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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar
Autoren: Unbekannt
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Großraumschiffe mussten gewarnt werden, aber wie?
    Einer der Aarus hatte das Terminal im Konferenzraum gesperrt, und Bostich, der gerade den Zugang zum Zentralrechner gefunden hatte, musste fluchend aufgeben.
    Die Rebellen weigerten sich einzusehen, was für eine Katastrophe sich anbahnte. Das Wasser von Aar musste wieder rein werden, deklamierten sie.
    Der Wurm musste für die nächsten tausend Jahre gesichert werden!
    Bostich wirkte zum ersten Mal erschüttert, als er sich Bull zuwandte.
    Nicht einmal damals, als sein System annektiert wurde und er fliehen musste, war er so gewesen. Als würde ihm nach und nach alles wegbröckeln. „Was nun?"
    Da erinnerte sich Bull. „Augenblick", sagte er und aktivierte den Funk des Anzugs.
     
    13.
     
    TRAITOR
     
    Der Dienst war langweilig. Dreiunddreißig Traitanks kreuzten durch das wahrscheinlich ereignisloseste Gebiet dieser Galaxis.
    Kalbaron Ciardras hätte seine Einheit lieber in eine Schlacht geführt und die Zahl seiner besiegten Gegner erhöht, in Blut und Glorie. Trotz seines hohen Rangs, des höchsten, den er in der Terminalen Kolonne erreichen konnte, kam er sich derzeit mehr wie ein Handlanger vor, verdammt zum ewigen Patrouillendienst. Seine Einheit hatte Besseres verdient und er selbst auch.
    Ciardras neigte seinen behaarten Schlangenkopf, als ihm der Ausdruck einer Meldung überbracht wurde, die soeben via Kolonnen-Funk eingetroffen war.
    Aus funkelnden Augen studierte er sie.
    „Wozu", fragte er langsam in den Raum, „interessiert mich die Position eines Aarus-Jima, was auch immer das sein mag?"
    Er las weiter und stieß einen fauchenden Laut aus. „Ein Angebot, zur Terminalen Kolonne überzulaufen?
    Wasser von Aar ... was will ich mit Wasser? Gibt es in dieser Galaxis der Wahnsinnigen etwa auch noch Wasser, das glaubt, Intelligenz zu besitzen?"
    Und außerdem trat man der Kolonne nicht bei. Man wurde rekrutiert – und zwar durch einen Progress-Wahrer.
    „Was soll ich damit?", schrie der Kalbaron durch die Zentrale. „Wer hat sich diesen Scherz erlaubt?"
    Niemand antwortete ihm. Gewiss, um ihn nicht noch mehr zu reizen.
    Ciardras wandte sich wieder der Meldung zu und las sie bis zum Ende. Nun glätteten sich seine Haare.
    „Geheimkonferenz der Milchstraßenvölker ...", murmelte er. „Das allerdings ist interessant."
    Sein Kopf ruckte herum. „Position dieses Aarus-Jima feststellen!", bellte er.
    „Ohne Orientierungsstopp knapp tausend Lichtjahre", kam die Auskunft. „Das schaffen wir in einer Etappe."
    Kalbaron Ciardras überlegte. Seine sehnigen Finger spielten mit der grellgelb gefärbten Haarsträhne auf der vorgewölbten Schlangenstirn. Wenn es stimmte, was dieses „Wasser von Aar" von sich gab, und es fand eine geheime Konferenz statt, stellte dies einen eindeutigen Verstoß gegen die TRAITOR-Direktive dar.
    Den Vorschriften gemäß sollte er unverzüglich die Dienstburg CRULT in Kenntnis setzen.
    Aber wenn es nun ein Scherz war?
    Irgendeine verstümmelte Meldung, die sie zufällig aufgefischt hatten?
    Kalbaron Ciardras musste sich zuerst vergewissern, was hinter dieser Geschichte steckte. Und wenn es eine Konferenz gab ... gehörte sie ihm. Vielleicht gelang ihm endlich der große Fang.
    Die Einheit machte sich auf den Weg.
    Eintausend Lichtjahre weiter sahen sie ein langes, leuchtendes, wurmartiges Gebilde mit annähernd einem Drittel Lichtgeschwindigkeit durch einen Sternennebel ziehen. Möglicherweise war das Aarus-Jima, und wenn das stimmte, gab es auch die Konferenz.
    Kalbaron Ciardras befahl, mit den Potenzialkanonen Sperrfeuer zu schießen. Seine Augen glühten freudig erregt und voller Erwartung.
     
    14.
     
    Und weg ...
     
    „Verdammt, verdammt, verdammt!", stieß Fran Imith mit geballten Händen hervor. Durch das Observatoriumsfenster sah sie ganz deutlich eine Leuchtfeuer-Explosion im All. Dreiunddreißig Traitanks fielen als ungebetene Gäste aus dem Hyperraum.
    „Es tut mir leid, ich kann nichts unternehmen", erklang Susas Stimme, die ununterbrochen funkte. „Die Rebellen haben sämtliche Zugangswege zu den Kuppelrechnern gesperrt, wir kommen nicht durch. Ich habe alles versucht. Sie wollen uns wirklich ausliefern."
    „Hoffentlich bekommt das niemand mit", murmelte Bré Tsinga. „Es tut mir leid."
    „Weshalb? Weil einige aus meinem Volk uns verraten haben? Glaubst du, sie hätten es ohne die Konferenz nicht getan? Da täuschst du dich." Susa gab immer noch nicht auf. Ihre Lippen waren violett vor Zorn, und ihre
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