Bedeutung ein. Plötzlich bekam alles einen Sinn.
    All die Jahrhunderte der Vorbereitung, die Ewigkeiten der kosmischen Entwicklung gipfelten darin, dass wir Mom’Serimer die Welt erschufen.
    Wir kamen, Kinder, und wir sahen, dass es gut war. Dennoch sind wir nur Gast in dieser Welt. Wir haben hier nichts zu bestimmen. Aber ich will euch etwas sagen: Das ... soll ... sich ... ändern.
     
    1.
     
    Atlan
    Die Gerettete
     
    „Für mich ist sie so etwas wie ein Mythos." Dr. Indica, Wissenschaftlerin zur besonderen Verwendung an Bord der RICHARD BURTON, lächelte mich an. „Auch wenn es dir vielleicht albern vorkommt, Atlan. Immerhin kennst du sie seit einer Ewigkeit. Für dich ist sie eine reale, völlig normale Person."
    „Eine Ewigkeit würde ich es nicht gerade nennen." Ich musterte Dr. Indica.
    Sie saß auf einem schwarzen Kontursessel, der in Lederoptik gefertigt war, mit diesem auf Terra beliebten Material allerdings nichts gemein hatte. Die Beine hielt sie übereinandergeschlagen, den Oberkörper lässig zurückgelehnt. Sie strahlte Ruhe und Selbstsicherheit aus.
    Wie fast immer trug sie einen eng anliegenden schwarzen Dress, der mit metallisch silbern glitzernden Applikationen verziert war. Und ebenfalls wie fast immer faszinierte mich ihre gesamte Erscheinung, vom schwarzen Haar, das mit weißen Strähnen durchzogen war, bis zu den verschiedenfarbenen Augen: das eine fast schwarz, das andere arkonidisch rot.
    Dr. Indica war meine Musterung nicht unangenehm. „Wir haben naturgemäß völlig unterschiedliche Auffassungen von dem, was eine Ewigkeit ausmacht, zumindest wenn man mit dem Wort etwas locker umgeht. Fünf Jahrhunderte zum Beispiel sind für mich ein Zeitrahmen, der zwei oder mehr Generationen umfasst, für dich allerdings ..."
    „... auch nicht gerade eine Zeitspanne, die ich mit einem Mittagsschläfchen vergleichen würde." Ich wandte den Blick von meiner Begleiterin und sah mich im Warteraum vor der Medostation um.
    Ein Innenarchitekt hatte sichtlich bemüht versucht, eine heimelige Atmosphäre zu schaffen. Meiner Ansicht nach war ihm das allerdings gründlich misslungen.
    Die weichen Pastellfarben der Wände und die Holografien von Landschaften unter dem sanften Doppellicht zweier Sonnen wirkten ebenso kitschig wie die überaus biederen Tonharmonien, die akustisch den Raum erfüllten und genau so laut waren, dass man sie ständig hörte, sich aber unmöglich von ihnen belästigt fühlen konnte.
    So zynisch?, meldete sich der Extrasinn gewohnt bissig.
    Mir ist nun mal nicht nach Harmonie zumute, während ich mich frage, wieso Dao-Lin-H’ay in der Medostation mit dem Tod ringt und wieso die SOL zu einem Raumschiff der Terminalen Kolonne geworden ist.
    Das sind allerdings bittere Nachrichten, gab der Logiksektor unumwunden zu. Weder die Umgebung dieses Warteraums noch deine Flirterei mit Dr. Indica werden an diesen beiden Tatsachen allerdings das Geringste ändern.
    „Es lässt sich nicht ändern", sagte Indica gleichzeitig, als könnte sie den Worten des Logiksektors ebenso lauschen wie ich. In Wirklichkeit hatte sie das stumme Zwiegespräch natürlich nicht verfolgen können, sondern reagierte auf meine letzte
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