Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
SOL ausbreitet!"
    „Aber ..."
    „Kein Aber! Den Leuten auf Yoki werden wir später helfen, wenn wir dazu überhaupt in der Lage sind. Wir beide sind durch unsere Zellaktivatoren immun gegen den Verdummungseffekt, aber bei der Besatzung der SOL sieht das anders aus. Dort herrscht womöglich inzwischen Chaos. Wir müssen hin und retten, was zu retten ist."
    „Aber woher kommt dieses Phänomen? Es kann doch nichts mit einem Schwarm ..."
    „Später können wir uns über Ursachen Gedanken machen. Jetzt müssen wir handeln! Vielleicht hat es mit der Entwicklung der Negasphäre zu tun, vielleicht mit den speziellen hyperphysikalischen Verhältnissen."
    Sie verließen das Hauri-Schiff und hetzten über den grellweißen Wüstensand zu der Space-Jet, die neben anderen Beibooten ganz in der Nähe wartete.
    Das Schott stand offen.
    Tangens der Falke lag am Boden und zitterte. Die Falten in seinem braunledrigen, zerfurchten Gesicht waren noch tiefer als sonst.
    „Schwach", ächzte er, verdrehte die Augen und fiel in Ohnmacht. Er schien starr geradeaus zu stieren, mit geweiteten Pupillen.
    „Ich kümmere mich um ihn", sagte Tekener. „Starte die Space-Jet und bring uns zurück zur SOL."
    Dao-Lin-H’ay ging ohne Widerspruch zu den Kontrollen und steuerte die Space-Jet in den Orbit. Der Flug mit geringen Geschwindigkeitswerten stellte sie vor keine Probleme.
    Nach wenigen Minuten kam Tek zu ihr. „Tangens ist schwach, aber er lebt.
    Ich habe ihm ein kreislaufstärkendes Mittel injiziert. Wie lange er auf diese Weise durchhält, weiß ich nicht, ebenso wenig, wie ich etwas über die Ursache seines Zustands in Erfahrung gebracht habe."
    „Wir erreichen bald die SOL. Ich versuche Funkkontakt zu erhalten, aber es antwortet niemand." Sie beugte sich über die Kontrollen und verlangte zum wiederholten Mal, dass ein Hangar geöffnet wurde.
    Statt einer Bestätigung drangen nur unsinnige Sätze aus der SOL.
    Sind wirklich alle verdummt? Nur wir Aktivatorträger sind davon ausgenommen? Sie schauderte.
    Dann riss sie sich zusammen. „Wir werden ankoppeln und manuell einen Hangar öffnen. Wir kennen die notwendigen Kodes."
    „Es hat die gesamte Besatzung erwischt." Die Stimme des Smilers klang hohl. „Ist dir klar, was das bedeutet? In der SOL werden Menschen sterben, und wir haben keine Chance, es zu verhindern. Ob es außer uns Immune gibt, steht in den Sternen ... und wir beide genügen nicht, um etwas zu verändern. Vielleicht würde es helfen, wenn wir von hier fliehen, aber wir können die SOL nicht steuern, erst recht nicht, wenn uns Tausende unmündige Kinder im Weg stehen, die unwissend das Schiff sabotieren."
    Die Kartanin hob die Hand und zeigte ihm die Krallen. „Es nützt nichts zu lamentieren. Gehen wir rein und verschaffen uns einen Überblick. Wir müssen die SOL unter Kontrolle bringen und die Konferenzteilnehmer auf Yoki retten."
    „Du warst damals nicht dabei, Dao. In der SOL herrscht bereits blankes Chaos, das versichere ich dir. Außerdem macht mir der Zustand von Tangens Gedanken.
    Er ist nicht ... nicht nur verdummt. Erinnerst du dich an den Hauri am Ausgang des Schiffes? Er schien ebenso matt und kraftlos."
    „Wir müssen die Nerven behalten."
    Tek zeigte sein humorloses Lächeln. „Darin bin ich geradezu legendär gut."
    „Also docken wir an."
    In diesem Augenblick drang eine Stimme aus dem Funkempfänger. „Space-Jet ... Dao-Lin-H’ay ... hört ihr mich? Ich öffne ein Schott."
    Die Kartanin konnte es kaum glauben.
    „Das ist Siri Solabas", flüsterte sie Tek zu.
    Der Mom’Serimer gab die genaue Lage des Hangars durch, den er zum Einflug öffnete. Die beiden Aktivatorträger schleusten ein.
    Siri erwartete sie bereits. Doch er war nicht allein. Im Hangar lagen Dutzende Besatzungsmitglieder auf dem Boden, tot oder ohnmächtig wie Tangens der Falke.
    Tek hastete zu einem Kommunikationspult; er musste Dao-Lin-H’ay nicht erklären, dass er von der zentralen Hyperinpotronik SENECA eine Analyse der Gesamtlage einfordern würde.
    „Ich weiß nicht, was sich um uns abspielt", sagte Siri. „Alle spielen verrückt oder brechen zusammen."
    „Alle?", fragte Dao-Lin-H’ay. Siri zumindest schien eine Ausnahme zu bilden.
    „Alle Langlebigen. Nur wenige von uns. Die meisten Mom’Serimer sind nach wie vor normal. Wir spüren eine Art Zerren in uns, das gerade so eben auszuhalten ist. Es bereitet Schmerzen, legt uns aber nicht lahm."
    „Gibt es Tote?"
    „Ich weiß nicht. Wir versuchen, Ordnung zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher