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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt
Autoren: Unbekannt
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Nachdem wir so unverhofft auf Spuren des Hantelraumers gestoßen waren, würde ich ganz gewiss nicht lockerlassen.
    Der Kosmo-Spürer Trim Marath hatte bislang schweigend zugehört, doch nun ergriff er das Wort. Er berichtete, dass er im benachbarten Sternensektor etwas Dunkles, Bedrohliches wahrgenommen hatte und dass wir über den Kolonnen-Funk erfahren hatten, dass dort ein Entropischer Zyklon tobte.
    Die Kartanin schien noch tiefer auf die Medoliege zusammenzusacken. „Was wir während der Yokitur-Konferenz erlebten, war entsetzlich. Die Bevölkerung eines gesamten Planeten wurde ausgelöscht, und wir selbst entkamen mit knapper Not. Ich hoffte, nie wieder von einem Entropischen Zyklon zu hören."
    „Du hattest länger Zeit, darüber nachzudenken als wir", stellte ich fest. „Was glaubst du, worum es sich handelt?"
    Kannst du dir das nicht selbst ausrechnen, alter Narr?, lästerte der Logiksektor. Einst wurde von den Kosmokraten das Leben im Multiversum gefördert, um die Ordnung zu vergrößern. Liegt es da nicht nahe, dass die Chaotarchen Entropie und Chaos fördern, indem sie Leben nehmen?
    Die Gedanken der Kartanin gingen offenbar in dieselbe Richtung. „Der Entropische Zyklon dient den Zwecken der Chaotarchen. In gewaltigem, unfassbarem Umfang wird Leben ausgerottet."
    Trim Marath stimmte zu. „Diese Erklärung passt zu dem, was ich die ganze Zeit über gespürt habe. Es ist tödlich und böse, dient nur dem Zweck, Leben auszurotten."
    Dieser Argumentation konnte ich mich nicht verschließen, auch wenn das nichts über die Natur eines solchen Zyklons aussagte. Ich spürte, dass eine größere Bedeutung in diesem Phänomen lag. „Kannst du eine Erklärung für die seltsame Resistenz der Mom’Serimer bieten?"
    „Selbstverständlich befragten wir SENECA, und er lieferte eine Hypothese. Verdummungseffekte kennen wir seit dem Auftauchen des Schwarms als Folge einer Senkung der 5-D-Feldlinien-Gravitationskonstanten. Der Abfluss von Vitalenergie könnte auf ein manipuliertes oder geschwächtes Psionisches Netz zurückgehen, also auch eine ... wie soll ich sagen ... natürliche Folge der Negasphären-Entwicklung darstellen."
    „Weiter", bat ich.
    „Beide Effekte stellen eine Manipulation der Hyper- und Raum-Zeit-Struktur dar. Die Mom’Serimer stammen aus der NACHT, dem PULS von Segafrendo – und damit ebenfalls aus einem Gebiet mit veränderter Hyperstruktur. SENECA hält es für wahrscheinlich, dass sich die Resistenz aus ihrer Herkunft ableiten lässt."
    Dao-Lin-H’ay setzte sich auf. „Und nun habe ich lange genug untätig herumgelegen. Es gilt, das Geheimnis der SOL zu lösen!" Sie schwang die Beine von der Liege.
    „Wo willst du hin?", fragte Indica.
    „Zur Zentrale", sagte die Kartanin mit großer Selbstverständlichkeit. Diese Frau hatte ihre Energie, ihren Enthusiasmus und ihren Forscherdrang noch lange nicht verloren.
     
    *
     
    Am 29. Juli zogen die Traitanks ab.
    Trim Marath versicherte, dass er nichts Außergewöhnliches mehr spürte.
    Der Entropische Zyklon war erloschen.
    Wie viele Leben mochte er gekostet haben?
    Es blieben viele Fragen, als die RICHARD BURTON aus dem Ortungsschatten der Doppelsonne flog und den Weg nach Kosichi fortsetzte.
     
    ENDE
     
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